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Psychosomatische KurzinterventionenZusammenspiel von Psyche und Körper

Nicht immer sind gesundheitliche Probleme nur auf körperlicher Ebene zu lösen. Selbst die Schulmedizin kennt inzwischen viele Bezüge zwischen Körper und Seele. So können seelische Konflikte zu Ess- oder Schlafstörungen führen, die sich ihrerseits wieder negativ auf den Körper auswirken und dort Symptome hervorrufen.

Auf der anderen Seite erlebe ich in meiner Praxis immer wieder Patienten, bei denen man keine körperlichen Ursachen für ihre Beschwerden finden konnte und deren Gesundheitsprobleme von ärztlicher Seite schließlich mehr oder weniger ausschließlich auf psychische Hintergründe zurückgeführt werden. Doch wenn ein Arzt meint, dass sich der Patient etwas nur einbildet oder „alles psychisch ist“, ist Vorsicht geboten.

Gerade bei komplexen, chronischen Erkrankungen steckt selten nur der Körper oder nur die Seele dahinter.

Wenn Psyche und Körper zusammenspielen – Psychosomatik

Die Psychosomatik (altgr. psyché = Seele, soma = Körper, Leib) ist der Bereich der Medizin, der sich mit den zahlreichen Verbindungen von Körper und Psyche beschäftigt. Entsprechend verstehen wir unter psychosomatischen Erkrankungen körperliche Erkrankungen und Symptome, die durch psychische Faktoren bzw. Belastungen hervorgerufen oder mitbedingt werden.

Viele Redensarten sind Ausdruck des Zusammenspiels von Körper und Seele.

Zum Beispiel:

  • Es schlägt uns etwas auf den Magen.
  • Etwas bereitet uns etwas Kopfzerbrechen.
  • Es geht uns etwas an die Nieren.
  • Wir nehmen uns etwas zu Herzen ...

Inzwischen bestätigen viele wissenschaftliche Studien, wie eng Körper und Seele verzahnt sind.

Hier einige Beispiele:

  • Depressivität ist ein großer Risikofaktor fürs Herz. Sie erhöht deutlich die Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt.
  • Übermäßiger bzw. lang anhaltender Stress oder Angst schwächen unser Immunsystem.
  • Stress und Anspannung können über die Muskulatur zu Rückenschmerzen führen.
  • Über unser Nerven- und Hormonsystem wirken psychische Belastungen auf unseren Magen.
  • Bei vielen Erkrankungen treten zugleich körperliche und psychische Symptome auf. So gehören körperliche Erschöpfung, Kreislaufbeschwerden und nächtliches Herzklopfen ebenso zu den möglichen Symptomen eines Burnout-Syndroms wie Antriebslosigkeit und Depressivität.
  • Psychische Probleme können direkt zu einem ungesunden Verhalten führen, wie z.B. Essstörungen, Bewegungsmangel, übermäßiger Alkoholkonsum oder Drogengebrauch.

Was tun? – Psychosomatische Kurzintervention

Wenn psychische Konflikte hinter körperlichen Beschwerden stecken, heißt das noch lange nicht, dass eine langwierige Psychotherapie mit 15, 30 oder gar 50 und mehr Sitzungen nötig ist. Im Idealfall gelingt es uns vielleicht schon im Rahmen des 30-minütigen Erstgespräches, Knackpunkte zu erkennen. Dann bieten wir oft weitere Gesprächstermine an.

Sowohl beim Erkennen als auch beim Bearbeiten solcher Zusammenhänge profitiert Dr. Frank Jaschke sehr von seiner umfangreichen psychotherapeutische Ausbildung und seiner langjährigen Erfahrung, auf deren Basis er einen therapeutisch wirksamen Kommunikationsstil entwickelt hat.

Ist ein kritischer Punkt erst einmal erkannt, können mitunter schon scheinbar beiläufig eingeflochtene Sätze viel in Gang setzen. Bereits ein einzelner Satz kann, wenn er auf Resonanz beim Patienten trifft, eine erstaunliche therapeutische Wirkung entfalten (Beispiel: „Sie haben da beim letzten Mal so einen Satz gesagt, der ist mir nicht aus dem Kopf gegangen, und jetzt ist alles schon besser“).

Hat der Patient sein Problem erst einmal erkannt, kann er in kleinen Schritten daran arbeiten. Dabei unterstützen wir unsere Patienten gern mit Ideen, Anregungen und einem geschulten Blick für die Zusammenhänge. Wenn ein Thema intensiver aufgearbeitet werden soll, kann man mitunter auch mit einigen wenigen ausführlichen Gesprächen viel erreichen. Sofern die Auslastung der Praxis dies zulässt, nehmen wir uns gerne Zeit dafür. Im Einzelfall setzen wir auch gern Autogenes Training als flankierende Maßnahme bei psychosomatischen Beschwerden ein.

Wenn es sich als notwendig erweisen sollte, leiten wir eine längerfristige Psychotherapie ein oder helfen auch dabei – die Behandlungskapazität in unserer Praxis ist beschränkt – einen Therapieplatz in einer anderen Praxis zu finden.

Der Körper darf nicht zu kurz kommen

Wenn Körper und Seele eng zusammenhängen, heißt das natürlich, dass der Körper selbst dann nicht außen vor bleiben darf, wenn psychische Konflikte im Vordergrund zu stehen scheinen. Denn einerseits können körperliche Ursachen die Beschwerden zusätzlich unterhalten oder fördern, und andererseits gilt es, den Patienten möglichst rasch von seinen Beschwerden zu entlasten oder sogar zu befreien.

Entsprechend wichtig ist es uns in unserer Praxis in Wiesbaden, neben psychotherapeutischen Interventionen die somatischen Belastungen zu reduzieren. So kann z.B. bei stressabhängigen Kopfschmerzen die Behandlung von Triggerpunkten Linderung verschaffen. Bei Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder depressiver Gestimmtheit kann die Behandlung eines latenten Eisenmangels hilfreich sein.

Fazit

Körper und Seele hängen immer zusammen. Entsprechend wichtig ist uns gerade auch im Rahmen der von uns praktizierten Ganzheits- bzw. Regulationsmedizin der Blick für den ganzen Menschen.

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