Aktuelle Reise-Infos, vom Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 29. November 2023
Dänemark
Seit Mai dieses Jahres wurde ein signifikanter Anstieg der Pertussis-Infektionen registriert. Durchschnittlich erkranken 80-100 Menschen im Monat. Im Mai wurden bereits 104 Fälle verzeichnet, im Juni und Juli etwa 290, im August 451, im September 796 und im Oktober 1.131. Besonders betroffen sind die Insel Fünen und die Region Ostjütland. Die meisten Erkrankten sind zwischen 10 und 19 Jahren alt. Im September haben die zuständigen Behörden eine landesweite Epidemie bestätigt. Ende November gibt es noch keine Hinweise darauf, dass die Epidemie nachlässt. Vor einem Aufenthalt im Ausland sollte immer der Standardimpfschutz überprüft und ggf. ergänzt werden.
Frankreich
Seit Ende Juli wurden im Département Gironde (Region Nouvelle-Aquitaine, SW) 24 West-Nil-Fieber Infektionen bestätigt, es sind die ersten Fälle in dieser Region. Mitte August wurde im benachbarten Département Charente-Maritime erstmals eine Infektion registriert, bis Ende November wurden vier weitere Fälle gemeldet. Seit Ende August wurden auch im Département Charente zwei Infektionen gemeldet. Es sind die ersten Erkrankungen an der Atlantikküste. Insgesamt wurden in diesem Jahr 41 Erkrankungen gemeldet. Die Infektion kommt in Frankreich sporadisch vor, bis zu diesem Jahr ausschließlich an der Mittelmeerküste. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Mückenschutz beachten.
Senegal
Im August wurden in der Region Kédouqou (SO) 112 Chikungunya-lnfektionen registriert. Insgesamt wurden in diesem Jahr in neun der 14 Regionen 308 Infektionen bestätigt. Bereits 2009 und 2015 wurde das Virus im Land nachgewiesen. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 25. Oktober 2023
Indonesien
Die Behörden des Sultanats Yogyakarta auf der Insel Java haben in diesem Jahr bereits 64 Leptospirose-Erkrankungen registriert. In den Jahren 2018 – 2020 wurden nicht mehr als 16 Erkrankungen jährlich gemeldet, 2021 waren es 17 und im vergangenen Jahr 31. Leptospiren gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Eine Aufklärung über den perkutanen Infektionsweg ist sinnvoll. Entsprechende Kontakte sind zu meiden.
Spanien
Ende August dieses Jahres wurde erstmals seit 2019 eine lokale Dengue-lnfektion auf dem spanischen Festland nachgewiesen. Ein vierjähriges Kind ist in der Provinz Tarragona (Region Katalonien) erkrankt. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Taiwan
Beim schwersten Dengue-Ausbruch seit acht Jahren wurden in diesem Jahr bisher 18.609 autochthone Infektionen und 35 Todesfälle bestätigt. Besonders betroffen sind die Städte Tainan, Kaohsiung und Taichung sowie das County Yunlin. Erstmals seit drei Jahren wurden auch wieder schwere Erkrankungen gemeldet. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Tschad
Im August haben die Behörden den ersten Dengue-Ausbruch im Land bestätigt. Seit Juli wurden ca. 1.345 Verdachtsfälle gemeldet, 41 Infektionen wurden bestätigt, ein Mensch ist verstorben. In der Provinz Wadai (O) wurden 31 Infektionen bestätigt, in der angrenzenden Provinz Wadi Fira fünf, in der Hauptstadt N'Djamena (W) vier und eine in der Provinz Sila (O). Schutz vor tagaktiven Mücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 11. Oktober 2023
Äthiopien
landesweit wurden in diesem Jahr ca. 10.030 Dengue-Verdachtsfälle gemeldet, 127 Infektionen wurden bestätigt. Infolge heftiger Regenfälle sind seit April in der Region Afar (N) die Fallzahlen stark gestiegen. Insgesamt wurden dort ca. 9.820 Verdachtsfälle gemeldet, neun Menschen sind verstorben. Schutz vor tagaktiven Mücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Belize
Seit Anfang dieses Jahres wurden 4.450 Dengue-Verdachtsfälle gemeldet. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 2.782, im Jahr 2022 wurden insgesamt 5.080 Erkrankungen registriert. Schutz vor tagaktiven Mücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Guinea
Ende September dieses Jahres haben die Behörden einen Gelbfieber-Ausbruch mit 45 bestätigten Infektionen und 133 Verdachtsfälle in der Region Faranah (Z) gemeldet. Der letzte Ausbruch wurde im Dezember 2020 in den Regionen Boke, Kankan und Kindia registriert. Für alle Reisenden ab einem Alter von neun Monaten wird eine Gelbfieberimpfung empfohlen. Bei Einreise aus Endemiegebieten ist die Impfung vorgeschrieben.
Spanien
Mitte August wurde erstmals eine Infektion mit dem West-Nil-Virus beim Menschen in der Provinz Huelva (SW) bestätigt. Die 84-jährige Patientin ist inzwischen verstorben. Auch in den Provinzen Valencia (O), Barcelona (O) und Cáceres (W) wurde in dieser Saison erstmalig eine Infektion registriert. Insgesamt wurden in diesem Jahr elf Fälle in sechs Provinzen gemeldet. Ende Juli wurde das Virus im Rahmen von Surveillance-Maßnahmen bei Pferden in der Provinz Valencia (O) nachgewiesen. Die Infektion kommt in Spanien sporadisch vor. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Mückenschutz beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 27. September 2023
Frankreich
Im August wurden in der Gemeinde Gardanne (Département Bouches-du-Rhône, S) vier lokale Dengue-lnfektionen registriert. Die Behörden haben Maßnahmen zur Mückenbekämpfung veranlasst. Bis Anfang September wurde je eine weitere autochthone Infektion im Département Alpes-Maritimes (SO) sowie im Département Pyrénees Orientales (S) verzeichnet. Die ersten autochthonen Infektionen wurden in Frankreich 2010 gemeldet. Der Vektor (Aedes albopictus) wurde erstmals 2004 im Süden des Landes nachgewiesen. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Martinique
In diesem Jahr wurden etwa 4.520 Verdachtsfälle gemeldet und 773 Denguelnfektionen bestätigt, verursacht durch den Serotyp DENV-2. Drei Menschen sind verstorben. Besonders betroffen sind die Gemeinden Trols-Îlets, Fort-de-France, Schoelcher, Lamentin, Saint-Pierre und Ducos. Während des letzten DengueAusbruchs 2019-2021 wurde überwiegend DENV-3 nachgewiesen. 2022 wurden insgesamt 360 Verdachtsfälle gemeldet, 10 Infektionen wurden bestätigt. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Schweden
In diesem Jahr wurden bisher 208 Tularämie-Erkrankungen registriert, das sind mehr als normalerweise zu dieser Zeit. Besonders betroffen sind die Provinzen Dalarna und Gävleborg im Zentrum sowie die Provinzen Västerbotten und Norrbotten im Norden. Der Höhepunkt der Infektionszahlen liegt in der Regel im September, eine weitere Zunahme der Erkrankungen wird daher erwartet. Die Tularämie (Hasenpest) ist eine auf der nördlichen Halbkugel verbreitete Zoonose von Wildtieren, vorwiegend Nagern. Die Übertragung von Francisella tularensis erfolgt in der Regel durch Tierkontakte, sowie durch blutsaugende Arthropoden, speziell Bremsen und Zecken. Tierkontakte meiden und zusätzlich Schutz vor den Vektoren beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 30. August 2023
Deutschland
Mitte August wurde je eine autochthone Infektion mit dem West-Nil-Virus beim Menschen in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg (Sachsen-Anhalt) bestätigt. 2018 wurden die ersten autochthonen Infektionen in Deutschland bei Vögeln und Pferden registriert, im Spätsommer 2019 sind in Ostdeutschland erstmals fünf Menschen erkrankt. 2022 wurden 17 Infektionen beim Menschen verzeichnet. Das Virus infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Personen über 50 Jahre haben ein höheres Risiko, eine schwere Form der Erkrankung zu entwickeln. Mückenschutz beachten.
Guatemala
Seit Anfang dieses Jahres wurden etwa 10.915 Dengue-Erkrankungen und 21 Todesfälle gemeldet. Die Fallzahlen haben sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. 2022 wurden ca. 8.410 Verdachtsfälle und 16 Todesfälle registriert. Alle vier Serotypen wurden nachgewiesen. 2021 wurden 2.861 Erkrankungen und sechs Todesfälle gemeldet, 905 Infektionen wurden bestätigt. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Italien
Im August dieses Jahres wurden in der Region Lombardei (N) drei autochthone Dengue-lnfektionen bestätigt sowie eine weitere in der Region Latium (W). In der Provinz Monza und Brianza wurde ein Verdachtsfall registriert. Es sind die ersten lokalen Infektionen in Italien seit 2020. Ausgehend von einer aus Indonesien eingeschleppten Infektion war es damals zu einem lokalen Cluster mit mindestens fünf Fällen in der Region Venetien (N) gekommen. Der Vektor Aedes albopictus ist bereits seit einigen Jahren im Land verbreitet. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 16. August 2023
Bangladesh
Seit Beginn dieses Jahres wurden ca. 69.500 Dengue-lnfektionen bestätigt, die meisten davon in der Hauptstadt Dhaka. 327 Menschen sind verstorben. Es sind die höchsten Fallzahlen seit dem Jahr 2000, als der Erreger erstmals im Land nachgewiesen wurde. Im vergangenen Jahr wurden ca. 82.750 Fälle registriert, mehr als 300 Menschen sind verstorben. Schutz vor tagaktiven Mücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Frankreich
Anfang August wurden im Departement Bouches-du-Rhône (S) zwei lokale Denguelnfektionen registriert. Die Behörden haben Maßnahmen zur Mückenbekämpfung veranlasst. Die ersten lokalen Infektionen wurden in Frankreich 2010 gemeldet. Die Überträgermücke wurde erstmals 2004 im Süden des Landes nachgewiesen. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Italien
Seit Mai wurde das West-Nil-Virus im Rahmen von Surveillance-Maßnahmen bereits bei Vögeln in der Region Lombardei sowie auf Sardinien und in Mücken auf Sizilien nachgewiesen. Seit Mitte Juli wurden im Norden des Landes 30 Infektionen und zwei Todesfälle gemeldet. Die Infektion kommt in Italien sporadisch vor, besonders in den nördlichen Regionen. Mückenschutz beachten.
Taiwan
Beim schwersten Dengue-Ausbruch seit zehn Jahren wurden in diesem Jahr bisher 1.166 autochthone Infektionen und ein Todesfall bestätigt. Besonders betroffen sind die Städte Tainan, Kaohsiung und Taichung sowie das County Yunlin. Erstmals seit drei Jahren wurden auch wieder schwere Erkrankungen gemeldet. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 02. August 2023
Brasilien
Im Bundesstaat Bahia wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres fünf Chagas-Infektionen und ein Todesfall gemeldet. Die Behörden haben eine Warnung vor der oralen Übertragung der Erreger herausgegeben. In den letzten Jahren wurde eine Zunahme des oralen Übertragungsweges beobachtet. Nach Angaben der brasilianischen Gesellschaft für Kardiologie gehen inzwischen 70% der Infektionen auf orale Übertragungen zurück. Unter den kontaminierten Lebensmitteln sind besonders die Säfte aus Açaí-Beeren (Früchte der Kohlpalme) und Zuckerrohr (Garapa) von Bedeutung. Eine sichere Vorbeugung ist im Endemiegebiet kaum praktikabel, wenn man nicht auf frische Früchte bzw. Fruchtsäfte gänzlich verzichtet. Reisende sollten bei entsprechender Anamnese und unklarer Symptomatik nach der Rückkehr einen Arzt aufsuchen, der an die Möglichkeit einer Chagas-lnfektion denken und eine gezielte Diagnostik einleiten muss.
Mauritius
Seit Anfang Juni dieses Jahres gibt es einen Ausbruch mit bisher 51 Denguelnfektionen auf der Insel Rodrigues. Inzwischen steigen auch die Fallzahlen auf der Hauptinsel Mauritius. Bisher wurden dort 96 autochthone Infektionen registriert. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
USA
Mitte Juni dieses Jahres haben die Gesundheitsbehörden im Bundesstaat Texas eine autochthone Malaria-Infektion im Cameron County bestätigt. Es ist der erste Fall dieser Art in Texas seit 1994. Die Gesundheitsbehörden des Bundesstaates Florida haben seit Ende Mai im Sarasota County sieben autochthone Infektionen mit Plasmodium vivax bestätigt. Die Behörden warnen in ganz Florida vor mückenübertragenen Erkrankungen (mosquito-borne illness alert). Malaria tertiana kommt in den USA sehr selten vor, zuletzt wurden 2003 im Palm Beach County (Florida) acht lokale Fälle gemeldet. Mückenschutz beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 19. Juli 2023
Australien
In diesem Jahr wurden landesweit 26 Fälle von Murray Valley-Encephalitis bestätigt, sechs Menschen sind verstorben. Besonders betroffen sind die Bundesstaaten New South Wales, Victoria, Western Australia und Northern Territory. Dieses durch Mücken übertragene Virus kommt in Australien sowie in Papua-Neuguinea regelmäßig vor. Mückenschutz sorgfältig beachten.
Paraguay
Seit Beginn dieses Jahres wurden bereits ca. 99.760 Chikungunya-Verdachtsfälle gemeldet. 266 Menschen sind verstorben. Seit etwa Oktober letzten Jahres haben die Fallzahlen deutlich zugenommen, seit Ende März dieses Jahres geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. Besonders betroffen sind weiterhin die Hauptstadt Asunci6n und das Departamento Central. Insgesamt wurden 2022 ca. 2.400 Verdachtsfälle verzeichnet. Presseberichten zufolge ist eine 73-jährige Frau verstorben. Mückenschutz beachten.
Peru
Seit Anfang dieses Jahres wurden landesweit bereits ca. 188.330 DengueVerdachtsfälle und 327 Todesfälle gemeldet. Am stärksten betroffen sind die Regionen Piura, Lima, lca, Loreto, Ucayali und Lambayeque. Im letzten Jahr wurden etwa 53.740 Infektionen bestätigt. 84 Menschen sind verstorben. Es ist der größte Ausbruch, den das Land bisher erlebt hat. Die bisher höchsten Fallzahlen von ca. 76.000 wurden 2017 verzeichnet. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Slowakei
Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch für FSME, die zu einer Hirnentzündung führen kann. Eine Übertragung durch unpasteurisierte Milchprodukte (Schafs- und Ziegenmilch) ist ebenfalls möglich. Schutz vor Zeckenstichen beachten, auf den Verzehr von unpasteurisierter Milch sollte verzichtet werden. Bei Aufenthalt in einem Infektionsgebiet ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 05. Juli 2023
Deutschland
In Niedersachsen wurden in diesem Jahr 22 Hantavirus-lnfektionen gemeldet, seit Mai sind die Fallzahlen gestiegen. Besonders betroffen ist der Landkreis Osnabrück. Beim RKI lagen bis zur 25. KW bundesweit 80 Meldungen vor, im Vergleichszeitraum waren es 39. Neben Bayern sind Niedersachsen, NRW und Baden-Württemberg besonders betroffen. Hantaviren werden über verschiedene Nager (Rötel-, Brand- und Gelbhalsmaus) verbreitet, die die Viren über Kot und Urin ausscheiden. Hauptnahrungsquelle der Rötelmäuse sind Bucheckern, von denen es 2022 sehr viele gab. Menschen infizieren sich meist dadurch, dass sie verunreinigten Staub einatmen, etwa bei Holzarbeiten im Wald und Garten sowie beim Reinigen von Kellern, Schuppen, Scheunen und Ställen.
Mexiko
In diesem Jahr sind die Fallzahlen kutaner Leishmaniase auf der Halbinsel Yucatan gestiegen, bis Mitte Juni wurden dort etwa 770 Fälle registriert. landesweit sind 841 Menschen erkrankt. Es sind die höchsten Fallzahlen der letzten vier Jahre. In Mexiko ist Leishmania mexicana verbreitet und wird durch Sandmücken der Gattung Lutzomyia übertragen. Schutz vor Überträgermücken beachten.
Mauritius
Seit Anfang Juni dieses Jahres gibt es einen Dengue-Ausbruch mit bisher 47 auf der Insel Rodrigues. Inzwischen steigen auch die Fallzahlen auf der Hauptinsel Mauritius. Bisher wurden dort 29 autochthone Infektionen registriert. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
USA
Mitte Juni dieses Jahres haben die Gesundheitsbehörden im Bundesstaat Texas eine autochthone Malaria-Infektion im Cameron County bestätigt. Es ist der erste Fall dieser Art in Texas seit 1994. Die Gesundheitsbehörden des Bundesstaates Florida haben seit Ende Mai im Sarasota County vier autochthone Infektionen mit Plasmodium vivax bestätigt. Malaria tertiana kommt in den USA sehr selten vor, zuletzt wurden 2003 im Palm Beach County (Florida) acht lokale Fälle gemeldet. Mückenschutz beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 21. Juni 2023
Bolivien
In diesem Jahr wurden drei Gelbfieber-Infektionen gemeldet, eine im Departement Beni und zwei im Departement Santa Cruz. Für Reisen in das Tiefland östlich der Anden mit den Departments Pando, Beni, Santa Cruz sowie den tiefer gelegenen bzw. subtropischen Teilen von La Paz (ohne Hauptstadt), Chochamba, Chuquisaca (ohne die Stadt Sucre) und Tarija wird eine Impfung dringend empfohlen.
Kolumbien
Seit Anfang dieses Jahres wurden bereits ca. 44.505 Dengue-Verdachtsfälle und 28 Todesfälle registriert, etwa doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im letzten Jahr wurden ca. 69.500 Verdachtsfälle verzeichnet, ca. 47.370 Infektionen wurden bestätigt. 48 Menschen sind verstorben. 2021 wurden ca. 53.335 Verdachtsfälle registriert, 43 Menschen sind verstorben. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Mexiko
Seit Anfang dieses Jahres wurden bereits mehr als 24.430 Dengue-Erkrankungen und fünf Todesfälle gemeldet. Das sind etwa dreimal so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Besonders betroffen ist erneut die YucatanHalbinsel. Im letzten Jahr wurden ca. 59.500 Verdachtsfälle verzeichnet. 53 Menschen sind verstorben. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die bestätigten Infektionen und die Todesfälle landesweit etwa verdoppelt. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Südafrika
Im vergangenen Jahr sind die Fallzahlen landesweit gestiegen. Seit Anfang Oktober wurden etwa 1.060 laborbestätigte Masern-Infektionen gemeldet, besonders betroffen sind die Provinzen Limpopo, Mpumalanga, North West, Gauteng und Free State. Vor einem Aufenthalt im Ausland sollte immer der Standardimpfschutz überprüft und ggf. ergänzt werden.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 07. Juni 2023
Afghanistan
In diesem Jahr wurden in der Provinz Nangarhar (0) bereits 314 Dengue-lnfektionen und ein Todesfall gemeldet. Schutz vor tagaktiven Mücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Georgien
Seit Ende April wurden landesweit acht Fälle von Krim-Kongo hämorrhagischem Fieber (CCHF) gemeldet. Die Erkrankung kommt vorwiegend in den Regionen SamzcheDschawachetien (S) und lnnerkartlien (Z) vor. Die Übertragung des zu den Bunyaviridae gehörenden Erregers erfolgt gewöhnlich durch Zecken, gelegentlich aber auch von Mensch zu Mensch, z.B. nosokomial oder interfamiliär, oder durch Kontakt mit Blut oder Fleisch infizierter Tiere. Expositionsprophylaxe (z.B. Repellentien, bedeckende Kleidung) und frühzeitige Zeckenentfernung sind empfehlenswert. Kontakt mit Kranken meiden.
Grenada
Im Mai dieses Jahres haben sich die Dengue-Fallzahlen von einer Meldewoche zur nächsten etwa verdoppelt. Die meisten Fälle wurden im Verwaltungsgebiet (Parish) Saint Patrick im Norden der Insel registriert. In diesem Jahr wurden 102 Verdachtsfälle gemeldet. 2022 wurden insgesamt 286 Erkrankungen verzeichnet, von denen 126 bestätigt wurden. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Indien
Anfang Juni ist im Distrikt Darrang im Bundesstaat Assam (NO) ein Mann an Tsutsugamushi-Fieber verstorben. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt über den Stich von Milben. Diese sitzen meist auf Sträuchern, d.h. die Gefährdung ist hoch bei Aktivitäten in der Natur. Klinisch findet sich die typische schwärzliche Hautläsion (Eschar) sowie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, ein Exanthem kann auftreten. Eine frühe Behandlung (mit Doxycyclin) ist notwendig, um das Auftreten von Komplikationen (und Todesfällen) zu verhindern. Langärmelige Kleidung bei Outdoor-Aktivitäten tragen und Sitzen auf dem Boden vermeiden.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 24. Mai 2023
Äthiopien
Infolge heftiger Regenfälle wurden im Mai in der Region Afar (N) ca. 1.000 Dengue-Fälle gemeldet. ein weiterer Anstieg der Fallzahlen wird erwartet. Schutz vor tagaktiven Mücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Ecuador
In diesem Jahr wurden landesweit ca. 160 Leptospirose-lnfektionen und zwei Menschen sind verstorben. Besonders betroffen ist die Provinz Guayas (W). Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Eine Aufklärung über den perkutanen Infektionsweg ist sinnvoll. Entsprechende Kontakte sind zu meiden.
Irak
Seit Anfang dieses Jahres sind 119 Menschen an Krim-Kongo hämorrhagischem Fieber (CCHF) erkrankt und 18 verstorben. Die Übertragung des zu den Bunyaviridae gehörenden Erregers erfolgt gewöhnlich durch Zecken, gelegentlich aber auch von Mensch zu Mensch, z.B. nosokomial oder interfamiliär, oder durch Kontakt mit Blut oder Fleisch infizierter Tiere. Expositionsprophylaxe (z.B. Repellentien, bedeckende Kleidung) und frühzeitige Zeckenentfernung sind empfehlenswert. Kontakt mit Kranken meiden.
Mexiko
Seit Anfang dieses Jahres wurden bereits ca. 14.950 Dengue-Erkrankungen und drei Todesfälle gemeldet. Das sind etwa dreimal so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Besonders betroffen ist erneut die Yucatan-Halbinsel. Im letzten Jahr wurden ca. 59.520 Verdachtsfälle verzeichnet, 12.671 Infektionen wurden bestätigt. 53 Menschen sind verstorben. Alle vier Serotypen wurden nachgewiesen. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 02. Mai 2023
Guadeloupe
Seit Oktober letzten Jahres steigen die Dengue-Fallzahlen deutlich an. In diesem Jahr wurden bereits 880 Verdachtsfälle registriert, im gesamten Vorjahr waren es 790. Besonders betroffen ist die Gemeinde Saint-François im Osten der Insel. Achten Sie auf Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken. Seit Februar 2023 ist zudem eine Impfung gegen Dengue-Fieber verfügbar.
Nigeria
Seit Beginn dieses Jahres wurden etwa 4.700 Verdachtsfälle von Lassa-Fieber und 152 Todesfälle gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 8.200 Verdachtsfälle registriert, ca. 190 Menschen sind verstorben. 2021 wurden ca. 4.655 Verdachtsfälle registriert, 102 Menschen sind verstorben. Die meisten Übertragungen gibt es in der trockeneren Jahreszeit etwa von Dezember bis April. Lassa-Fieber kommt in Nigeria regelmäßig vor und verbreitet sich vor allem über Nager.
Philippinen
Es besteht landesweit ein Risiko für Durchfallerkrankungen. Mit Cholera-Ausbrüchen ist sporadisch zu rechnen. Im vergangenen Jahr haben sich die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr etwa verdreifacht, es wurden mehr als 6.100 Erkrankungen und 74 Todesfälle gemeldet. Typhus kommt in Form von Einzel- der Gruppenerkrankungen vor. In diesem Jahr haben sich die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Besonders betroffen sind die Regionen Cordillera Administrative Region, Northern Mindanao und Mimaropa. Hygiene beachten, ggf. Typhus- und Cholera-Impfung erwägen.
Polen
Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch für FSME, die zu einer Hirnentzündung führen kann. Presseberichten zufolge wurden in diesem Jahr bis Mitte April bereits 47 FSME-Fälle gemeldet. Schutz vor Zeckenstichen beachten. Bei Aufenthalt in einem Infektionsgebiet ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 18. April 2023
Costa Rica
Presseberichten zufolge wurde Anfang April dieses Jahres in der Provinz Limón (O) ein Malaria-Ausbruch registriert, 62 Menschen sind erkrankt. Besonders betroffen sind die Kantone Pococí und Limón. Ein weiterer Anstieg der Fallzahlen wird nicht ausgeschlossen. Das Malariarisiko war in den letzten Jahren deutlich gesunken. Sehr guter Mückenschutz ist immer zu beachten. Personen, die während oder nach einem Aufenthalt in den betroffenen Gebieten Symptome entwickeln, sollten umgehend einen Arzt aufsuchen.
Nicaragua
Seit Beginn dieses Jahres wurden ca. 26.650 Dengue-Verdachtsfälle registriert, mehr als doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Ein Mensch ist verstorben. Im letzten Jahr wurden etwa 97.540 Verdachtsfälle gemeldet, 4.520 Infektionen wurden bestätigt. 2021 wurden ca. 36.745 Verdachtsfälle registriert. 2020 wurden ca. 53.380 Erkrankungen registriert. 1.243 Infektionen wurden bestätigt, ein Mensch ist verstorben. Die Maßnahmen zur Vektorbekämpfung wurden verstärkt. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
USA
Anfang April wurde im Miami-Dade County (Bundesstaat Florida) die zweite autochthone Dengue-lnfektion in diesem Jahr bestätigt. Der erste Fall wurde Anfang Februar gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden 68 Erkrankungen verzeichnet. Schutz vor tagaktiven Mücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Vietnam
Seit Anfang dieses Jahres wurden ca. 21.910 Dengue-lnfektionen und drei Todesfälle gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen etwa verdoppelt. Im letzten Jahr wurden ca. 367.730 Erkrankungen und 140 Todesfälle registriert. 2021 wurden ca. 68.270 Fälle gemeldet, 21 Menschen sind verstorben. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 04. April 2023
Äquatorialguinea
Mitte Februar haben die Behörden den ersten Ausbruch von Marburgfieber im Land bestätigt, inzwischen sind in den Provinzen Kié-Ntern, Litoral und Centre Sur Fälle aufgetreten. Seit Anfang Januar wurden 14 Infektionen bestätigt, zehn der Betroffenen sind verstorben. 20 weitere Todesfälle wurden als Verdachtsfälle eingestuft. Das größte Infektionsrisiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Flughunde sind ein Reservoir des Virus. Eine Übertragung erfolgt bei direktem Kontakt zu infizierten Tieren, aber auch Infektionen nach Besuchen von sog. Fledermaushöhlen sind beschrieben. Das Infektionsrisiko für (touristisch) Reisende ist gering. Die Landgrenzen zwischen Äquatorialguinea und Gabun sowie Kamerun sind derzeit geschlossen.
Südafrika
In diesem Jahr wurden bereits zwei Tollwut-Fälle bestätigt. Im März ist in der Provinz Limpopo ein zweijähriger Junge verstorben und Ende Februar ein fünfJähriger in der Provinz KwaZulu-Natal. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 13 bestätigte Infektionen und sechs Verdachtsfälle gemeldet. Besonders betroffen sind die Provinzen Eastern Cape, Limpopo und KwaZulu-Natal. Landesweit wird seit vergangenem Jahr eine starke Zunahme tollwütiger Hunde beobachtet. Die häufigste Infektionsquelle sind Hundebisse. Bei entsprechenden Kontakten sofort einen Arzt aufsuchen, bei vorhersehbarem Risiko und längerem Aufenthalt vorbeugende Impfung empfohlen.
Vanuatu
Seit Anfang des Jahres wurden 40 Leptospirose-Erkrankungenund fünf Todesfälle infolge von Leptospirose bestätigt. Infolge zweier Zyklone, die innerhalb einer Woche das Land getroffen haben, sind die Fallzahlen im März noch einmal angestiegen. Besonders betroffen sind die Inseln Espiritu Santo und Efate. Leptospiren gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Entsprechende Kontakte sind zu meiden.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 22. März 2023
Kolumbien
Seit Anfang des Jahres wurden bereits ca. 17.300 Dengue-Verdachtsfälle und zwei Todesfälle registriert, etwa doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im letzten Jahr wurden ca. 69.500 Verdachtsfälle verzeichnet, ca. 47.370 Infektionen wurden bestätigt. 48 Menschen sind verstorben. 2021 wurden ca. 53.335 Verdachtsfälle registriert, 43 Menschen sind verstorben. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Mexiko
Seit Anfang des Jahres wurden bereits mehr als 7.220 Dengue-Erkrankungen und ein Todesfall gemeldet. Das sind etwa dreimal so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Besonders betroffen ist erneut die Yucatan-Halbinsel. Im letzten Jahr wurden ca. 59.500 Verdachtsfälle verzeichnet. 53 Menschen sind verstorben. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die bestätigten Infektionen und die Todesfälle landesweit etwa verdoppelt. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Südafrika
Im vergangenen Jahr sind die Fallzahlen landesweit gestiegen. Seit Anfang Oktober wurden etwa 770 laborbestätigte Masern-Infektionen gemeldet, besonders betroffen sind die Provinzen Limpopo, Mpumalanga, North West, Gauteng und Free State. Vor einem Aufenthalt im Ausland sollte immer der Standardimpfschutz überprüft und ggf. ergänzt werden.
Vietnam
Im März ist in der Provinz Lào Cai (N) eine 23-jährige Frau an Tollwut verstorben. Sie war etwa 18 Monate zuvor vom Hund der Familie gebissen worden, das Tier ist drei Tage nach dem Vorfall verstorben. Im vergangenen Jahr wurden bis Ende August 40 Todesfälle bestätigt. Bei verdächtigen Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Eine vorbeugende Impfung wird vor allem bei vorhersehbarem Risiko und bei längeren Aufenthalten dringend empfohlen. Eine Beratung durch einen reisemedizinisch erfahrenen Arzt sollte rechtzeitig vor der Reise erfolgen.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 08. März 2023
Ghana
Ende Februar wurden in Accra zwei Lassa-lnfektionen bestätigt. Ein 40-jähriger Händler ist verstorben, der zweite Patient wird behandelt. Inzwischen wurde bei zwölf Kontaktpersonen die Infektion bestätigt, mehr als 55 weitere werden überwacht. Die Übertragung erfolgt durch die Ausscheidungen von Mäusen auf anschließend vom Menschen verzehrte Lebensmittel. Die Viren können aber auch über Tröpfcheninfektion, Wundinfektion oder durch Sekrete direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden.
Kambodscha
Seit Anfang des Jahres wurden bereits ca. 12.000 Dengue-Verdachtsfälle registriert, etwa doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im letzten Jahr wurden ca. 69.500 Verdachtsfälle verzeichnet, ca. 47.370 Infektionen wurden bestätigt. 48 Menschen sind verstorben. 2021 wurden ca. 53.335 Verdachtsfälle registriert, 43 Menschen sind verstorben. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Thailand
Seit Januar wurden mehr als 3.850 Dengue-lnfektionen und ein Todesfall gemeldet. Besonders betroffen sind die Hauptstadt Bangkok und die Region Zentral-Thailand. Schutz vor tagaktiven Mücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Vietnam
Seit Anfang des Jahres wurden ca. 12.000 Dengue-Fällegemeldet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen etwa verdoppelt. Im letzten Jahr wurden ca. 367.730 Erkrankungen und 140 Todesfälle registriert. Die Fallzahlen sind etwa fünfmal höher als im Vorjahr. Besonders betroffen waren die Regionen im Süden und Zentrum des Landes, sowie Ho Chi Minh City. 2021 wurden ca. 68.270 Fälle gemeldet, 21 Menschen sind verstorben. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 22. Februar 2023
Kambodscha
Mit etwa 390 Infektionen innerhalb der ersten drei Januarwochen haben sich die Dengue-Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Im letzten Jahr sind ca. 12.600 Menschen erkrankt. 19 Todesfälle wurden registriert. 2021 wurden etwa 1.500 Fälle gemeldet. Vier Menschen sind verstorben. 2019 lagen die Fallzahlen über dem Durchschnitt, es wurden ca. 66.500 Verdachtsfälle registriert. Presseberichten zufolge gab es 30 Todesfälle. Die Krankheit kommt im Land regelmäßig vor und tritt vermehrt in der Regenzeit zwischen Mai und Oktober auf. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Philippinen
Im letzten Jahr wurden landesweit ca. 224.480 Dengue-Erkrankungen und 729 Todesfälle registriert. Das sind etwa doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Am stärksten betroffen sind die Regionen Central Luzon und Calabarzon sowie die Hauptstadt Metro Manila. Die häufigsten Serotypen waren DENV-1 und DENV-2. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Südafrika
Im vergangenen Jahr sind die Fallzahlen landesweit gestiegen. Seit Anfang Oktober wurden etwa 560 laborbestätigte Masern-Infektionen gemeldet, besonders betroffen sind die Provinzen Limpopo, Mpumalanga, North West, Gauteng und Free State. Vor einem Aufenthalt im Ausland sollte immer der Standardimpfschutz überprüft und ggf. ergänzt werden.
Thailand
Im Januar wurden bereits mehr als 2.680 Dengue-lnfektionen gemeldet, im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es nur ca. 200. Besonders betroffen sind die Hauptstadt Bangkok und die Region Zentral-Thailand. Schutz vor tagaktiven Mücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 08. Februar 2023
Mexiko
Seit Anfang des Jahres wurden bereits ca. 3.000 Dengue-Erkrankungen gemeldet. Das sind etwa dreimal so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im letzten Jahr wurden ca. 59.500 Verdachtsfälle verzeichnet. 53 Menschen sind verstorben. Besonders betroffen war die Yucatan-Halbinsel. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die bestätigten Infektionen und die Todesfälle landesweit etwa verdoppelt. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Paraguay
In den ersten vier Wochen des Jahres wurden bereits ca. 22.200 ChikungunyaVerdachtsfälle gemeldet. Elf Menschen sind verstorben. Seit etwa Oktober letzten Jahres nehmen die Fallzahlen deutlich zu. Insgesamt wurden 2022 ca. 2.400 Verdachtsfälle verzeichnet. Presseberichten zufolge ist eine 73-jährige Frau verstorben. Betroffen sind die Hauptstadt Asunción sowie die Departamentos Central und Alto Paraná, Mückenschutz beachten.
Peru
Seit Anfang des Jahres wurden bereits ca. 13.660 Dengue-Erkrankungen und zehn Todesfälle gemeldet. Das sind etwa dreimal so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im letzten Jahr wurden etwa 53.740 Infektionen bestätigt. 84 Menschen sind verstorben. Die Behörden haben im April 2022 eine landesweite Gesundheitswarnung (public health alert) herausgegeben. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten.
Südafrika
Im vergangenen Jahr sind die Fallzahlen landesweit gestiegen. Seit Anfang Oktober wurden etwa 460 laborbestätigte Masern-Infektionen gemeldet, besonders betroffen sind die Provinzen Limpopo, Mpumalanga, North West, Gauteng und Free State. Vor einem Aufenthalt im Ausland sollte immer der Standardimpfschutz überprüft und ggf. ergänzt werden.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 24. Januar 2023
Deutschland
Die Grippewelle hat bereits in der letzten Oktoberwoche begonnen. Ihr Höhepunkt lag in der 50. KW und ist nun überschritten. Seit Anfang Oktober wurden ca. 255.580 labordiagnostisch bestätigte Influenza-Fälle und 558 Todesfälle beim Robert Koch-Institut registriert. Impfschutz und persönliche Hygiene beachten.
Mexiko
Seit Anfang des Jahres wurden bereits ca. 1.200 Dengue-Erkrankungen gemeldet. Im letzten Jahr wurden ca. 59.500 Verdachtsfälle verzeichnet. 53 Menschen sind verstorben. Besonders betroffen war die Yucatan-Halbinsel. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die bestätigten Infektionen und die Todesfälle landesweit etwa verdoppelt. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Paraguay
In den ersten 2 Januarwochen wurden bereits ca. 2.100 Chikungunya-Verdachtsfälle gemeldet. Seit etwa Oktober letzten Jahres nehmen die Fallzahlen deutlich zu. Insgesamt wurden 2022 ca. 2.400 Verdachtsfälle verzeichnet. Presseberichten zufolge ist eine 73-jährige Frau verstorben. Betroffen sind die Hauptstadt Asunción sowie die Departamentos Central und Alto Paraná.
Südafrika
Im vergangenen Jahr sind die Fallzahlen landesweit gestiegen. Seit Anfang Oktober wurden etwa 400 laborbestätigte Masern-Infektionengemeldet, besonders betroffen sind die Provinzen Limpopo, Mpumalanga, North West, Gauteng und Free State. Vor einem Aufenthalt im Ausland sollte immer der Standardimpfschutz überprüft und ggf. ergänzt werden.
Thailand
Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Fallzahlen im letzten Jahr verdoppelt, aus 48 Provinzen wurden insgesamt ca. 1.400 Chikungunya-lnfektionen gemeldet. 2021 wurden landesweit rund 670 Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 11. Januar 2023
Australien
Nachdem das Japanische Enzephalitis-Virus in mehreren Proben aus Schweinefarmen nachgewiesen worden war, wurden im März 2022 erstmals lokale Infektionen beim Menschen in den Bundesstaaten New South Wales (NSW), Victoria, Queensland und South Australia bestätigt. In NSW wurden bisher 14 Infektionen bestätigt, in Victoria sind es elf, in South Australia sechs, in Queensland und im Northern Territory jeweils eine. In NSW und South Australia sind jeweils zwei Menschen verstorben, in Victoria, Queensland und im Northern Territory jeweils einer. Weitere Verdachtsfälle wurden verzeichnet. Es wird erwartet, dass das wärmere Wetter und die zurückgehenden Überschwemmungen in vielen Regionen die Mückenpopulationen und damit auch das Infektionsrisiko erhöhen. Die Behörden haben Gesundheitswarnungen (public health alert) herausgegeben, in denen die Bevölkerung aufgefordert wird, sich vor Mückenstichen zu schützen. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten und mit einem Arzt über die Möglichkeit einer Impfung sprechen.
Guadeloupe
Seit Oktober letzten Jahres steigen die Dengue-Fallzahlen deutlich an. Insgesamt wurden etwa 800 Verdachtsfälle gemeldet, mehr als die Hälfe seit Ende November. Besonders betroffen ist die Gemeinde Saint-François im Osten der Insel. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Libanon
Anfang Oktober wurde die erste Cholera-Infektion seit 1993 bestätigt, betroffen war eine aus Syrien geflüchtete Person. Seitdem wurden ca. 6.000 Infektionen gemeldet, 23 Menschen sind verstorben. Betroffen ist vor allem der Nordwesten des Landes. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. eine Impfung erwägen.
USA
Seit Anfang November letzten Jahres gibt es einen Masern-Ausbruch im Bundesstaat Ohio. Mehr als 80 Kinder sind erkrankt, die meisten sind jünger als drei Jahre und nicht geimpft. Landesweit wurden im vergangenen Jahr ca. 120 Infektionen registriert. Vor dem Aufenthalt im Ausland sollte immer der Standardimpfschutz überprüft und ggf. ergänzt werden.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 14. Dezember 2022
EI Salvador
Im Vergleich zu den entsprechenden Zeiträumen der beiden Vorjahre haben die Dengue-Fallzahlen stark zugenommen. Seit Anfang des Jahres wurden bereits ca. 16.200 Verdachtsfälle verzeichnet. 2021 wurden insgesamt landesweit ca. 5.755 Verdachtsfälle registriert. 2020 wurden 5.450 Infektionen gemeldet, 2019 waren es 24.470. Mückenschutz beachten.
Haiti
Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Die Insel Hispaniola mit Haiti und der Dominikanischen Republik gehört zu den Reiseländern mit den höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Erstmals seit Februar 2019 wurden Anfang Oktober wieder Cholera-Infektionen bestätigt. Seitdem sind mehr als 280 Menschen verstorben. Es gab etwa 13.460 Verdachtsfälle. Besonders betroffen ist der Großraum Port-au-Prince. Beim großen Ausbruch zwischen 2010 und Anfang 2019 waren etwa 850.000 Personen erkrankt und ca. 9.790 Menschen verstorben. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene beachten. Ggf. Impfung erwägen.
Nepal
Seit Beginn dieses Jahres sind bereits mehr als 53.950 Menschen an Dengue erkrankt und 62 verstorben. Im vergangenen Jahr wurden 540 Infektionen registriert. Betroffen sind neben dem Kathmandu-Tal auch erneut Distrikte im Hochgebirge. Die meisten Infektionen wurden im September registriert. Die Infektion wurde in Nepal erstmals 2004 bestätigt, in den Folgejahren wurden ausschließlich kleinere Ausbrüche im Süden des Landes beobachtet. Der bisher größte Ausbruch mit ca. 18.000 Infektionen und sechs Todesfällen wurde 2019 registriert. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten.
USA
Seit Anfang November gibt es einen Ausbruch im Bundesstaat Ohio. 59 Kinder sind an Masern erkrankt, die meisten sind jünger als drei Jahre und nicht geimpft. Landesweit wurden in diesem Jahr 76 Infektionen registriert. Vor dem Aufenthalt im Ausland sollte immer der Standardimpfschutz überprüft und ggf. ergänzt werden.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 30. November 2022
Deutschland
Mitte August wurde die erste menschliche Infektion mit dem West-Nil-Virus in diesem Jahr gemeldet. Bis Mitte November wurden insgesamt zehn Infektionen bestätigt. Betroffen sind Berlin, Leipzig und die Landkreise Harz, Saalekreis, Vogtlandkreis und Salzlandkreis. 2018 wurden die ersten lokal erworbenen Infektionen in Deutschland bei Vögeln und Pferden registriert, im Spätsommer 2019 sind in Ostdeutschland erstmals fünf Menschen erkrankt. Im vergangenen Jahr wurden vier Infektionen beim Menschen verzeichnet. Das Virus infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Mückenschutz beachten.
Libanon
Anfang Oktober wurde die erste Cholera-Infektion seit 1993 bestätigt, betroffen war eine aus Syrien geflüchtete Person. Seitdem wurden mehr als 4.300 Infektionen gemeldet, 20 Menschen sind verstorben. Betroffen ist vor allem der Nordwesten des Landes. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. eine Impfung erwägen.
Mexiko
Seit Anfang des Jahres wurden bereits mehr als 48.000 Dengue-Verdachtsfälle verzeichnet. 29 Menschen sind verstorben. Besonders betroffen ist die YucatanHalbinsel. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die bestätigten Infektionen und die Todesfälle landesweit etwa verdoppelt. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Sudan
In diesem Jahr wurden mit 1.430 bestätigten Dengue-lnfektionen und neun Todesfällen landesweit die höchsten Fallzahlen seit zehn Jahren registriert. Die Behörden und die WHO gehen von einer hohen Dunkelziffer nicht registrierter Fälle aus. In den Bundesstaaten Nord-Kurdufan, Nord-Darfur und Weißer Nil wurden erstmals Infektionen nachgewiesen. In der letzten Regenzeit war es zu starken Regenfällen mit Überschwemmungen gekommen. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 16. November 2022
Deutschland
Die Grippewelle hat bereits in der letzten Oktoberwoche begonnen. Bei der Zahl der gemeldeten Influenza-Fälle gibt es regionale Unterschiede. Besonders in Bayern und Nordrhein-Westfalen wurden viele Erkrankungen registriert. Seit Anfang Oktober wurden 8.334 labordiagnostisch bestätigte Fälle beim Robert Koch-Institut registriert. Impfschutz und persönliche Hygiene beachten.
Frankreich
Seit Ende Juli wurden ca. 65 lokale Dengue-lnfektionen registriert. Betroffen sind die Regionen Okzitanien und Provence-Alpes-Côte d'Azur im Süden des Landes. Anfang Oktober wurden erstmals auf der Insel Korsika zwei Infektionen bestätigt. Die Überträgermücke wurde erstmals 2004 im Süden des Landes nachgewiesen. 2010 wurden die ersten lokalen Infektionen in Frankreich verzeichnet. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Japan
Seit September sind in der Präfektur Kumamoto (Insel Kyushu, S) drei Menschen an Japanischer Enzephalitis erkrankt. Eine ältere Frau ist verstorben, es ist der erste Todesfall seit 2006. landesweit wurden in diesem Jahr fünf Infektionen bestätigt. Mückenschutz beachten und ggf. Impfung erwägen.
Kap Verde
Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Seit November 2021 wurden etwa 85 Fälle von Shigellose bei Reiserückkehrern in verschiedenen europäischen Ländern registriert. Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene sorgfältig beachten.
Libanon
Presseberichten zufolge wurde Anfang Oktober die erste Cholera-Infektion seit 1993 bestätigt, betroffen ist eine aus Syrien geflüchtete Person. Seitdem wurden ca. 4.000 Infektionen gemeldet, 18 Menschen sind verstorben. Betroffen ist vor allem der Norden des Landes. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. eine Impfung erwägen.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 25. Oktober 2022
Deutschland
Mitte August wurde die erste autochthone menschliche Infektion mit dem WestNil-Virus in diesem Jahr gemeldet. Nachgewiesen wurde sie in Sachsen-Anhalt im Rahmen eines Blutspende-Screenings bei einer asymptomatischen Person. Bis Mitte Oktober wurden insgesamt neun Infektionen bestätigt. Betroffen sind Berlin, Leipzig und die Landkreise Harz, Saalekreis, Vogtlandkreis und Salzlandkreis. Seit Mitte Juli ist die Zahl der Nachweise bei Vögeln (Wild- und Zootiere) auf 45 gestiegen. Seit August wurde die Infektion auch bei 13 Pferden bestätigt. Betroffen sind Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern. Erstmals wurde das Virus auch bei einem Pferd im Großraum Hamburg nachgewiesen. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) empfiehlt seit 2018 Pferde in den betroffenen Gebieten zu impfen. Das Virus infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Personen über 50 Jahre haben ein höheres Risiko, eine schwere Form der Erkrankung zu entwickeln. Mückenschutz beachten.
Madagaskar
Seit August wurden 134 Infektionen und 32 Todesfälle registriert. Auf Madagaskar kommt die Pest vor allem im Hochland regelmäßig vor und tritt vermehrt in der Regenzeit auf. Der überwiegende Teil der Patienten entwickelt in der Regel eine sog. Beulenpest. Laut WHO ist es das Land mit den meisten Fällen weltweit. Das Risiko für Reisende ist gering. Schutz vor Flöhen beachten und Kontakt mit infizierten Menschen meiden.
Nepal
Seit Mitte Juli sind im Distrikt Chitwan 280 Menschen an Tsutsugamushi-Fieber erkrankt. Dort liegt auch der touristisch erschlossene Royal Chitwan National Park. In diesem Jahr wurden landesweit bereits ca. 1.930 Erkrankungen gemeldet. Im letzten Jahr wurden etwa 1.250 Infektionen registriert. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt über den Stich von Milben. Diese sitzen meist auf Sträuchern, d.h. die Gefährdung ist hoch bei Aktivitäten in der Natur. Langärmelige Kleidung bei Outdoor-Aktivitäten tragen und Sitzen auf dem Boden vermeiden.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 11. Oktober 2022
Frankreich
Seit Ende Juli wurden in neun Clustern 63 lokale Dengue-lnfektionen registriert. Betroffen sind die Regionen Okzitanien und Provence-Alpes-Côte d'Azur im Süden des Landes. Anfang Oktober wurde erstmals auch auf der Insel Korsika eine Infektion bestätigt. Allein in den benachbarten Gemeinden St Jeannet, Gattières, La Gaude und Saint-Laurent-du-Var (Département Alpes-Maritimes) wurden 33 Fälle gemeldet. Die Behörden haben Maßnahmen zur Mückenbekämpfung veranlasst. Die Serotypen DENV-1 und DENV-3 wurden nachgewiesen. Die ersten autochthonen Infektionen wurden in Frankreich 2010 gemeldet. Der Vektor (Aedes albopictus) wurde erstmals 2004 im Süden des Landes nachgewiesen. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Haiti
Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Die Insel Hispaniola mit Haiti und der Dominikanischen Republik gehört zu den Reiseländern mit den höchsten lnzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Erstmals seit Februar 2019 sind Anfang Oktober mindestens sieben Menschen an einer Cholera-Infektion verstorben. Zwölf Infektionen wurden bestätigt, es gab mehr als 150 Verdachtsfälle. Betroffen sind die Gemeinde Dekayet südlich von Port-au-Prince und Cité Soleil. Beim großen Ausbruch zwischen 2010 und Anfang 2019 waren etwa 850.000 Personen erkrankt und ca. 9.790 Menschen verstorben. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. Impfung erwägen.
Tunesien
Ende September wurde im Gouvernement Sousse (NO) eine Infektion mit dem West-Nil-Virus beim Menschen gemeldet. Die Erkrankung kommt in Tunesien sporadisch vor, der letzte Ausbruch wurde 2018 registriert. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Mückenschutz beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 28. September 2022
Costa Rica
Seit Anfang November letzten Jahres haben die Behörden im Norden des Landes einen Anstieg der Malaria-Fallzahlen beobachtet. In diesem Jahr wurden dort 318 Infektionen bestätigt, bei mindestens 13 Erkrankungen handelt es sich um Rezidive. Seit Beginn des Jahres wurden landesweit 332 Fälle registriert. Die Malaria wurde im Land nahezu eliminiert, seit 2016 nehmen die Fallzahlen wieder leicht zu. Sehr guter Mückenschutz ist immer zu beachten.
Frankreich
Seit Ende Juli wurden in fünf Clustern 47 lokale Dengue-lnfektionen registriert. Betroffen sind die Regionen Okzitanien und Provence-Alpes-Côte d'Azur im Süden des Landes. Allein in den benachbarten Gemeinden St Jeannet, Gattières, La Gaude und Saint-Laurent-du-Var (Département Alpes-Maritimes) wurden 31 Fälle gemeldet. Die Behörden haben Maßnahmen zur Mückenbekämpfung veranlasst. Die ersten autochthonen Infektionen wurden in Frankreich 2010 gemeldet. Der Vektor (Aedes albopictus) wurde erstmals 2004 im Süden des Landes nachgewiesen. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Uganda
Mitte September haben die Behörden einen Ebola-Ausbruch im Distrikt Mubende im Zentrum des Landes bestätigt. Bei einem inzwischen verstorbenen 24-jährigen Mann wurde das relativ seltene Sudan Virus nachgewiesen. Inzwischen wurden insgesamt 18 Infektionen bestätigt. Es gibt 18 weitere Verdachtsfälle, mehr als 40 Kontaktpersonen werden überwacht. Es gab 23 Todesfälle, bei fünf Verstorbenen wurde die Infektion bestätigt. Dieser Virusstamm hat zuvor sieben Ausbrüche hervorgerufen, drei im Sudan und vier in Uganda, hier zuletzt 2012. In Uganda gab es 2019 einen Ausbruch mit dem sog. Zaire-Stamm. Nach Angaben der WHO bietet der Impfstoff VSV-EBOV keinen Schutz geben den Sudan-Stamm.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 14. September 2022
EI Salvador
Im Vergleich zu den entsprechenden Zeiträumen der beiden Vorjahre haben die Dengue-Fallzahlen stark zugenommen. Seit Anfang des Jahres wurden bereits ca. 13.300 Verdachtsfälle verzeichnet. 2021 wurden insgesamt landesweit ca. 5.755 Verdachtsfälle registriert. 2020 wurden 5.450 Infektionen gemeldet, 2019 waren es 24.470. Mückenschutz beachten.
Frankreich
Seit Ende Juli wurden 16 lokale Dengue-lnfektionen registriert. Betroffen sind die Regionen Okzitanien und Provence-Alpes-Cöte d'Azur im Süden des Landes. Die Überträgermücke wurde erstmals 2004 im Süden des Landes nachgewiesen. 2010 wurden die ersten lokalen Infektionen in Frankreich verzeichnet. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Indien
Anfang September ist ein zwölfjähriges Mädchen im Distrikt Pathanamthitta nach einem Hundebiss verstorben. Es ist der 21. Tollwut-Todesfall im Bundesstaat Kerala in diesem Jahr. Anfang März sind im Distrikt Krishna (Bundesstaat Andhra Pradesh) zwei Frauen verstorben. Beide waren vor etwa zwei Monaten von einer Katze gebissen worden. Indien gehört weltweit zu den Ländern mit den höchsten Fallzahlen bei Tieren und Menschen. Hauptüberträger ist der (streunende) Hund. Betroffen sind auch die Großstädte. Bei verdächtigen Tierkontakten sofort Arzt aufsuchen und auf Verwendung moderner Gewebekultur-Impfstoffe achten. Eine vorbeugende Impfung ist für alle Reisenden empfehlenswert.
Vietnam
Seit Beginn des Jahres wurden ca. 180.000 Dengue-Erkrankungen und 70 Todesfälle registriert. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Fallzahlen etwa verdreifacht. Besonders betroffen sind die Regionen im Süden und Zentrum des Landes, sowie Ho Chi Minh City. 2021 wurden ca. 68.270 Fälle gemeldet, 21 Menschen sind verstorben. 2020 wurden bis Ende November etwa 121.940 Infektionen und 19 Todesfälle registriert. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 31. August 2022
Deutschland
Mitte August wurde die erste Infektion mit West-Nil-Fieber beim Menschen in diesem Jahr gemeldet. Nachgewiesen wurde sie in Sachsen-Anhalt im Rahmen eines Blutspende-Screenings, die betroffene Person zeigte keine Krankheitssymptome. 2018 wurden die ersten lokal erworbenen Infektionen in Deutschland bei Vögeln und Pferden registriert, im Spätsommer 2019 sind in Ostdeutschland erstmals fünf Menschen erkrankt. Im vergangenen Jahr wurden vier Infektionen beim Menschen verzeichnet. Das Virus infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Mückenschutz beachten.
Kongo, Demokratische Republik
Mitte Juli ist in der Provinz Nord-Kivu eine 46-jährige Frau an Ebola verstorben. Sie war zunächst wegen anderer Probleme in einer Klinik behandelt worden, bevor sie typische Ebola-Symptome entwickelt hat. Einen Zusammenhang zu dem Anfang Juli von der WHO für beendet erklärten Ausbruch in der Provinz Equateur gibt es nicht. Seit Ende April waren dort vier Fälle bestätigt worden.
Neuseeland
Die Gesundheitsbehörde warnt vor dem Verzehr von Schalentieren. Auf der Nordinsel wird vor der paralytischen Form der Muschelvergiftung gewarnt. Betroffen ist die Region zwischen Kawhia und Aotearoa Harbour im Westen. Toxine, die von Algen oder Dinoflagellaten gebildet werden, reichern sich im Muschelfleisch an und können Übelkeit, Erbrechen und Durchfall oder Nervenlähmungen bis hin zur Atemlähmung verursachen. Die Gifte werden durch Erhitzen nicht zerstört. Reisende sollten örtliche Warnhinweise beachten.
USA
Seit Juli haben die Behörden fünf lokale Fälle von Dengue-Fieber im Miami-Dade County und einen Fall im Collier County (beide im Bundesstaat Florida gelegen) bestätigt. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 17. August 2022
Frankreich
Ende Juli wurde in Perpignan (Departement Pyrénées-Orientales) in Nordkatalonien eine autochthone Dengue-lnfektion bestätigt. Anfang August ist ein Mensch in der Stadt Fayence (Département Var) erkrankt. Die Behörden haben Maßnahmen zur Mückenbekämpfung veranlasst. Die ersten autochthonen Infektionen wurden in Frankreich 2010 gemeldet. Der Vektor (Aedes albopictus) wurde erstmals 2004 im Süden des Landes nachgewiesen. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Italien
Mitte Juli wurde die erste West-Nil-Fieber-Infektion in diesem Jahr in der Provinz Padua (Region Venetien) gemeldet. Inzwischen ist die Fallzahl im Norden des Landes auf 144 gestiegen, zehn Menschen sind verstorben. Anfang August wurden innerhalb einer Woche 93% mehr Fälle verzeichnet als in der Vorwoche. Betroffen sind die Regionen Piemont, Lombardei, Venetien und Emilia-Romagna. Im Vergleich zu den Vergleichszeiträumen der letzten 3dreiJahre sind die Fallzahlen gestiegen. Die Infektion kommt in Italien sporadisch vor, besonders im Norden des Landes. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Mückenschutz beachten.
Kuba
Presseberichten zufolge wurden seit Anfang des Jahres bereits mehr als 3.000 Dengue-lnfektionen bestätigt. Drei Menschen sind verstorben. Aufgrund mangelnder Diagnosemöglichkeiten wird mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet. Acht der 15 Provinzen sind betroffen. Dem Surveillance-Netzwerk GeoSentinel wurden seit einigen Monaten auch zahlreiche Infektionen bei europäischen Reiserückkehrern gemeldet. Seit Beginn des Jahres wurden insgesamt 29 Fälle gemeldet, 22 davon seit Juni. Im vergangenen Jahr wurden im Land 1.160 Verdachtsfälle verzeichnet. Die Serotypen DENV-1, DENV-2 und DENV-3 wurden nachgewiesen. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 03. August 2022
Ghana
Die zwei, Anfang Juli gemeldeten, Verdachtsfälle wurden inzwischen von der WHO bestätigt. Es sind die ersten Fälle von Marburg hämorrhagischem Fieber in Ghana. Die beiden Männer (26 und 51 Jahre alt) aus der Ashanti Region wurden im Abstand weniger Tage im selben Krankenhaus eingeliefert und sind dort verstorben. Ende Juli wurden zwei weitere Infektionen bestätigt, die Frau und das Kind eines der ersten Patienten sind erkrankt. Das Kind ist inzwischen verstorben. Etwa 120 Kontaktpersonen wurden identifiziert und werden überwacht. Eine Infektion erfolgt in der Regel über Flughunde. Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar.
Grenada
Seit Anfang Juli wurde ein Anstieg von Durchfallerkrankungen gemeldet, mindestens 95 Menschen sind betroffen. Die Behörden warnen vor einer weiteren Zunahme der Infektionen in der Zeit der traditionellen Karnevalsveranstaltungen (Spicemas) Anfang August. Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene beachten.
Italien
Mitte Juli wurde die erste Infektion von West-Nil-Fieber in diesem Jahr in der Provinz Padua (Region Venetien) gemeldet. Inzwischen ist die Fallzahl auf 42 gestiegen, fünf Menschen sind verstorben. Betroffen sind die Regionen Piemont, Lombardei, Venetien und Emilia-Romagna. Im Vergleich zu den Vergleichszeiträumen der letzten drei Jahre sind die Fallzahlen gestiegen. Die Infektion kommt in Italien sporadisch vor, besonders im Norden des Landes. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Mückenschutz beachten.
Vanuatu
Bis Mitte Juli wurden bereits etwa 580 Fälle von Malaria tertiana bestätigt. Die Behörden warnen vor einem weiteren Anstieg der Fallzahlen. Sehr guter Mückenschutz ist immer zu beachten, die Mitnahme einer Notfallmedikation in der
Regel sinnvoll und je nach Ausbruchslage auch eine Chemoprophylaxe zu diskutieren.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 19. Juli 2022
Argentinien
In diesem Jahr wurden in der Provinz Buenos Aires mit bereits 75 Verdachtsfällen und zwölf bestätigten Infektionen die höchsten Fallzahlen seit zehn Jahren registriert. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden nur zwölf Verdachtsfälle gemeldet, eine Infektion wurde bestätigt. Der Erreger des Argentinischen hämorrhagischen Fiebers wird durch Mäuse und andere Nagetiere verbreitet, die die Viren über Speichel, Kot und Urin ausscheiden. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch Kontakt mit infiziertem Material (Feldfrüchte), aerogen oder über die verletzte Haut.
Deutschland
Anfang Juli sind zwei Mitarbeiter des Frankfurter Flughafens an einer sog. Flughafenmalaria erkrankt. Einer der Patienten hat eine schwere Malaria entwickelt. Die Betroffenen haben sich zuvor nicht in einem Endemiegebiet aufgehalten. Für eine Infektion am Flughafen spricht, dass beide an zwei Tagen zur gleichen Schicht eingeteilt waren, allerdings in unterschiedlichen Bereichen des Flughafens, und die Symptome zeitgleich eingesetzt haben. Im Oktober 2019 waren ebenfalls zwei Flughafenmitarbeiter in Frankfurt erkrankt.
EI Salvador
Seit Anfang des Jahres wurden bereits ca. 9.300 Dengue-Verdachtsfälle verzeichnet, so viele wie in den ersten 6 Monaten der letzten sieben Jahre nicht mehr. 2021 wurden landesweit ca. 5.755 Verdachtsfälle registriert. 2020 wurden 5.450 Infektionen gemeldet, 2019 waren es 24.470. Mückenschutz beachten.
Griechenland, Italien
Mitte Juli wurden die ersten Infektionen mit dem West-Nil-Virus beim Menschen in diesem Jahr in Europa gemeldet. In Griechenland ist die Region Thessaloniki betroffen und in Italien die Region Venetien. Die Infektion kommt in beiden Ländern sporadisch vor. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Mückenschutz beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 06. Juli 2022
Dominikanische Republik
In diesem Jahr wurden bislang ca. 1.905 Dengue-Verdachtsfälle gemeldet. Zehn Menschen sind verstorben. Die Fallzahlen haben sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum etwa verdreifacht. Besonders betroffen sind die Gemeinden Santiago, Santo Domingo de Guzrnán, Santo Domingo Norte, Santo Domingo Este und San José de Ocoa, 2021 wurden ca. 3.750 Infektionen und 26 Todesfälle registriert. 2020 wurden 3.943 Verdachtsfälle gemeldet, 36 Menschen sind verstorben. 2019 wurden 20.183 Erkrankungen und 53 Todesfälle registriert. 2018 wurden insgesamt ca. 1.580 Fälle und ein Todesfall verzeichnet. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
EI Salvador
Seit Anfang des Jahres wurden bereits ca. 8.750 Dengue-Verdachtsfälle verzeichnet, so viele wie in den ersten sechs Monaten der letzten sieben Jahre nicht mehr. 2021 wurden landesweit ca. 5. 755 Verdachtsfälle registriert. 2020 wurden 5.450 Infektionen gemeldet, 2019 waren es 24.470. Mückenschutz beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Indonesien
Presseberichten zufolge wurde in Karangasem an der Ostküste der Insel Bali eine Zunahme der Chikungunya-lnfektionen registriert. Auch ein Tourist ist erkrankt, er hatte sich in Ubud und Canggu aufgehalten. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Pakistan
In Karachi (Provinz Sindh, S) sind Ende Juni zwei Männer an durch Naegleria fowleri verursachter Amöben-Meningoenzephalitis verstorben. In diesem Jahr wurden bisher vier Fälle registriert. Die Ursache war vermutlich verunreinigtes, ungenügend gechlortes Wasser. Die Infektion erfolgt über die Nase, das Verschlucken von Wasser ist in der Regel ungefährlich. Die Symptome wie Kopfschmerzen, Fieber, Übelkeit, Erbrechen, steifer Nacken und Verwirrtheit treten etwa zwei Wochen nach Infektion auf. Die seltene Erkrankung schreitet schnell voran und führt fast immer innerhalb von drei bis sieben Tagen zum Tod.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 22. Juni 2022
Brasilien
Seit Anfang des Jahres wurden landesweit ca. 133.150 Chikungunya-Verdachtsfälle gemeldet, 49.278 Infektionen wurden bestätigt. 17 Menschen sind verstorben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Fallzahlen deutlich gestiegen. Besonders betroffen ist der Nordosten des Landes. 2021 wurden etwa 133.600 Verdachtsfälle registriert, 65.085 Infektionen wurden bestätigt. Zwölf Menschen sind verstorben. Mitte 2014 haben die Gesundheitsbehörden die ersten lokalen Infektionen gemeldet. Seitdem hat sich die Infektion landesweit ausgebreitet. Mückenschutz beachten.
Kuba
Seit Anfang des Jahres wurden bereits 450 Dengue-Verdachtsfälle gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden 1.160 Verdachtsfälle verzeichnet. Die Serotypen DENV-1 und 2 wurden nachgewiesen. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Libanon
Seit Ende April wurden in Tripoli, der zweitgrößten Stadt des Landes, 174 Fälle von Hepatitis A gemeldet. Es wird vermutet, dass bei Instandhaltungs- oder Reparaturmaßnahmen des Leitungssystems eine Kontamination des Trinkwassers erfolgt ist. Hygienemaßnahmen und Impfung beachten.
Namibia
Presseberichten zufolge haben die Fallzahlen in der Region Kavango-Ost (NO) im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Besonders betroffen sind die Orte Andara, Rundu und Nyangana. Bisher wurden ca. 700 Malaria-Erkrankungen und vier Todesfälle gemeldet. Ein Mangel an Moskitonetzen erschwert die Malariabekämpfung ebenso wie die verringerte Verfügbarkeit von Pestiziden für die Bekämpfung der Mücken in Innenräumen. Ursache sind globale Beschränkungen während der Corona-Pandemie. Nach anfänglich großen Erfolgen bei Eliminierungsmaßnahmen zwischen 2000 und 2012, haben die Fallzahlen seit 2013 wieder zugenommen. Sehr guter Mückenschutz ist daher immer zu beachten, die Mitnahme einer Notfallmedikation in der Regel sinnvoll und je nach Ausbruchslage und Reiseroute auch eine Chemoprophylaxe zu diskutieren.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 08. Juni 2022
Australien
Mit Beginn der kühleren Jahreszeit hat auf der Südhalbkugel die Grippesaison begonnen. landesweit wurden seit Ende März bereits ca. 38.750 Erkrankungen bestätigt, drei Menschen sind verstorben. Besonders stark betroffen sind die Bundesstaaten New South Wales, Victoria und Queensland im Osten des Landes. Im Vergleich zum Durchschnitt der letzten fünf Jahre hat die Grippewelle etwa einen Monat früher und mit einem steileren Anstieg der Fallzahlen begonnen. Impfkampagnen wurden angekündigt. Risikoreisende sollten Impfschutz beachten.
Dominikanische Republik
In diesem Jahr wurden bislang ca. 1.625 Dengue-Verdachtsfälle gemeldet. Acht Menschen sind verstorben. Die Fallzahlen haben sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum etwa verdoppelt. Besonders betroffen sind die Gemeinden Santiago, Santo Domingo de Guzmán, Santo Domingo Norte, Santo Domingo Este und San José de Ocoa. 2021 wurden ca. 3.750 Infektionen und 26 Todesfälle registriert. 2020 wurden 3.943 Verdachtsfälle gemeldet, 36 Menschen sind verstorben. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Irak
landesweit wurden in diesem Jahr bereits 212 Fälle von Krim-Kongo hämorrhagischem Fieber (CCHF) und 27 Todesfälle registriert. 97 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. Besonders betroffen sind die Gouvernements Dhi Qar (SO) und Maisan (SO). Die Übertragung erfolgt gewöhnlich durch Zecken, gelegentlich aber auch von Mensch zu Mensch, z.B. nosokomial oder interfamiliär. Expositionsprophylaxe (z.B. Repellentien, bedeckende Kleidung) und frühzeitige Zeckenentfernung sind empfehlenswert. Kontakt mit Kranken meiden.
Mexiko
Aus dem Bundesstaat Coahuila (N) werden fünf bestätigte Todesfälle durch Rocky Mountain Spotted Fever gemeldet. Die Erkrankung wird durch Rickettsien hervorgerufen und von Zecken übertragen. Zeckenschutz beachten!
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 24. Mai 2022
Kongo, Demokratische Republik
Seit Ende April wurden in der Provinz Equateur (NW) vier Fälle von Ebola bestätigt. In der Stadt Mbandaka sind ein 31-jähriger Mann und seine 25-jährige Schwägerin verstorben. Ein 48-Jähriger mit engem Kontakt zu den ersten Patienten ist ebenfalls verstorben. Beim vierten Todesopfer handelt es sich um ein zwölfjähriges Kind. Es gab drei weitere Verdachtsfälle. Die Behörden haben Kontaktpersonen identifiziert und unter Beobachtung gestellt. Es ist der dritte Ausbruch in der Provinz seit 2018 und der 14. Ausbruch im Land seit 1976.
Mosambik
Mitte Mai wurde in der Provinz Tête eine Infektion mit Polio-Wildvirus (WPV1) bestätigt. Der Fall steht vermutlich in Zusammenhang mit einem Fall im Nachbarland Malawi, dieser wurde im Februar aus Pakistan importiert. Im Mai wurden außerdem in der Provinz Nampula drei Infektionen und in der Provinz Manica eine Infektion mit Impfstoff-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 ( cVDPV2) gemeldet. Im Februar wurden zwei Fälle in den Provinzen Nampula und Cabo Delgado nachgewiesen, diese stammen noch aus dem Vorjahr. Durch das Auftreten des cVDPV2 gehört das Land formal zu den Ländern mit potentiellem Risiko der internationalen Verbreitung des Erregers. Die offizielle Bestätigung der WHO steht noch aus. Alle Personen (Einheimische und Touristen), die sich länger als vier Wochen im Land aufgehalten haben, sollten bei der Ausreise eine Impfung gegen Polio vorweisen können. Die Impfung muss zwischen vier Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Impfschutz beachten.
Singapur
Das Dengue-Virus ist im Stadtstaat verbreitet. Da es dort keine terminierten Regenzeiten gibt, ist ganzjährig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden ansteigt. Seit Anfang Februar steigen die Fallzahlen deutlich an. In diesem Jahr wurden bereits 10.125 Infektionen registriert. 2021 wurden ca. 5.260 Fälle verzeichnet. 2020 wurden mit ca. 35.320 Infektionen mehr als doppelt so viele Fälle gemeldet wie 2019. 28 Menschen sind verstorben. Die Infektionszahlen sind auch höher als im Rekordjahr 2013. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 10. Mai 2022
Brasilien
Seit Anfang des Jahres wurden landesweit etwa 57.785 Chikungunya-Verdachtsfälle gemeldet. Sieben Menschen sind verstorben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Fallzahlen deutlich gestiegen. 2021 wurden etwa 133.600 Verdachtsfälle gemeldet. Zwölf Menschen sind verstorben. Mitte 2014 haben die Gesundheitsbehörden die ersten lokalen Infektionen gemeldet. Seitdem hat sich die Infektion landesweit ausgebreitet. Mückenschutz beachten.
Malaysia
Ende April wurde der zweite Tollwut-Todesfall in diesem Jahr im Bundesstaat Selangor gemeldet. Ein 80-Jähriger aus dem Distrikt Kuala Langat ist infolge einen Hundebisses verstorben. Im März ist ein 40-jähriger Mann im Distrikt Petaling verstorben. Mitte Februar wurden an einem Fähranleger in Sibu (Bundesstaat Sarawak) drei Menschen von einem tollwutverdächtigen Hund attackiert. Im vergangenen Jahr wurden vier Todesfälle nach Hundebissen im Bundesstaat Sarawak bestätigt. Im Juni 2017 wurden die ersten bestätigten Fälle in Ostmalaysia (Insel Borneo) registriert. Bei mindestens 17 Betroffenen wurden Hundebisse bestätigt. Aufklärungskampagnen wurden gestartet, außerdem sollen Hunde und Katzen geimpft werden. Es wird vermutet, dass das Virus durch streunende Hunde aus Indonesien eingeschleppt wurde. Nach verdächtigen Tierkontakten sollte umgehend eine postexpositionelle Versorgung eingeleitet werden.
Marshallinseln
Ende April wurde auf der Insel Ebeye ein Anstieg von Durchfallerkrankungen registriert. Innerhalb einer Woche wurde bei 16 Patienten eine Amöbiasis diagnostiziert. Amöben werden mit verunreinigtem Trinkwasser und unsauberer Nahrung übertragen, entsprechende. Hygiene beachten.
Vietnam
Seit Beginn des Jahres wurden ca. 14.705 Dengue-Erkrankungen und sechs Todesfälle registriert. Besonders betroffen sind Kinder in Ho Chi Minh City. 2021 wurden ca. 68.270 Fälle gemeldet, 21 Menschen sind verstorben. 2020 wurden bis Ende November etwa 121.940 Infektionen und 19 Todesfälle registriert. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 27. April 2022
Brasilien
Im Bundesstaat Minas Gerais sind im April zwei Kinder aus der indigenen Gemeinschaft der Maxacali an Tollwut verstorben. Beide sind zuvor von Vampirfledermäusen gebissen worden. Ein weiterer Verdachtsfall wird noch untersucht. Es sind die ersten Todesfälle seit zehn Jahren in Minas Gerais. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein.
Kongo, Demokratische Republik
Ende April wurde in der Provinz Equateur (NW) ein Fall von Ebola hämorrhagischem Fieber bestätigt. In der Stadt Mbandaka ist ein 31-jähriger Mann verstorben. Die Behörden suchen nach Kontaktpersonen. Während des letzten Ausbruchs 2020 waren zahlreiche Bewohner der Gegend geimpft worden, dies könnte die Auswirkungen des erneuten Auftretens der Infektion verringern. Eine Impfkampagne ist geplant. Es ist der dritte Ausbruch in der Provinz seit 2018 und der 14. Ausbruch im Land seit 1976.
Singapur
Das Dengue-Virus ist im Stadtstaat endemisch. Da es dort keine terminierten Regenzeiten gibt, ist ganzjährig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden ansteigt. Seit Anfang Februar steigen die Fallzahlen an und liegen seit Ende März deutlich über denen der Vergleichszeiträume der letzten vier Jahre. In diesem Jahr wurden 5.653 Infektionen registriert, es wurde überwiegend der Serotyp DENV-3 nachgewiesen. 2021 wurden ca. 5.260 Fälle verzeichnet, das sind weniger als die Hälfte verglichen mit den entsprechenden Zeiträumen der letzten fünf Jahre. 2020 wurden ca. 35.320 Infektionen gemeldet, 28 Menschen sind verstorben. Die Infektionszahlen waren in 2020 etwas doppelt so hoch wie in 2019 und auch höher als im Rekordjahr 2013, als bis Mitte Juni mehr als 11.000 Erkrankungen registriert wurden und im Gesamtjahr etwa 22.170. In Singapur treten alle vier Serotypen auf, seit dem Ausbruch 2016 war DENV-2 die häufigste Variante. Mit dem Anstieg der Fallzahlen 2020 wurden vermehrt Infektionen mit DENV-3 gemeldet. Dieser Virustyp wurde in den letzten 30 Jahren kaum nachgewiesen. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 06. April 2022
Kenia
Im März hat das Gesundheitsministerium einen Gelbfieber-Ausbruch im County lsiolo (Z) bestätigt. Seit Januar wurden 53 Verdachtsfälle registriert, drei Infektionen wurden bestätigt. Es gab sechs Todesfälle. Besonders betroffen sind junge Männer. Die Behörden haben eine landesweite Gesundheitswarnung ausgerufen, besondere Aufmerksamkeit liegt auf den Hochrisikogebieten in den Countys Wajir, Garissa, Marsabit, Meru, Samburu, Baringo, Elgeyo Marakwet, West Pokot und Turkana. Impfkampagnen wurden vorbereitet. Für alle Reisenden ist eine Gelbfieberimpfung empfohlen. Bei Einreise aus einem Endemiegebiet gilt außerdem eine Impfvorschrift.
Peru
Seit Anfang des Jahres wurden bereits ca. 20.500 Dengue-Verdachtsfälle verzeichnet, 13.898 Infektionen wurden bestätigt. 25 Menschen sind verstorben. Die Behörden haben im Februar für Lima (W) und einige andere Departements eine Gesundheitswarnung (public health alert) herausgegeben. 2021 wurden 38.258 bestätigte Infektionen und 39 Todesfälle gemeldet. 2020 wurden ca. 56.400 Verdachtsfälle registriert, 31 .580 Infektionen wurden bestätigt. 88 Menschen sind verstorben. Es sind die höchsten Fallzahlen seit 2017. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten.
Südafrika
Im Januar ist in der Provinz Eastern Cape ein vierjähriges Kind nach einem Hundebiss verstorben. Im März wurden drei Tollwut-Infektionen bestätigt, jeweils eine in den Provinzen Eastern Cape, KwaZulu-Natal und Limpopo. landesweit wird seit vergangenem Jahr eine starke Zunahme tollwütiger Hunde beobachtet. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 19 Fälle beim Menschen registriert. Die meisten Kinder haben sich durch Kontakt zu Hunden oder Katzen infiziert. 2020 wurden sechs Infektionen in der Provinz KwaZulu-Natal und zwei in der Provinz Limpopo bestätigt. Außerdem gab es drei weitere Verdachtsfälle, je einen in den Provinzen Eastern Cape, KwaZulu-Natal und Limpopo. Die häufigste Infektionsquelle sind Hundebisse. Bei entsprechenden Kontakten sofort einen Arzt aufsuchen, bei vorhersehbarem Risiko und längerem Aufenthalt ist eine vorbeugende Impfung empfohlen.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 23. März 2022
Australien
Nachdem im Februar in den Bundesstaaten New South Wales (NSW), Victoria, Queensland und South Australia das Japanische Enzephalitis Virus in mehreren Proben aus Schweinefarmen nachgewiesen worden war, wurden seit Anfang März auch Infektionen beim Menschen bestätigt. In NSW sind bisher acht Menschen erkrankt, einer von ihnen ist verstorben. In Victoria wurden acht Erkrankungen mit einem Todesfall registriert, es gibt zwei weitere Verdachtsfälle. In Queensland wurden zwei Fälle gemeldet und in South Australia waren es vier. Die Behörden haben Gesundheitswarnungen (public health alert) herausgegeben, in denen die Bevölkerung aufgefordert wird sich vor Mückenstichen zu schützen. Reisende sollten auf sogfältigen Mückenschutz achten und mit einem Arzt über die Möglichkeit einer Impfung sprechen.
Fidschi
Infolge größerer Überschwemmungen wurden seit Beginn des Jahres bereits ca. 1.000 Leptospirose-lnfektionen und 25 Todesfälle bestätigt. Leptospiren gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Entsprechende Kontakte sind zu meiden.
Panama
Seit Anfang des Jahres wurden mehr als 1.910 Dengue-lnfektionen registriert. Zwei Menschen sind verstorben. 2021 wurden ca. 2.955 Verdachtsfälle verzeichnet. Ein Mensch ist verstorben. 2020 wurden ca. 4.125 Erkrankungen und fünf Todesfälle registriert. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten.
Südafrika
Im Februar wird landesweit ein Anstieg der Typhus-Zahlen gemeldet, insgesamt wurden bereits mehr als 160 Fälle registriert. Besonders betroffen ist die Provinz Western Cape. In den vergangenen Jahren wurden im Durchschnitt weniger als 150 Fälle gemeldet. Auf sorgfältige Nahrungs- und Trinkwasserhygiene sollte geachtet werden, eine Impfung ist empfohlen.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 09. März 2022
Australien
Anfang März wurde in einer Klinik in Brisbane ein Fall von Japanischer Enzephalitis bestätigt. Die etwa 60-jährige Frau war zuvor mit dem Wohnmobil durch den Süden des Bundesstaates Queensland gereist. Ende Februar wurde in den Bundesstaaten New South Wales, Victoria und Queensland der Erreger der Japanischen Enzephalitis in mehreren Proben aus Schweinefarmen nachgewiesen. Das ist ein Hinweis darauf, dass das Virus auch in der Mückenpopulation zirkuliert. Die Behörden haben Gesundheitswarnungen (public health alert) herausgegeben, in denen die Bevölkerung aufgefordert wird sich vor Mückenstichen zu schützen.
Indien
Anfang März sind im Distrikt Krishna (Bundesstaat Andhra Pradesh) zwei Frauen an Tollwut verstorben. Beide waren vor etwa zwei Monaten von einer Katze gebissen worden. Indien gehört weltweit zu den Ländern mit den höchsten Fallzahlen bei Tieren und Menschen. Hauptüberträger ist der (streunende) Hund. Betroffen sind auch die Großstädte. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin. Entsprechend weit ist die Indikation für eine prophylaktische Impfung zu stellen.
Kenia
Im März hat das Gesundheitsministerium einen Gelbfieber-Ausbruch im County lsiolo (Z) bestätigt. Seit Januar wurden 15 Verdachtsfälle registriert, drei Infektionen wurden bestätigt. Es gab drei Todesfälle. Besonders betroffen sind junge Männer. Für alle Reisenden ist eine Gelbfieberimpfung empfohlen. Bei Einreise aus einem Endemiegebiet gilt außerdem eine Impfvorschrift.
Namibia
Anfang März hat das Gesundheitsministerium drei Typhus-Infektionen in Goreangab, einer Vorstadt Windhoeks, bestätigt. Zwischen 2017 und 2021 wurde in der Hauptstadt nur ein Fall registriert. Typhus kommt in Namibia regelmäßig vor, betroffen sind vorwiegend die Regionen Kavango East und Kavango West im Norden des Landes. Auf sorgfältige Nahrungs- und Trinkwasserhygiene sollte geachtet werden, eine Impfung wird empfohlen.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 23. Februar 2022
Côte d'lvoire
Seit Mitte August letzten Jahres wurden 43 Gelbfieber-Verdachtsfälle gemeldet, 13 davon wurden bestätigt. Für alle Reisenden ab einem Alter von neun Monaten ist bei Einreise eine gültige Gelbfieberimpfung vorgeschrieben und auch empfohlen.
Fidschi
Infolge größerer Überschwemmungen wurden seit Beginn des Jahres bereits ca. 180 Leptospirose-lnfektionen und 19 Todesfälle bestätigt. Besonders betroffen sind die Western Division und die Central Division. Leptospiren gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Entsprechende Kontakte sind zu meiden.
Malawi
Im Februar wurde in der Hauptstadt Lilongwe eine aus Pakistan importierte Infektion mit Polio-Wildvirus (WPVl) bestätigt. Im Februar wurde in Lilongwe außerdem eine Infektion mit Impfstoff-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) gemeldet. Der Patient war bereits im November erkrankt. Es ist der erste Fall seit 30 Jahren. Durch das Auftreten des cVDPV2 gehört Malawi formal zu den Ländern mit potentiellem Risiko der internationalen Verbreitung des Erregers. Die offizielle Bestätigung der WHO steht noch aus. Alle Personen (Einheimische und Touristen), die sich länger als vier Wochen im Land aufgehalten haben, sollten bei der Ausreise eine Impfung gegen Polio vorweisen können. Die Impfung muss zwischen vier Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Impfschutz beachten.
Südafrika
Im Februar wird landesweit ein Anstieg der Infektionszahlen gemeldet, insgesamt wurden bereits mehr als 160 Typhus-Fälle registriert. Besonders betroffen ist die Provinz Western Cape. In den vergangenen Jahren wurden im Durchschnitt weniger als 150 Fälle gemeldet. Auf sorgfältige Nahrungs- und Trinkwasserhygiene sollte geachtet werden, eine Impfung ist empfohlen.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 09. Februar 2022
Peru
Seit Anfang des Jahres wurden bereits ca. 4.250 Verdachtsfälle verzeichnet, sechs Menschen sind verstorben. 2021 wurden 38.258 bestätigte Infektionen und 39 Todesfälle gemeldet. Die Behörden haben Anfang Oktober für die am stärksten betroffenen Departements Piura (NW), San Martín (N), Loreto (NO), Huánuco (Z), Junín (Z), Cajamarca (NW), Cusco (S), Madre de Dios (SO), Ayacucho (SW), Amazonas (N) und Lima (W) eine Gesundheitswarnung (public health alert) herausgegeben. 2020 wurden ca. 56.400 Verdachtsfälle registriert, 31.580 Infektionen wurden bestätigt. 88 Menschen sind verstorben. Es sind die höchsten Fallzahlen seit 2017. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten.
Réunion
Die Zahl der Neuinfektionen steigt erneut an. Seit dem 27. Dezember 2021 wurden 69 Dengue-lnfektionen gemeldet. Aufgrund der aktuellen Wetterbedingungen mit Hitze und Regen wird ein weiterer Anstieg der Fallzahlen erwartet. Seit Beginn des letzten Jahres wurden bereits ca. 30.000 Infektionen und 23 Todesfälle registriert. 2020 wurden mehr als 16.100 Infektionen und 22 Todesfälle gemeldet. Besonders betroffen waren die West- und die Südküste der Insel. Schutz vor den tagaktiven Überträgermücken beachten.
Südafrika
Im Januar ist in der Provinz Eastern Cape ein vierjähriges Kind nach einem Hundebiss an Tollwut verstorben. Im vergangenen Jahr wurden 19 Fälle registriert, neun stammen aus der Provinz Eastern Cape, sechs aus der Provinz KwaZulu-Natal und vier aus der Provinz Limpopo. Die meisten Kinder haben sich durch Kontakt zu Hunden oder Katzen infiziert. 2020 wurden sechs Infektionen in der Provinz KwaZulu-Natal und zwei in der Provinz Limpopo bestätigt. Außerdem gab es drei weitere Verdachtsfälle, je einen in den Provinzen Eastern Cape, KwaZulu-Natal und Limpopo. 2019 wurden 10 Fälle bestätigt, je vier in den Provinzen Eastern Cap und KwaZulu-Natal und zwei in der Provinz Limpopo. Es gab sechs weitere Verdachtsfälle. Die häufigste Infektionsquelle sind Hundebisse. Bei entsprechenden Kontakten sofort einen Arzt aufsuchen, bei vorhersehbarem Risiko und längerem Aufenthalt vorbeugende Impfung empfohlen.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 26. Januar 2022
Côte d'lvoire
Seit Mitte August letzten Jahres wurden 18 Verdachtsfälle von Gelbfieber gemeldet, sieben davon wurden bestätigt. Für alle Reisenden ab einem Alter von neun Monaten ist bei Einreise eine gültige Gelbfieberimpfung vorgeschrieben und auch empfohlen.
Philippinen
In der Provinz lloilo (Region Western Visayas) haben sich die Todesfälle 2021 im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. In der Stadt Sara wurden vier Tollwut-Infektionen gemeldet, in der Stadt San Dionisio drei, in der Stadt Estancia zwei und je ein Fall in den Städten Ajuy, Calinog und Passi. Trotz eines landesweiten Rückgangs seit 2015 sind die Fallzahlen weiterhin sehr hoch. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin. Entsprechend weit ist die Indikation für eine prophylaktische Impfung zu stellen.
São Tomé & Principe
Ende Dezember haben auf der Insel São Tomé starke Regenfälle zu den schlimmsten Überschwemmungen seit 30 Jahren geführt. Dörfer wurden zerstört, es gab große Schäden an der Infrastruktur. In einigen Gebieten ist die Trinkwasserversorgung zusammengebrochen. Ein Anstieg von Durchfallerkrankungen und vektorübertragenen Infektionen wird erwartet.
Timor-Leste
Seit Beginn des Jahres sind bereits 521 Menschen an Dengue erkrankt und neun verstorben. Kinder und Jugendlichen unter 14 Jahre sind am stärksten betroffen. Im gesamten Vorjahr wurden 901 Erkrankungen mit neun Todesfällen gemeldet, 2020 waren es 1.451 Fälle mit zehn Todesfällen. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 11. Januar 2022
Philippinen
Typhus ist auf den Philippinen endemisch und führt immer wieder zu sporadischen Erkrankungen oder örtlichen Ausbrüchen. Anfang Januar sind in der Provinz Cotabato (Insel Mindanao) zahlreiche Bewohner der Gemeinde Manaulanan in Pikit erkrankt, darunter auch viele Kinder. Mindestens 30 Menschen wurden in Krankenhäusern behandelt. Infektionsursache war vermutlich verunreinigtes Wasser, in der Region gibt es keine funktionierende Trinkwasserversorgung. Infolge des Taifuns „Rai", der Mitte Dezember besonders auf den Inseln Siargao, Cebu, Palawan und Bohol zu Überschwemmungen und Verwüstungen geführt hat, wird ein Anstieg von Durchfallerkrankungen erwartet. Hygiene beachten, ggf. Typhus- und Cholera-Impfung erwägen.
Südafrika
Im vergangenen Jahr wurden 19 Tollwut-Fälle registriert, neun stammen aus der Provinz Eastern Cape, sechs aus der Provinz KwaZulu-Natal und vier aus der Provinz Limpopo. Die meisten Kinder haben sich durch Kontakt zu Hunden oder Katzen infiziert. 2020 wurden sechs Infektionen in der Provinz KwaZulu-Natal und zwei in der Provinz Limpopo bestätigt. Außerdem gab es drei weitere Verdachtsfälle, je einen in den Provinzen Eastern Cape, KwaZulu-Natal und Limpopo. Die häufigste Infektionsquelle sind Hundebisse. Bei entsprechenden Kontakten sofort einen Arzt aufsuchen, bei vorhersehbarem Risiko und längerem Aufenthalt vorbeugende Impfung empfohlen.
USA
Anfang Januar wurde ein Hepatitis A-Ausbruch bei Gästen eines italienischen Restaurants im County Montgomery (Bundesstaat Pennsylvania) bestätigt. Elf Menschen sind erkrankt, es gab einen Todesfall. Ende September sind in der Stadt Roanoke (Bundesstaat Virginia) 49 Menschen erkrankt. Vier Menschen sind verstorben. Quelle des Ausbruchs waren mehrere Filialen der Restaurantkette Famous Anthony's. Nach Angaben des CDC gibt es seit 2016 vermehrt landesweite Ausbrüche, bei denen die Infektionen von Mensch zu Mensch übertragen werden. Betroffen sind vorwiegend obdachlose und suchtkranke Menschen. Inzwischen wurden aus 37 Bundesstaaten 43.508 Infektionen und 419 Todesfälle gemeldet. Hygienemaßnahmen sorgfältig beachten und evtl. die Impfung erwägen.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 15. Dezember 2021
Argentinien
Presseberichten zufolge wurden in diesem Jahr landesweit ca. 1.090 Fälle von Typhus und Paratyphus gemeldet. 1.069 Infektionen davon wurden in der Provinz Salta (NW) verzeichnet, die meisten in der Hauptstadt und ihrer Umgebung. 63% der Fälle traten bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren auf. Seit 2017 gibt es immer wieder Ausbrüche, Nahrungsmittelhygiene beachten.
Costa Rica
Seit Anfang November haben die Behörden im Norden des Landes einen Anstieg der Malaria-Fallzahlen beobachtet. 138 Infektionen wurden bestätigt. Die Malaria wurde im Land nahezu eliminiert, seit 2016 nehmen die Fallzahlen wieder leicht zu. Sehr guter Mückenschutz ist immer zu beachten.
Guinea
Seit Anfang dieses Jahres wurden sieben Todesfälle durch Lassa-Fieber sowie eine weitere Erkrankung registriert. Die Übertragung erfolgt durch die Ausscheidungen von Mäusen auf anschließend vom Menschen verzehrte Lebensmittel. Die Viren können aber auch über die Luft, Wundinfektionen oder durch Körpersekrete direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden.
Tschad
Seit Ende August gibt es in der Region Tandjlle (S) einen Ausbruch von Hepatitis E mit bislang 377 Erkrankungen und zwei Todesfällen. Die Erkrankung tritt in der Region regelmäßig auf, den letzten langanhaltenden Ausbruch gab es 2017/2018. Die Infektion erfolgt meistens über verunreinigtes Trinkwasser oder Nahrungsmittel. Die Krankheit ist in der Regel gutartig, lediglich Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe. Hygiene sorgfältig beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 01. Dezember 2021
Brasilien
Im November ist ein zweijähriger Junge in der Gemeinde Chapadinha im Bundesstaat Maranhäo (NO) an Tollwut verstorben, nachdem er von einem Fuchs gebissen worden war. Es ist der erste Fall in diesem Bundesstaat seit acht Jahren. Neben Hunden, Katzen und Fledermäusen sind in Brasilien auch Affen (Krallenaffen), die häufig als Haustiere gehalten werden, Überträger der Infektion. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin. Entsprechend weit ist die Indikation für eine prophylaktische Impfung zu stellen.
Ghana
Ende Oktober haben die Behörden in der Region Savannah acht Todesfälle gemeldet. Seitdem ist die Zahl der Gelbfieber-Erkrankungen auf mindestens 89 gestiegen, 25 Menschen sind verstorben. Im Rahmen einer Impfkampagne wurden inzwischen mehr als 43.600 Menschen geimpft. In der Region Upper West (N) wurden fünf Todesfälle registriert und in der Region Bono (W) waren es vier Erkrankungen mit einem Todesfall. In Bono ist auch der Distrikt Wenchi betroffen, er ist nur ca. 150 km von der Millionenstadt Kumasi entfernt. Das Virus ist im Land endemisch und führt sporadisch zu vereinzelten Erkrankungen. Für den Aufenthalt in Ghana ist eine Impfung empfohlen und bereits für die Einreise vorgeschrieben.
Liberia
Seit Anfang dieses Jahres wurden bereits 125 Verdachtsfälle von Lassa-Fieber registriert. 21 Infektionen mit 13 Todesfällen wurden bestätigt. Die bestätigten Fälle stammen aus den Countys Bong, Grand Bassa, Montserrado und Nimba. Die Erkrankung kommt in Liberia regelmäßig vor. Zwischen 2016 und 2020 wurden in sieben der 15 Countys 168 bestätigte Erkrankungen verzeichnet, 70 Menschen sind verstorben. Die Übertragung erfolgt durch die Ausscheidungen von Mäusen auf anschließend vom Menschen verzehrte Lebensmittel. Die Viren können aber auch über Tröpfcheninfektion, Wundinfektion oder durch Sekrete direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 17. November 2021
Ägypten
Mitte November kam es in der Stadt Assuan (S) zu ungewöhnlich starken Regenfällen, in deren Folge Skorpione (und auch Schlangen) aus ihren Verstecken verscheucht oder auch herausgespült wurden. Die Tiere haben dann in Häusern neuen Unterschlupf gesucht. Etwa 500 Menschen wurden von Skorpionen gestochen und mussten in Kliniken mit Gegengift behandelt werden.
Ghana
Seit Ende Oktober sind in der Region Savannah 65 Menschen an Gelbfieber erkrankt, es gab 16 Todesfälle. Für den Aufenthalt in Ghana ist eine Impfung empfohlen und bereits für die Einreise vorgeschrieben.
Indien
In der Hauptstadt Neu-Delhi sind in diesem Jahr mehr als 2.700 Menschen an Dengue erkrankt, ca. 1.200 davon alleine im Oktober. Sechs Menschen sind verstorben. Im Bundesstaat Maharashtra (W) wurden laut Medienangaben bis Anfang August mehr als 2.550 Erkrankungen und elf Todesfälle registriert. Landesweit wurden bis Ende September 60.112 Infektionen und 30 Todesfälle verzeichnet, die meisten im Bundesstaat Kerala. Im letzten Jahr wurden 39.419 Fälle gemeldet, 56 Menschen sind verstorben. 2019 wurden 157.315 Erkrankungen und 166 Todesfälle verzeichnet. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten.
USA
Anfang November ist im Medina County (Bundesstaat Texas) ein Kind nach einem Fledermausbiss an Tollwut erkrankt und wird in einer Klinik behandelt. Im Oktober ist im Boise County (Bundesstaat ldaho) ein Mann verstorben, im August hatte er Kontakt zu einer Fledermaus. Ende August ist im Lake County (Bundesstaat lllinois) ein 80-jähriger Mann nach dem Kontakt zu einer infizierten Fledermaus verstorben. Es ist der erste Todesfall in lllinois seit 1954. Menschliche Tollwutfälle sind in den USA selten. Jährlich werden etwa 55.000 Menschen aufgrund von verdächtigen Tierkontakten (überwiegend Kontakt zu Fledermäusen) postexpositionell behandelt. Nach verdächtigen Tierkontakten sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 03. November 2021
Ghana
Ende Oktober haben die Behörden in der Region Savannah acht Todesfälle durch Gelbfieber gemeldet, die endgültige Bestätigung steht noch aus. Das Virus ist im Land endemisch und führt sporadisch zu vereinzelten Erkrankungen. Die letzten bestätigten Infektionen wurden 2016 registriert. Für den Aufenthalt in Ghana ist eine Impfung empfohlen und bereits für die Einreise vorgeschrieben.
Indien
Im Juli wurde erstmals eine Zika-lnfektion im Bundesstaat Kerala (SW) bestätigt. Eine 24-jährige schwangere Frau ist erkrankt. Bei nachfolgenden Untersuchungen wurden bis Ende Juli mehr als 80 Fälle registriert. Alle Infektionen wurden im Distrikt Thiruvananthapuram erworben. Ende Juli wurde der erste Fall im Bundesstaat Maharashtra (W) verzeichnet. Eine 50-jährige Frau ist erkrankt. Ende Oktober wurde erstmals eine Infektion in Kanpur (Bundesstaat Uttar Pradesh) gemeldet. Mückenschutz beachten.
Kongo, Demokratische Republik
In der Provinz Tshopo (NO) gibt es seit Juli einen Ausbruch von MeningokokkenMeningitis. Bisher wurden 1.859 Verdachtsfälle gemeldet, 197 Menschen sind verstorben. Mindestens 14 Infektionen wurden bestätigt. In etwa einem Drittel der getesteten Proben wurden Meningokokken der Serogruppe W nachgewiesen. Das Land gehört zu den Ländern des "Afrikanischen Meningitisgürtels", in denen es, üblicherweise während der Trockenzeit (Dezember bis April), regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien kommt. Impfschutz beachten.
USA
Ende September sind in der Stadt Roanoke (Bundesstaat Virginia) 50 Menschen an Hepatitis A erkrankt. Ein Mensch ist verstorben. Quelle des Ausbruchs waren mehrere Filialen der Restaurantkette Famous Anthony's. Nach Angaben des CDC gibt es seit 2016 vermehrt landesweite Ausbrüche, bei denen die Infektionen von Mensch zu Mensch übertragen werden. Betroffen sind vorwiegend obdachlose und suchtkranke Menschen. Hygienemaßnahmen sorgfältig beachten und evtl. die Impfung erwägen.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 20. Oktober 2021
Finnland
Seit Mitte September wurden 467 Infektionen mit dem Sindbis-Virus registriert, die meisten in der Region Nordsavo, außerdem sind die Regionen Mittelfinnland, Nordösterbotten und Pirkanmaa betroffen. Der Erreger der Pogosta-Krankheit wird durch dämmerungs- und nachtaktive Stechmücken übertragen. Die Hauptwirte sind Vögel. Beim Menschen verläuft eine Infektion oft symptomlos, sie kann neben Fieber und Hautausschlag aber auch rheumatische Gelenkbeschwerden verursachen. Der bisher größte Ausbruch mit mehr als 1.300 Infektionen wurde 1995 verzeichnet. Mückenschutz beachten.
Madagaskar
Seit Ende August wurden 30 Fälle von Lungenpest mit acht Todesfällen bestätigt. Insgesamt wurden 40 Verdachtsfälle verzeichnet. Die Fälle traten im zentralen Hochland der Insel auf, nahe der Hauptstadt Antananarivo. Die Krankheit tritt vermehrt in der Regenzeit (September bis April) auf. Der überwiegende Teil der Patienten entwickelt in der Regel eine sog. Beulenpest. Schutz vor Flöhen beachten und Kontakt mit infizierten Menschen meiden.
Peru
Seit Anfang des Jahres wurden 10 Gelbfieber-Erkrankungen bestätigt, es gab vier weitere Verdachtsfälle. 7 Menschen in den Departements Puno, San Martfn und Loreto sind verstorben. Keiner der Betroffenen war geimpft. In den letzten fünf Jahren wurden insgesamt 103 Infektionen bestätigt, es gab 41 Todesfälle. Bei Reisen in die endemischen Gebiete des Landes wird eine Impfung empfohlen.
USA
Ende August ist im Lake County (Bundesstaat lllinois) ein 80-jähriger Mann an Tollwut verstorben. Der Mann hatte Mitte August in seinem Haus Kontakt zu einer infizierten Fledermaus. Eine postexpositionelle Prophylaxe hatte er abgelehnt. Es ist der erste Todesfall in lllinois seit 1954. Menschliche Tollwutfälle sind in den USA selten. Nach verdächtigen Tierkontakten sollte umgehend eine postexpositionelle Versorgung eingeleitet werden.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 06. Oktober 2021
Côte d'lvoire
Mitte August wurden fünf Gelbfieber-Erkrankungen gemeldet, drei davon wurden bestätigt. Für alle Reisenden ab einem Alter von neun Monaten ist bei Einreise eine gültige Gelbfieberimpfung vorgeschrieben und auch empfohlen.
Kiribati
Ende September wurden innerhalb von zwei Wochen 41 Keuchhusten-Fälle bestätigt. Vor dem Aufenthalt im Ausland sollte immer der Standardimpfschutz überprüft und ggf. ergänzt werden.
Mexiko
Bis Anfang September wurden landesweit etwa 12.165 Typhus-Infektionen gemeldet. Besonders betroffen sind die Bundesstaaten Tamaulipas (O), Sinaloa (W) und Veracruz (W). Der Erreger wird durch kontaminiertes Trinkwasser und Lebensmittel übertragen. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten.
Südafrika
In diesem Jahr wurden acht Tollwut-Fälle registriert, jeweils drei stammen aus den Provinzen Limpopo und Eastern Cape sowie zwei aus der Provinz KwaZulu-Natal. Alle Kinder haben sich durch Kontakt zu Hunden oder Katzen infiziert. 2020 wurden sechs Infektionen in der Provinz KwaZulu-Natal und zwei in der Provinz Limpopo bestätigt. Außerdem gab es drei weitere Verdachtsfälle, je einen in den Provinzen Eastern Cape, KwaZulu-Natal und Limpopo. Die häufigste Infektionsquelle sind Hundebisse. Bei entsprechenden Kontakten sofort einen Arzt aufsuchen, bei vorhersehbarem Risiko und längerem Aufenthalt vorbeugende Impfung empfohlen.
Sudan
Infolge starker Regenfälle mit Überschwemmungen in den letzten Wochen haben die Gesundheitsbehörden des Bundesstaates al-Khartum Anfang Oktober vor steigenden Fallzahlen gewarnt. Innerhalb der letzten Septemberwoche wurden 2.410 Malaria-Infektionen registriert. Sehr guter Mückenschutz ist immer zu beachten, die Mitnahme einer Notfallmedikation in der Regel sinnvoll und je nach Ausbruchslage und Reiseroute auch eine Chemoprophylaxe zu diskutieren.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 22. September 2021
Deutschland
Im August wurden drei Nachweise des West-Nil-Virus beim Menschen aus Berlin und Brandenburg gemeldet. In zwei Fällen wurde der Erreger im Rahmen eines Blutspende-Screenings detektiert, im dritten Fall bei einem aufgrund einer Enzephalitis hospitalisierten Patienten. Seit April wurden in Berlin mehrere Fälle bei Vögeln registriert, seit Ende August wurde das Virus in Brandenburg auch bei Pferden nachgewiesen. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StlKo Vet) empfiehlt seit 2018 Pferde in den betroffenen Gebieten zu impfen. Das Virus infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Personen über 50 haben ein höheres Risiko, eine schwere Form der Erkrankung zu entwickeln. Mückenschutz beachten ..
Madagaskar
Seit Ende August sind elf Menschen an Lungenpest verstorben, insgesamt 35 Personen sind erkrankt. 18 Infektionen wurden bestätigt. Die Fälle traten im zentralen Hochland der Insel auf, nahe der Hauptstadt Antananarivo. Auf Madagaskar kommt die Krankheit regelmäßig vor und tritt vermehrt in der Regenzeit (September bis April) auf. Der überwiegende Teil der Patienten entwickelt in der Regel eine sog. Beulenpest. Laut WHO ist es das Land mit den meisten Fällen weltweit. Schutz vor Flöhen beachten und Kontakt mit infizierten Menschen meiden.
Pakistan
Medienberichten zufolge sind in der Stadt Karachi allein im September 1.255 Menschen an Dengue erkrankt, es gab drei Todesfälle. Sollten sich diese Zahlen bestätigen, wurden in der Provinz Sindh (S) seit Beginn des Jahres bereits ca. 2.000 Fälle gemeldet. In der Provinz Punjab (O) sind in diesem Jahr 49 Menschen erkrankt, 17 davon in der Stadt Bahawalpur, mindestens neun in der Stadt Lahore und sechs in der Stadt Kasur. Es gab drei Todesfälle. Ende Juni wurden im Distrikt Khyber (Provinz Khyber Pakhtunkhwa, NW) 23 Fälle bestätigt. Ein Anstieg der Infektionszahlen während des aktuell andauernden Monsuns wird befürchtet. Schutzvortag- und nachtaktiven Überträgermücken beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 07. September 2021
Indien
Im August sind in Chennai (Bundesstaat Tamil Nadu, S) drei Jungen an Tollwut verstorben. Indien gehört weltweit zu den Ländern mit den höchsten Fallzahlen bei Tieren und Menschen. Hauptüberträger ist der (streunende) Hund. Betroffen sind auch die Großstädte. Bei verdächtigen Tierkontakten sofort Arzt aufsuchen und auf Verwendung moderner Gewebekultur-Impfstoffe achten. Eine vorbeugende Impfung ist für alle Reisenden empfehlenswert.
Nigeria
Seit März wurden 123 Infektionen mit Impfstoff-abgeleitetem Poliovirus (cVDPV) registriert. Im vergangenen Jahr wurden acht Infektionen bestätigt. 2019 wurden 18 Infektionen gemeldet. Durch das Auftreten des cVDPV wurde das Land von der WHO als Land mit potentiellem Risiko der internationalen Verbreitung des Erregers eingestuft. Infolge dessen sollten alle Personen (Einheimische und Touristen), die sich länger als vier Wochen im Land aufgehalten haben, bei der Ausreise eine Impfung gegen Polio vorweisen können. Die Impfung muss zwischen vier Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Impfschutz beachten.
Sambia
In der Ostprovinz wurde bei einem Jäger die Schlafkrankheit diagnostiziert. Bei Reisen in ostafrikanische Länder besteht ein geringes, aber aufklärungsbedürftiges Risiko für diese von Tsetse-Fliegen übertragene Erkrankung. Vor allem Besucher der dortigen Wildreservate und Nationalparks sollten sich des potentiellen Übertragungsrisikos und der Primärsymptome bewusst sein, Tsetse-Fliegen kennen, sich vor ihren Stichen (tagaktiv) schützen und bei verdächtigen Krankheitszeichen sofort einen Arzt aufsuchen.
Spanien
Im August sind in der Provinz Sevilla drei Menschen an West-Nil-Fieber erkrankt. Pressemeldungen zufolge ist eine 75-jährige Frau verstorben. Das Virus infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Personen über 50 Jahre haben ein höheres Risiko, eine schwere Form der Erkrankung zu entwickeln. Mückenschutz beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 25. August 2021
Côte d'lvoire
Mitte August wurde bei einer 18-Jährigen eine Ebola-lnfektion nachgewiesen. Sie war kurz zuvor aus Guinea eingereist und hatte aufgrund einer fieberhaften Erkrankung ein Krankenhaus in Abidjan aufgesucht. Aktuell befindet sie sich dort in Behandlung. Es ist der erste bestätigte Fall in dem Land seit 1994. Ob eine Verbindung zu dem jüngsten Ausbruch in Guinea besteht, der im Juni für beendet erklärt wurde, wird derzeit untersucht.
Frankreich
Mitte August wurde eine Leptospirose-lnfektion bestätigt, zwei weitere Verdachtsfälle werden noch untersucht. Da alle Betroffenen zuvor Canyoning-Touren im Argensou-Canyon nahe der Gemeinde Auzat (Département Ariège, S) unternommen hatten, haben die Behörden das Gebiet vorübergehend geschlossen. Leptospiren gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Entsprechende Kontakte sind zu meiden.
Griechenland
Im August wurden 14 Infektionen mit dem West-Nil-Virus gemeldet. Betroffen sind die Regionalbezirke, Pella und Thessaloniki in der Region Zentralmakedonien, der Regionalbezirk Böotien in der Region Mittelgriechenland sowie der Regionalbezirk Ostattika in der Region Attika. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Mückenschutz beachten.
Kambodscha
Im Mai haben die Behörden der Provinz Ratanakiri (NO) eine Zunahme der Chikungunya-lnfektionen gemeldet, mehr als 100 Menschen sind in einem Dorf erkrankt. Im August wurden in der Provinz Kanal (S) 86 Erkrankungen gemeldet. Insgesamt wurden in diesem Jahr landesweit mehr als 1 .300 Fälle registriert. Mückenschutz beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 11. August 2021
Griechenland
Anfang August wurden fünf Fälle von West-Nil-Fieber gemeldet. Betroffen sind die Regionalbezirke lmathia und Pella in der Region Zentralmakedonien. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Mückenschutz beachten.
Guinea
Anfang August wurde erstmals ein Fall von Marburg hämorrhagischem Fieber in Westafrika bestätigt. Ein Mann aus der Präfektur Guéckedou (S) ist verstorben. Das größte Risiko für eine Übertragung stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Das Infektionsrisiko für Reisende ist gering.
Peru
Aufgrund steigender Infektionszahlen von insektenübertragenen Infektionen hat das Gesundheitsministerium bereits Mitte März eine Gesundheitswarnung (public health alert) für das ganze Land herausgegeben. Seit Beginn des Jahres wurden ca. 600 Chikungunya- und 22.484 bestätigte Dengue-Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten.
Südafrika
In diesem Jahr wurden sechs Tollwut-Infektionen registriert, zwei stammen aus der Provinz KwaZulu-Natal, drei aus der Provinz Limpopo und einer aus der Provinz Eastern Cape. Alle Kinder haben sich durch Kontakt zu Hunden oder Katzen infiziert. 2020 wurden wechs Infektionen in der Provinz KwaZulu-Natal und zwei in der Provinz Limpopo bestätigt. Außerdem gab es drei weitere Verdachtsfälle, je einen in den Provinzen Eastern Cape, KwaZulu-Natal und Limpopo. 2019 wurden zehn Fälle bestätigt, je vier in den Provinzen Eastern Cap und KwaZulu-Natal und zwei in der Provinz Limpopo. Es gab sechs weitere Verdachtsfälle. Die häufigste Infektionsquelle sind Hundebisse. Bei entsprechenden Kontakten sofort einen Arzt aufsuchen, bei vorhersehbarem Risiko und längerem Aufenthalt vorbeugende Impfung empfohlen.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 28. Juli 2021
Bangladesh
Seit Beginn des Jahres wurden ca. 1.680 Dengue-lnfektionen gemeldet, davon 1.307 im Juli. Die meisten Fälle wurden in der Hauptstadt Dhaka registriert. 2019 wurden landesweit ca. 101.355 Fälle verzeichnet. 179 Menschen sind verstorben. Es waren die höchsten Erkrankungszahlen seit dem Jahr 2000, als der Erreger erstmals im Land nachgewiesen wurde. Schutz vor tagaktiven Mücken beachten.
Guyana
Zum Ende der Regenzeit Ende Juli wurden nach Überflutungen in der Region East Berbice-Corentyne (O) mindestens 67 Dengue-Fälle gemeldet. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Schweden
Im Juli haben sich an den Küsten von Götaland und Svealand 13 Menschen nach Ostseewasserkontakt Vibrio vulnificus infiziert, die meisten waren Männer über 65 Jahre. Das Bakterium kommt besonders in küstennahem Meerwasser und Brackwasser vor. Es dringt über kleine Wunden in den Körper ein und verursacht zunächst eine massive Wundinfektion bis hin zur Sepsis. Eine Infektion ist auch über den Genuss von Meeresfrüchten möglich, hier kommt es zu Erbrechen und Durchfall. Besonders gefährdet sind ältere und immungeschwächte Menschen.
Nepal
Seit Anfang Januar wurden 165 Fälle von Tsutsugamushi-Fieber registriert, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 95. Im Juli wurden besonders in den Distrikten Palpa, Kailali, Gulmi vermehrt Fälle gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 1.386 Erkrankungen gemeldet. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt über den Stich von Milben. Diese sitzen meist auf Sträuchern, d.h. die Gefährdung ist hoch bei Aktivitäten in der Natur. Klinisch findet sich die typische schwärzliche Hautläsion (Eschar) sowie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, ein Exanthem kann auftreten. Eine frühe Behandlung (mit Doxycyclin) ist notwendig, um das Auftreten von Komplikationen (und Todesfällen) zu verhindern. Langärmelige Kleidung bei Outdoor-Aktivitäten tragen und Sitzen auf dem Boden vermeiden.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 14. Juli 2021
Belgien
Im Sommer letzten Jahres wurden drei autochthone FSME-lnfektionen bestätigt, es sind die ersten Fälle beim Menschen in Belgien. Auch in Belgien haben sich während des coronabedingten Lockdowns mehr Menschen im Freien aufgehalten. Bei Untersuchungen wurden bereits zuvor Antikörper gegen das Virus bei Hunden, Rindern, Rehen und Wildschweinen nachgewiesen. Der Hauptüberträger (lxodes ricinus) ist weit verbreitet. Mit der Borreliose ist landesweit zu rechnen. Schutz vor Zeckenstichen beachten.
Brasilien
Anfang Juli wurden im Süden des Bundesstaates Bahia 40 autochthone Infektionen gemeldet. Die Region gilt als malariafrei. Der Erreger wurde vermutlich aus Manaus (Bundesstaat Amazonas) eingeschleppt. Maßnahmen zur Vektorkontrolle wurden eingeleitet. Laut der Gesundheitsbehörden verzeichnete der Staat das letzte Mal im Jahr 2018 77 Malariafälle. Der Ausbruch damals ging auf Fälle zurück, die aus dem Bundesstaat Para importiert wurden. Sehr guter Mückenschutz ist immer zu beachten. Bei Reisen in Risikogebiete ist die Mitnahme einer Notfallmedikation oder eine Chemoprophylaxe zu empfehlen.
Indien
Anfang Juli wurde im Bundesstaat Kerala (S) erstmals eine Infektion mit dem Zika-Virus bestätigt, eine schwangere Frau ist betroffen. Es gab 13 weitere Verdachtsfälle. Zuletzt wurden 2017 und 2018 in den Bundesstaaten Gujarat, Rajasthan und Madhya Pradesh Ausbrüche verzeichnet. Mückenschutz beachten.
Italien
Anfang Juli wurde die erste Infektion mit dem West-Nil-Virus in diesem Jahr in Europa aus La Spezia (Region Ligurien, NW) gemeldet. Die Infektion kommt in Italien sporadisch vor, besonders im Norden des Landes. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Mückenschutz beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 30. Juni 2021
Bangladesh
Seit Beginn des Jahres wurden 304 Dengue-lnfektionen gemeldet, allein seit Anfang Juni waren es 203. Die meisten Fälle wurden in der Hauptstadt Dhaka registriert. Schutz vor tagaktiven Mücken beachten.
Dominikanische Republik
In diesem Jahr wurden bereits 13 Diphtherie-Infektionen bestätigt. Zehn Kinder sind verstorben. Keiner der Betroffenen war vollständig geimpft. Im gesamten Vorjahr wurden drei Fälle gemeldet, 2019 waren es sieben. Der letzte Ausbruch mit 122 Erkrankungen wurde im Jahr 2004 verzeichnet. Vor dem Aufenthalt im Ausland sollte immer der Standardimpfschutz überprüft und ggf. ergänzt werden.
Madagaskar
Bis März dieses Jahres wurden etwa 768.200 Malaria-Fälle registriert. In den am stärksten betroffenen Distrikten Tolagnaro, lkongo, Marolambo und Soanieran lvongo haben sich die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt. Bereits im letzten Quartal 2020 waren die Fallzahlen verglichen mit dem Vorjahreszeitraum in 31 Distrikten um 41 % gestiegen. Presseberichten zufolge sind auch die schweren Verläufe im letzten Jahr stark gestiegen. Besonders betroffen war der Süden der Insel. Es wurden auch Ausbrüche in Regionen gemeldet, die sonst nur ein geringes Risiko aufweisen, z.B. im zentralen Hochland. Grund könnte ein Mangel an Medikamenten und imprägnierten Moskitonetzten durch Lieferschwierigkeiten während der Corona-Pandemie sein. Sehr guter Mückenschutz ist immer zu beachten, die Mitnahme einer Notfallmedikation in der Regel sinnvoll und je nach Ausbruchslage und Reiseroute auch eine Chemoprophylaxe zu empfehlen.
Mexiko
In diesem Jahr wurden im Bundesstaat Baja California (NW) bereits 23 Fälle von Rocky Mountain spotted fever bestätigt, acht Kinder und Jugendliche sind verstorben. Die von Rickettsia rickettsii verursachte und durch Zecken übertragene Erkrankung kommt auf dem gesamten amerikanischen Kontinent vor. Bei Aktivitäten im Freien sollte auf Schutz vor Zecken (Kleidung, Repellentien) geachtet werden.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 16. Juni 2021
Großbritannien
Im Mai wurden zwei Fälle von Affenpocken bestätigt. Der Indexpatient hatte vor der Einreise im nigerianischen Bundesstaat Delta gelebt und gearbeitet. Während der coronabedingten Quarantäne entwickelten sich Symptome, in der Klinik wurde die Infektion mit Affenpocken bestätigt. Einige Tage später erkrankte ein Familienmitglied, auch hier wurde die Diagnose bestätigt. Das Erregerreservoir sind Nagetiere, vorwiegend Hörnchen. Die Infektion erfolgt meistens über Kontakt zu erkrankten Tieren, aber auch eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist möglich. Nach Aussetzen der Pockenimpfung kam es seit 1996 vereinzelt zu regionalen Ausbrüchen.
Indien
In der Hauptstadt Neu-Delhi sind bis Mitte Juni bereits 31 Menschen an Dengue erkrankt. Die Hauptübertragungssaison beginnt in der Regel erst im Juli und dauert bis November an. Bis Mitte Mai wurden im Distrikt Ernakulam (Bundesstaat Kerala, W) bereits 200 Infektionen bestätigt, es gab weitere 300 Verdachtsfälle. In den Vergleichszeiträumen der beiden Vorjahre wurden dort nur 40 bzw. 18 Infektionen bestätigt. Ein weiterer Anstieg der Fallzahlen, als Folge des Zyklons von Mitte Mai, ist nicht auszuschließen. landesweit wurden bis Ende März bereits 4.688 Infektionen verzeichnet, die meisten im Bundesstaat Tamil Nadu. Im letzten Jahr wurden 39.419 Fälle gemeldet, 56 Menschen sind verstorben. 2019 wurden 157.315 Erkrankungen und 166 Todesfälle verzeichnet. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten.
Kongo, Demokratische Republik
Seit Mitte April wurde in der Provinz lturi (NO) ein Cluster mit elf Todesfällen und acht weiteren Pest-Erkrankungen gemeldet. Nach Angaben der WHO entwickelte sich die Mehrzahl der Infektionen als Lungenpest. Seit Beginn des Jahres wurden in lturi 75 Verdachtsfälle registriert, im gesamten Vorjahr waren es 461. 31 Menschen sind verstorben. 2020 wurden überwiegend Fälle von Beulenpest beobachtet. Die Erkrankung ist im Nordosten des Landes endemisch. Schutz vor Flöhen beachten und Kontakt mit infizierten Menschen meiden.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 19. Mai 2021
Argentinien
Medienberichten zufolge haben die Gesundheitsbehörden Ende April in mehreren Städten und Gemeinden in der Provinz Córdoba 119 Trichinellose-Fälle registriert, Infektionsquelle war vermutlich ungeprüfte Salami (Chacinados). Solche Ausbrüche kommen immer wieder vor. Infektionsquelle sind meistens Produkte aus Hausschlachtungen, die keiner Gesundheitskontrolle unterzogen wurden. Nahrungsmittelhygiene beachten und den Verzehr von nicht durchgegartem Fleisch und Fleischprodukten vermeiden.
Côte d'lvoire
Seit Dezember letzten Jahres wurden 13 Proben auf insektenübertragene Viren (Arboviren) getestet, es wurden drei Gelbfieber- und vier Dengue-lnfektionen bestätigt. Die Gelbfieber-Fälle wurden in den Städten Korhogo (N), Niakaramadougou (N) und Treichville-Marcory (S) nachgewiesen. Eine Impfung ist bei Einreise für alle Personen vorgeschrieben, ausgenommen sind Kinder unter neun Monaten. Vereinzelte Dengue-Ausbrüche mit mehr als 1.000 Fällen gab es in den letzten Jahren besonders im Distrikt Abidjan. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Kenia
Seit April wurden im County Mombasa (S) 1.356 Dengue-Verdachtsfälle gemeldet, 24 Infektionen wurden bestätigt. Im County Lamu (0) wurden in diesem Jahr 553 Erkrankungen registriert, die meisten davon im April. Während der Regenzeit, die bis Ende Mai andauert, könnten die Fallzahlen aufgrund wachsender Mückenpopulationen weiter ansteigen. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Spanien
Seit Dezember letzten Jahres sind fünf Sportkletterer nach einem Aufenthalt in der Karsthöhle Cuevas de Baltzola im Baskenland (Provinz Bizkaia, NO) an Q-Fieber erkrankt. Presseberichten zufolge wurde die Höhle vorübergehend geschlossen und soll nun gesäubert und desinfiziert werden. Erreger ist das Bakterium Coxiella burnetii, das primär Wiederkäuer wie Ziegen und Schafe infiziert. Eine Übertragung auf den Menschen kann über kontaminierte Aerosole oder Kontakt mit infizierten Tieren bzw. Tierprodukten erfolgen.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 28. April 2021
Haiti
Das amerikanische CDC berichtet, dass aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochene Impfprogramme bei Haustieren zu einem Anstieg der TollwutInfektionen bei Hunden geführt haben. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin im lande. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen.
Kamerun
Seit Mitte Dezember letzten Jahres haben die Behörden drei Gelbfieber-Erkrankungen inklusive eines Todesfalls bestätigt. Eine Infektion stammt aus dem Bezirk Menoua (Region Quest, W), alle weiteren aus dem Bezirk Mayo-Danay (Region Extrême-Nord, N). Es gab zwei weitere Verdachtsfälle. Für den Aufenthalt in Kamerun ist eine Impfung empfohlen und bereits für die Einreise vorgeschrieben.
Kenia
Im April wurden im County Mombasa (S) 47 Verdachtsfälle gemeldet, 24 Denguelnfektionen wurden bestätigt. Das Virus wurde Ende der 1970er Jahre erstmals in Ostafrika nachgewiesen. Seitdem kam es immer wieder zu kleineren Ausbrüchen. In Mombasa wurden zuletzt 2013, 2014, 2017 und 2019 jeweils mehrere Hundert Infektionen bestätigt. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Madagaskar
Im April wurden im Distrikt Mananjary (O) fünf Verdachtsfälle von Rift Valley-Fieber beim Menschen gemeldet, alle Erkrankten sind verstorben. Seit Ende März sind dort ca. 500 Tiere, überwiegend Zebu-Rinder, verendet. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt in der überwiegenden Mehrheit der Fälle durch direkten oder indirekten Kontakt mit erkrankten Tieren (z.B. beim Schlachten), Verzehr von deren rohem oder unzureichend gegartem Fleisch oder unpasteurisierter Milch, aber auch durch Stiche infizierter Mücken. Reisende sollten sich vor tag- und nachtaktiven Mücken schützen und direkten Kontakt mit Schlachtvieh bzw. dessen rohen Produkten meiden.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 13. April 2021
Brasilien
Anfang April sind in der Gemeinde lpixuna (Bundesstaat Amazonas) drei männliche Mitglieder einer Familie an Chagas erkrankt. Die Infektion erfolgte vermutlich durch den Verzehr von Acai-Beeren, den Früchten der Kohlpalme. Insgesamt sind derartige Ereignisse relativ selten, eine sichere Vorbeugung ist im Endemiegebiet kaum praktikabel, wenn man nicht auf frische Früchte bzw. Fruchtsäfte gänzlich verzichtet. Reisende sollten bei entsprechender Anamnese und unklarer Symptomatik nach der Rückkehr einen Arzt aufsuchen.
Dominikanische Republik
In diesem Jahr wurden bereits zehn Diphtherie-Infektionen bestätigt. Acht Kinder sind verstorben. Keiner der Betroffenen war vollständig geimpft. Im gesamten Vorjahr wurden drei Fälle gemeldet, 2019 waren es sieben. Der letzte Ausbruch mit 122 Erkrankungen wurden im Jahr 2004 verzeichnet. Vor dem Aufenthalt im Ausland sollte immer der Standardimpfschutz überprüft und ggf. ergänzt werden.
Laos
Ende Februar wurde bei einem fünfjährigen Jungen in der Provinz Luang Probang eine Infektion mit dem Vogelgrippe-Erreger Influenza A(HSN6) bestätigt. Es ist der erste Fall außerhalb Chinas. Kontakt zu lebendem oder frisch geschlachtetem Geflügel sowie Geflügelausscheidungen sollten vermieden werden.
Vietnam
Anfang April haben die Fallzahlen von Hand-Fuß- und Mundkrankheit in Ho-ChiMinh-Stadt stark zugenommen. Bisher wurden mehr als 2.650 Erkrankungen verzeichnet, das sind zweieinhalb mal mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auch in den Provinzen Dak Lak und Khanh Hoa sind die Fallzahlen gestiegen. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, Symptome sind hohes Fieber und Bläschenbildung an den Händen, Füßen und der Mundschleimhaut. In SO-Asien kommt es regelmäßig zu Epidemien. Eine spezifische Behandlung existiert nicht. Reisende sollten auf besonders gute persönliche Hygienemaßnahmen achten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 23. März 2021
Australien
Presseberichten zufolge sind im Bundesstaat Northern Territory die Fallzahlen von Leptospirose in diesem Jahr angestiegen. Heftige Regenfälle haben zu Überschwemmungen geführt. Besonders betroffen sind Farmmitarbeiter in den Gebieten am Daly River, im ländlichen Umland von Darwin und in Pine Creek. Bisher wurden neun Infektionen bestätigt, am Ende der letzten, sehr trockenen Regenzeit 2020 waren es nur vier. Seit Beginn des Jahres wurden im Bundesstaat Queensland bereits 39 Infektionen registriert. In den Vergleichszeiträumen der letzten fünf Jahre wurden durchschnittlich 22 Erkrankungen verzeichnet. Leptospiren gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Rinder, Hunde) in die Umwelt. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. Entsprechende Kontakte sind zu meiden.
Madagaskar
In diesem Jahr wurden 21 Fälle von Beulenpest bestätigt. Alleine im März wurden acht Infektionen in der Region Amoron'i Mania (Z) registriert. Insgesamt gab es in den Regionen Alaotra-Mangoro, Analamanga, Haute Matsiatra und ltasy 37 Verdachtsfälle, neun Menschen sind verstorben. Auf Madagaskar ist die Krankheit endemisch und tritt vermehrt in der Regenzeit auf. Bis April kann es deshalb weiterhin zu Infektionen kommen. Der überwiegende Teil der Patienten entwickelt in der Regel eine sog. Beulenpest. Laut WHO ist es das Land mit den meisten Fällen weltweit. Schutz vor Flöhen beachten und Kontakt mit infizierten Menschen meiden.
Peru
Im März wurden 17 autochthone Dengue-Fälle in der Stadt Lima bestätigt. Die Gesundheitsbehörden haben im betroffenen Distrikt Maßnahmen zur Mückenbekämpfung eingeleitet. In diesem Jahr wurden 3.176 bestätigte Infektionen und sechs Todesfälle gemeldet. Bisher gab es ca. 8.000 Verdachtsfälle. Im letzten Jahr wurden ca. 56.400 Verdachtsfälle registriert, 31.580 Infektionen wurden bestätigt. 88 Menschen sind verstorben. Es sind die höchsten Fallzahlen seit 2017. Im Jahr 2019 wurden 17.143 Erkrankungen und 37 Todesfälle registriert. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 24. Februar 2021
Deutschland
Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes wurden in Baden-Württemberg in den ersten sechs Meldewochen bereits 51 Hantavirus-lnfektionen diagnostiziert. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es nur zwölf. Hantaviren werden über Rötelmäuse verbreitet, die die Viren über Kot und Urin ausscheiden. Hauptnahrungsquelle der Rötelmäuse sind Bucheckern, von denen es 2020 sehr viele gab. Auch in den Jahren 2016 und 2018 wurde die sogenannte Buchenmast beobachtet, was zu einem Anstieg der Hantavirus-lnfektionen im Folgejahr führte. Menschen infizieren sich meist dadurch, dass sie verunreinigten Staub einatmen, etwa bei Holzarbeiten im Wald und Garten sowie beim Reinigen von Kellern, Schuppen, Scheunen und Ställen. Die Zunahme von Aufräum- und Renovierungsarbeiten während des coronabedingten Lockdowns könnten ebenfalls zum Anstieg der Fallzahlen beitragen.
Fidschi
Als Folge des Zyklons Yasa, der Mitte Dezember 2020 die Region getroffen hat, wurden seit Anfang Januar 160 Leptospirose-lnfektionen und fünf Todesfälle bestätigt. Leptospiren gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Eine Aufklärung über den perkutanen Infektionsweg ist sinnvoll. Entsprechende Kontakte sind zu meiden.
Tadschikistan
Im Februar wurde in der Provinz Chation (SW) die erste Infektion mit Impfstoffabgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) registriert. Der Fall steht im Zusammenhang mit dem Ausbruch in Pakistan. Durch das Auftreten des cVDPV2 gehört das Land formal zu den Ländern mit potentiellem Risiko der internationalen Verbreitung des Erregers. Infolge dessen sollten alle Personen (Einheimische und Touristen), die sich länger als vier Wochen im Land aufgehalten haben, bei der Ausreise eine Impfung gegen Polio vorweisen können. Die Impfung muss zwischen vier Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Impfschutz beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 9. Februar 2021
Kenia
Seit Mitte November wurden 21 Verdachtsfälle von Rift Valley-Fieber bei Hirten gemeldet, vier der Infektionen wurden bestätigt. Neun Menschen sind verstorben. Auch zahlreiche Tiere sind in der Region verendet. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt in der überwiegenden Mehrheit der Fälle durch direkten oder indirekten Kontakt mit erkrankten Tieren (z.B. beim Schlachten), Verzehr von deren rohem oder unzureichend gegartem Fleisch oder unpasteurisierter Milch, aber auch durch Stiche infizierter Mücken. Reisende sollten sich vor tag- und nachtaktiven Mücken schützen und direkten Kontakt mit Schlachtvieh bzw. dessen rohen Produkten meiden.
Neukaledonien
Seit Beginn des Jahres wurden bereits 23 Infektionen mit Hepatitis A gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden bis Mitte August 35 Infektionen bestätigt. Es gab drei familiäre Cluster und vereinzelte Infektionen durch den Verzehr von Meeresfrüchten. Zwischen 2014 und 2019 wurden insgesamt nur 19 Fälle registriert. Der letzte große Ausbruch mit etwa 800 Infektionen wurde 2005 gemeldet. Lebensmittelhygiene und Impfschutz beachten.
Südafrika
Im Januar wurde in der Provinz KwaZulu-Natal der erste Tollwut-Todesfall in diesem Jahr gemeldet. Ein 10-jähriger Junge war im November von einem Hund gebissen worden. Seit Juli 2020 wurden sechs Infektionen in der Provinz KwaZulu-Natal und eine in der Provinz Limpopo bestätigt. Außerdem gab es drei weitere Verdachtsfälle, je einen in den Provinzen Eastern Cape, KwaZulu-Natal und Limpopo. 2019 wurden zehn Fälle bestätigt, je vier in den Provinzen Eastern Cape und KwaZulu-Natal und zwei in der Provinz Limpopo. Es gab sechs weitere Verdachtsfälle. Die häufigste Infektionsquelle sind Hundebisse. Bei entsprechenden Kontakten sofort einen Arzt aufsuchen, bei vorhersehbarem Risiko und längerem Aufenthalt vorbeugende Impfung empfohlen.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 27. Januar 2021
Fidschi
In diesem Jahr wurden bereits ca. 265 Dengue-Fälle registriert. Im letzten Jahr wurden mehr als 4.000 Infektionen mit drei Todesfällen gemeldet. Die Serotypen DENV-1 und 2 wurden nachgewiesen. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Indien
Infolge heftiger, für diese Jahreszeit untypischer, Regenfälle sind im Distrikt Madurai (Bundesstaat Tamil Nadu, S) im Januar die Dengue-Zahlengestiegen. Landesweit wurden bis Ende November 32.796 Fälle gemeldet, 16 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Punjab, Karnataka, Kerala und Maharashtra. 2019 wurden landesweit 157.315 Erkrankungen und 166 Todesfälle verzeichnet. Die meisten Infektionen wurden in den Bundesstaaten Karnataka, Maharashtra, Rajasthan, Telangana und Gujarat gemeldet. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten.
Kenia
Seit Mitte November wurden im County lsiolo (Z) 21 Verdachtsfälle von Rift-Valley-Fieber beim Menschen gemeldet, vier Infektionen wurden bestätigt. Neun Menschen sind verstorben. Auch zahlreiche Tiere sind in der Region verendet. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt in der überwiegenden Mehrheit der Fälle durch direkten oder indirekten Kontakt mit erkrankten Tieren (z.B. beim Schlachten), Verzehr von deren rohem oder unzureichend gegartem Fleisch oder unpasteurisierter Milch, aber auch durch Stiche infizierter Mücken. Reisende sollten sich vor tag- und nachtaktiven Mücken schützen und direkten Kontakt mit Schlachtvieh bzw. dessen rohen Produkten meiden.
Kongo, Demokratische Republik
Seit August letzten Jahres wurden in der Region Aur (Provinz lturi, NO) mehr als 420 Verdachtsfälle von Beulenpest gemeldet, 29 Menschen sind verstorben. 2019 sind 48 Menschen erkrankt und acht von ihnen verstorben. Die Erkrankung ist im Nordosten des Landes endemisch. Schutz vor Flöhen beachten und Kontakt mit infizierten Menschen meiden.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 13. Januar 2021
Senegal
Zwischen Oktober und Ende Dezember letzten Jahres wurde in der Region Tambacounda (SO) ein Cluster mit vier Gelbfieber-Infektionen gemeldet, zwei der Erkrankten sind verstorben. Außerdem gab es zwei Fälle in den Region Kedougou (SO) und einen in der Region Matam (NO). Bereits Ende Juni ist ein fünfjähriges Mädchen in Touba (Region Diourbel, Z) erkrankt und ist inzwischen wieder genesen. Das Kind war nicht geimpft. Eine Impfung ist für alle Reisenden dringend empfohlen, auch wenn sie bei direkter Einreise aus Europa nicht vorgeschrieben ist.
Sierra Leone
Im Dezember wurden drei Infektionen mit Impfstoff-abgeleitetem Poliovirus (VDPV) bestätigt. Ersten Analysen zufolge soll es sich um den Virustyp 2 handeln. Es sind die ersten Polio-Infektionen im Land seit 2010. Durch das Auftreten des VDPV wird das westafrikanische Land zu einem Land mit potentiellem Risiko der internationalen Verbreitung des Erregers. Infolge dessen sollten alle Personen (Einheimische und Touristen), die sich länger als vier Wochen im Land aufgehalten haben, bei der Ausreise eine Impfung gegen Polio vorweisen können. Die Impfung muss zwischen vier Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein.
Tansania
Presseberichten zufolge sind im Dezember zwei russische Touristen nach ihrer Rückkehr aus Sansibar an Malaria erkrankt, einer von ihnen ist verstorben. Mittels strikter Malariakontrollprogramme konnte auf Sansibar in den letzten 20 Jahren die Erkrankung drastisch zurückgedrängt werden. Seit Oktober 2019 wird eine deutliche Zunahme von Malaria tropica beobachtet. Im letzten Quartal 2019 sind 3.635 Menschen erkrankt. Im vergangenen Jahr wurden im ersten Halbjahr ca. 8.870 Fälle gemeldet. Heftige Niederschläge während der Regenzeit haben die Ausbreitung der Vektoren begünstigt. Derzeit ist eine Chemoprophylaxe generell empfohlen.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 15. Dezember 2020
Indien
In Mumbai (Bundesstaat Maharashtra) sind die Malaria-Fallzahlen seit Juli gestiegen. Ein Grund neben den Monsunregenfällen ist vermutlich die mangelnde Vektorkontrolle während der COVID-19-Pandemie. Erstmals seit fünf Jahren wurde Anfang Dezember ein Todesfall in Neu-Delhi gemeldet. Der sechsjährige Junge ist bereits im September verstorben. Bis Ende Oktober wurden landesweit offiziell 152.277 Erkrankungen und 55 Todesfälle gemeldet. Erneut sind die Bundesstaaten Orissa, Chhattisgarh und Uttar Pradesh am stärksten betroffen. In Indien ist auch in Städten ein guter Mückenschutz besonders wichtig, da sich die Überträgermücke an die städtischen Brutbedingungen in weniger sauberem Wasser angepasst hat. Zudem ist die Mitnahme einer Notfallmedikation in der Regel sinnvoll und je nach Ausbruchslage auch eine Chemoprophylaxe zu diskutieren.
Malaysia
Anfang Dezember ist ein 58-jähriger Mann an Tollwut verstorben und ein dreijähriger Junge ist erkrankt. Damit ist die Zahl der Infektionen für dieses Jahr auf acht gestiegen, im vergangenen Jahr wurden sechs Fälle verzeichnet. 2015 wurde das Virus aus Thailand importiert, seitdem gilt das Land nicht mehr als frei von Hundetollwut. Nach verdächtigen Tierkontakten sollte umgehend eine postexpositionelle Versorgung eingeleitet werden.
Nigeria
Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche kommen landesweit vor, besonders während der Regenzeit von April bis Oktober. Im Bundesstaat Oyo (W) sind Anfang November acht Menschen verstorben, als Ursache werden Cholera-Infektionen vermutet. Insgesamt wurden in diesem Jahr ca. 1.510 Verdachtsfälle gemeldet, 80 Menschen sind verstorben. Hygiene beachten, Impfung ist zu empfehlen.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 02. Dezember 2020
Guinea
Ende November wurden in der Präfektur Koundara (NW) 30 Gelbfieber-Verdachtsfälle registriert, dreizehn Menschen sind verstorben. Die Infektion ist in Guinea endemisch. Eine Impfung ist für alle Personen empfohlen und bei Einreise aus Endemiegebieten vorgeschrieben, ausgenommen sind Kinder unter neun Monaten.
Martinique
Seit Beginn des Jahres wurden ca. 31.270 Verdachtsfälle gemeldet, 11.196 Dengue-lnfektionen wurden bestätigt. Sechzehn Menschen sind verstorben. Hervorgerufen wurden sie vorwiegend durch Viren der Serotypen DENV-2, DENV- 3. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 1.530 Verdachtsfälle registriert. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Südafrika
Seit Juli wurden fünf Tollwut-Infektionen in der Provinz KwaZulu-Natal und eine in der Provinz Limpopo bestätigt. Außerdem gab es drei weitere Verdachtsfälle, je einen in den Provinzen Eastern Cape, KwaZulu-Natal und Limpopo. Verursacht wurden die Infektionen durch Hundebisse. In diesem Jahr wurden in der Provinz KwaZulu-Natal 160 infizierte Hunde registriert. Im vergangenen Jahr wurden zehn Fälle beim Menschen bestätigt, je vier in den Provinzen Eastern Cape und KwaZulu-Natal und zwei in der Provinz Limpopo. Es gab sechs weitere Verdachtsfälle. Tollwut kommt bei Tieren landesweit vor, betroffen sind u.a. Schakale, Kühe, ungeimpfte Hunde und Katzen. Öffentliche Stellen gehen davon aus, dass zahlreiche menschliche Infektionen nicht diagnostiziert werden. Da die meisten Infektionen beim Menschen durch Haustiere verursacht werden, haben die Behörden eine Impfpflicht für Hunde und Katzen eingeführt. Impfschutz beachten.
Suriname
In diesem Jahr wurden etwa 565 Verdachtsfälle gemeldet, 277 Denguelnfektionen wurden bestätigt. Die Serotypen DENV-2 und 4 wurden nachgewiesen. Im gesamten Vorjahr wurden 86 Fälle gemeldet. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 18. November 2020
Indien
In Neu-Delhi und im die Hauptstadt umgebenden National Capital Territory of Delhi (NCT) ist derzeit die Luftverschmutzung extrem hoch. Durch Abbrennen von Ernteresten auf den Feldern in der Umgebung steigt in dieser Jahreszeit regelmäßig die Belastung besonders durch Feinstaub an. Gefährdet sind besonders Kleinkinder, ältere Menschen und solche mit chronischen Atemwegserkrankungen. Ihnen wird empfohlen, bei Spitzenbelastungen in geschlossenen Räumen zu bleiben, körperliche Anstrengungen zu vermeiden, evtl. Atemmasken zu tragen. Reisende sollten die lokale Medienberichterstattung aufmerksam verfolgen.
Laos
Mitte Oktober ist ein einjähriges Mädchen in der Provinz Salavan (S) an Vogelgrippe erkrankt. Es ist die erste weltweit nachgewiesene Infektion mit Influenza HSN1 beim Menschen seit etwa 18 Monaten. Seit August sind in 2 Dörfern der Provinz auch Ausbrüche bei Vögeln registriert worden, ca. 500 Tiere sind verendet. In Laos wurden die letzten Fälle bei Geflügel 2018 registriert, 2007 waren 2 Menschen verstorben. Kontakt zu lebendem oder frisch geschlachtetem Geflügel sowie Geflügelausscheidungen sollten vermieden werden.
Niederlande
Mitte Oktober haben die Gesundheitsbehörden die erste autochthone Infektion beim Menschen bestätig: es wurden inzwischen insgesamt 7 Fälle von West-Nil-Fieber gemeldet, sechs aus der Region Utrecht und eine aus der Region Arnhem. Fünf Infektionen in Utrecht wurden bereits im Juli oder August erworben, die Infektion in Arnhem stammt aus dem Oktober. Das Virus war bereits im August und September in Mücken und erstmals auch in Vögeln nachgewiesen worden. In den betroffenen Regionen sollte auf sorgfältigen Mückenschutz geachtet werden.
Peru
Ende Oktober wurde eine Diphtherie-Infektion in Lima bei vier Mitgliedern einer Familie bestätigt, ein fünfjähriges Mädchen ist verstorben. Es gab zwölf weitere Verdachtsfälle. Es sind die ersten Fälle in Peru seit 20 Jahren. Derartige Ausbrüche erinnern daran, dass auch der allgemeine Impfschutz im Rahmen einer reisemedizinischen Beratung überprüft werden sollte. Impfschutz beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 04. November 2020
Frankreich
Im Juni dieses Jahres wurde erneut ein Fall von Schistosomiasis bei einem deutschen Touristen bestätigt. Der 49-jährige Patient hatte sich im vergangenen Jahr auf Korsika aufgehalten und dort im Fluss Solenzara gebadet. Seit April 2014 wurde bei mehreren Reisenden aus Deutschland und Frankreich eine Blasenbilharziose diagnostiziert. Bisher konnten alle Infektionen auf Frischwasserkontakt im Fluss Cavu im Süden Korsikas zurückgeführt werden. Die erneute Infektion lässt vermuten, dass weiterhin ein Infektionsrisiko besteht und dieses nicht auf den Fluss Cavu begrenzt ist. Korsika ist kein klassisches Endemiegebiet. Allerdings wurden bereits in den 1960er Jahren Wasserschnecken, die als Zwischenwirt dienen, in der Region nachgewiesen.
Französisch Guayana
Seit Mitte Juli wurden 13 Fälle von Mayaro-Fieber bestätigt. Das sind die höchsten Fallzahlen seit 1998 als das Virus erstmals in Französisch Guayana nachgewiesen wurde. In der Regel findet die Übertragung in Waldgebieten oder ländlichen Regionen statt, bei dem aktuellen Ausbruch stammen die meisten Erkrankten allerdings aus urbanen Gebieten an der Küste. Die genauen Infektionsorte werden noch ermittelt. Das Mayaro-Virus gehört zu den Alphaviren und wird von vorwiegend tagaktiven Stechmücken übertragen. Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen und generalisierte Myalgie. Mückenschutz beachten.
Niederländische Karibikinseln
Bis Anfang September wurden auf der Insel Barbados nur neun Chikungunya-lnfektionen gemeldet. Bis Ende Oktober sind die Fallzahlen auf 80 gestiegen. Mückenschutz beachten.
Mali
Infolge heftiger Niederschläge während der inzwischen abklingenden Regenzeit haben die Malaria-Fallzahlen im relativ trockenen Norden des Landes stark zugenommen. Betroffen sind die Regionen Gao und Timbuktu. Mückenschutz und Chemoprophylaxe beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 21. Oktober 2020
Belgien
In Flandern ist Ende September ein Ehepaar an Malaria erkrankt und in der Folge verstorben. Das Paar hatte sich zuvor nicht in Endemiegebieten aufgehalten. Die Gesundheitsbehörden untersuchen den Fall und gehen zurzeit davon aus, dass die übertragenden Mücken per Flugzeug nach Belgien gelangt sind.
Französisch Guayana
Ende September wurden in dem Dorf Saül sieben Fälle von Oropouche-Fieber bestätigt. Es gibt weitere 30 Verdachtsfälle. Die Infektionen wurden im Rahmen der Untersuchung einer ungewöhnlich hohen Zahl Dengue-ähnlicher Erkrankungen identifiziert. Es ist das erste Mal, dass Oropouche-Fieber im Land auftritt. Das Oropouche-Virus gehört zu den Bunyaviren und wird von vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiven Stechmücken und Gnitzen (kleine Mücken) übertragen. Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen und generalisierte Myalgie. Die Erkrankung ist selbstlimitierend und heilt in der Regel nach sieben Tagen aus. Schutz vor Stechmücken beachten.
Niederlande
Mitte Oktober haben die Gesundheitsbehörden den ersten autochthone Fall von West-Nil-Fieber beim Menschen bestätigt. Ein Mann aus der Region Utrecht ist erkrankt. Das Virus war dort bereits im August und September in Mücken und erstmals auch in Vögeln nachgewiesen worden. In der betroffenen Region sollte auf sorgfältigen Mückenschutz geachtet werden.
Schweiz
Bis Mitte Oktober wurden bereits 428 FSME-lnfektionen gemeldet, im entsprechenden Vorjahreszeitraum waren es 236 und im gleichen Zeitraum des Rekordjahres 2018 wurden 341 Infektionen gemeldet. Gründe für den Anstieg könnten der milde Winter und das warme Frühjahr sein, außerdem haben sich während des Lockdowns mehr Menschen im Freien aufgehalten. Im Januar 2019 hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Impfempfehlung auf das ganze Land ausgeweitet, ausgenommen sind nur die Kantone Genf und Tessin. Schutz vor Zeckenstichen beachten. Bei Aufenthalt in einem Infektionsgebiet ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 07. Oktober 2020
Deutschland
In diesem Jahr wurden in Sachsen acht Fälle von West-Nil-Fieber bestätigt. Sechs Menschen sind in Leipzig klinisch erkrankt, eine symptomlose Infektion wurde im Rahmen einer Blut- oder Plasmaspende erkannt. In Meißen gab es ein eine weitere Infektion. In Berlin wurde ebenfalls ein Fall verzeichnet. Es gibt weitere Verdachtsfälle. Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-lnstituts (FLI) wurde die Infektion in diesem Jahr bei 54 Vögeln und 16 Pferden nachgewiesen. Betroffen sind die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersachsen. In den betroffenen Regionen sollte auf sorgfältigen Mückenschutz geachtet werden.
Indien
Infolge starker Monsunregenfälle wurden in Mumbai (Bundesstaat Maharashtra) seit Anfang August etwa 100 Leptospirose-Fälle verzeichnet. Ein Mensch ist verstorben. Leptospiren gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Entsprechende Kontakte sind zu meiden.
Italien
Ende August wurde in einem kleinen Dorf in der Region Venetien (N) eine lokale Dengue-lnfektion bestätigt. Ein 54-jähriger Mann ist erkrankt, er war nicht verreist. Vier weitere Familienmitglieder haben ebenfalls Symptome entwickelt. Der Erreger wurde vermutlich durch einen Verwandten, der im Juli nach Indonesien gereist war, eingeschleppt. Der Vektor Aedes albopictus ist bereits seit einigen Jahren im Land verbreitet.
Kambodscha
Seit August wurden landesweit etwa 6.000 Chikungunya-Verdachtsfälle registriert, mindestens 1.500 Infektionen wurden bestätigt. 80 % der Fälle stammen aus Siem Reap (NW), Takeo (S) und Preah Vihear (N). Mückenschutz beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 23. September 2020
Deutschland
In diesem Jahr wurden in Sachsen acht Fälle von West-Nil-Fieber bestätigt. Sechs Menschen sind in Leipzig klinisch (d. h., es sind Symptome aufgetreten) erkrankt, eine symptomlose Infektion wurde im Rahmen einer Blut- oder Plasmaspende erkannt. In Meißen gab es ein eine weitere Infektion. In Berlin wurde ebenfalls ein Fall verzeichnet. Es gibt weitere Verdachtsfälle. Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-lnstituts (FLI) wurde die Infektion in diesem Jahr bei 26 Vögeln und sechs Pferden nachgewiesen. Betroffen sind die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. 2018 wurden die ersten autochthonen Infektionen in Deutschland bei Vögeln und Pferden registriert, im Spätsommer des vergangenen Jahres sind in Ostdeutschland erstmals fünf Menschen erkrankt. In den betroffenen Regionen sollte auf sorgfältigen Mückenschutz geachtet werden.
Frankreich
Ende Juli wurde im Département Hérault in der Region Okzitanien (S) die erste autochthone Dengue-lnfektion in diesem Jahr verzeichnet. Als Indexfall wurde ein Reiserückkehrer aus einem Dengue-Endemiegebiet identifiziert. Im September wurden zwei lokale Infektionen in der Region Nizza (Departement Alpes-Maritimes) bestätigt, es gab mindestens zehn weitere Verdachtsfälle. Im vergangenen Jahr wurden in Frankreich neunautochthone Infektionen gemeldet. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Indien
Wissenschaftler des AIIMS (All lndia Institute of Medical Science) haben erstmals Infektionen beim Menschen mit Plasmodium knowlesi im Norden Indiens bestätigt. Zwischen Juli 2017 und September 2018 wurden Patienten in den Bundesstaaten Uttar Pradesh, Haryana und Delhi untersucht. Der Erreger ist unter Affen (z.B. Javaneraffe und südlicher Schweinsaffe) verbreitet. Seit einigen Jahren werden auch regelmäßig humane Infektionen in Südostasen, besonders in Malaysia, registriert. Mückenschutz beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 02. September 2020
Fidschi
Presseberichten zufolge sind seit Ende Juli ca. 1.100 Menschen an Leptospirose erkrankt und zehn verstorben, betroffen sind die Hauptstadt Suva und die angrenzenden Provinzen (Insel Viti Levu). Leptospiren gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Entsprechende Kontakte sind zu meiden.
Martinique
Mit 7.383 Dengue-Erkrankungen wurden bis Ende Juli bereits mehr als dreimal so viele Fälle gemeldet wie im gesamten Vorjahr. 2.386 Infektionen wurden bestätigt. Zwei Menschen sind verstorben. Hervorgerufen wurden sie durch Viren der Serotypen DENV-2, DENV-3. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 1 .530 Verdachtsfälle registriert. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Spanien
Erstmals seit 2016 wurden Ende August in der Provinz Sevilla sechs Infektionen mit dem West-Nil-Virus beim Menschen bestätigt. Inzwischen sind bereits 44 Menschen erkrankt und zwei von ihnen verstorben. Besonders betroffen sind die benachbarten Gemeinden Coria del Río und La Puebla del Río an den Ufern des Flusses Guadalquivir. Die Infektion kommt in Spanien sporadisch vor, meistens sind Pferde betroffen. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Mückenschutz beachten.
St. Lucia
Die Behörden haben einen Dengue-Ausbruch bestätigt und warnen vor der Zunahme schwerer Fälle. Auf der Insel zirkulieren die Serotypen DENV-2 und DENV-3. In diesem Jahr wurden 237 Infektionen gemeldet. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 19. August 2020
Frankreich
Ende Juli wurde im Departement Hérault in der Region Okzitanien (S) die erste autochthone Dengue-lnfektion in diesem Jahr verzeichnet. Als Indexfall wurde ein Reiserückkehrer aus einem Dengue-Endemiegebiet identifiziert. Im vergangenen Jahr wurden in Frankreichneun autochthone Infektionen gemeldet. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Kirgistan
Anfang August wurde ein Dorf in der Region Osch (mittlerer Süden) unter Quarantäne gestellt, nachdem Einwohner eine infizierte Kuh geschlachtet und das Fleisch zum Verzehr an insgesamt 288 Personen verteilt hatten. Acht Personen kamen mit Verdacht auf kutanen Milzbrand in ein Krankenhaus, ein Patient wurde positiv auf den Erreger getestet. Vorsicht beim Umgang mit kranken oder verendeten Tieren.
Mongolei
Mitte August wurde in der Provinz Chowd (W) ein weiterer Pest-Verdachtsfall gemeldet. Der 37-Jährige hatte Murmeltierfleisch gegessen. landesweit wurden seit Juni dieses Jahres insgesamt dreizehn Verdachtsfälle gemeldet, vier der Infektionen wurden bestätigt. Im Westen des Landes sind zwei junge Männer und ein Kind erkrankt, ein weiterer Mann ist verstorben. Die Pest ist in der Mongolei endemisch, Murmeltiere fungieren als natürliches Reservoir. Geröstetes Murmeltier (mongolisch "Boodog") gilt in der Mongolei als Delikatesse. Jedes Jahr werden in der Mongolei Infektionen gemeldet, meistens erkranken Jäger an der Beulenpest, übertragen durch Nagetierflöhe. Das Risiko für Reisende ist gering.
Griechenland
Seit Mitte Juli wurden 28 Infektionen mit dem West-Nil-Virus gemeldet, sechs Menschen sind verstorben. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Mückenschutz beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 05. August 2020
Griechenland
Seit Mitte Juli wurden zehn Infektionen mit dem West-Nil-Virus gemeldet. Betroffen sind die Regionalbezirke Thasos, Xanthi, Serres im Nordosten und Karditsa im Zentrum des Landes. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Mückenschutz beachten.
Kambodscha
Ende Juli wurden in der Stadt Poipet (Nordosten) 160 Chikungunya-lnfektionen bestätigt. In der Provinz Sihanoukville (Süden) wurden in einem Dorf 20 Verdachtsfälle registriert. Mückenschutz beachten.
Südsudan
Infolge starker Niederschläge mit Überschwemmungen sind die Fallzahlen an Malaria gestiegen. Im ersten Halbjahr sind bereits 100 Menschen verstorben. Besonders betroffen sind die UN Schutzzonen (POC-sites) Bentiu, Juba, Malakal und Wau. Eine Chemoprophylaxe ist dringend zu empfehlen.
Vietnam
In den ersten sechs Monaten wurden im zentralen Hochland bereits 14 Tollwut-Todesfälle gemeldet, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es nur fünf. Durchschnittlich sterben in einem Jahr landesweit 70 Menschen an der Infektion, in fast allen Fällen sind Hunde die Überträger. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin im Lande. Diese sind nur in Hanoi und Ho Chi Minh Stadt (Saigon) verfügbar. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 22. Juli 2020
Deutschland
Mitte Juli wurden die ersten Infektionen mit dem West-Nil-Virus bei Vögeln in diesem Jahr gemeldet. In Berlin wurde das Virus bei einer toten Blaumeise nachgewiesen. Im Bergzoo Halle (Sachsen-Anhalt) ist eine Alpendohle an der Infektion verstorben. 2018 wurden die ersten autochthonen Infektionen in Deutschland bei Vögeln und Pferden registriert, im Spätsommer des vergangenen Jahres sind in Ostdeutschland erstmals fünf Menschen erkrankt.
Fidschi
Presseberichten zufolge sind in diesem Jahr bereits zehn Menschen an Leptospirose verstorben, betroffen sind die Inseln Vanua Levu, Kadavu und Viti Levu. Leptospiren gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Entsprechende Kontakte sind zu meiden.
Mongolei
Seit Anfang Juni sind im Westen des Landes zwei junge Männer und ein Kind an Beulenpest erkrankt, ein weiterer Mann ist verstorben. In allen Fällen wurde die Infektion durch Kontakt zu Murmeltieren bzw. den Verzehr der Tiere verursacht. Die großen Nagetiere fungieren als natürliches Reservoir für den Erreger. Jedes Jahr werden in der Mongolei Infektionen gemeldet, meistens erkranken Jäger an der Beulenpest, übertragen durch Nagetierflöhe. Das Risiko für Reisende ist gering.
USA
Mitte Juni wurde die zweite autochthone Dengue-lnfektion auf den Florida Keys bestätigt, inzwischen ist die Gesamtzahl auf 16 gestiegen. Es ist der erste Ausbruch dort seit zehn Jahren. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 20 Erkrankungen registriert, 19 davon im Bundesstaat Florida. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten!
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 08. Juli 2020
Äthiopien, Kenia, Somalia
Etwa seit Oktober 2019 ziehen immer wieder riesige Schwärme der Wüstenheuschrecke (Schistocerca gregaria) über das Horn von Afrika. Es ist die größte Heuschreckenplage seit mehr als 20 Jahren. Besonders betroffen sind der Nordwesten Kenias, Äthiopien und Somalia. Durch die Zerstörung der Ernten und Viehweiden ist in der gesamten Region die Nahrungsmittelversorgung gefährdet.
Brasilien
Im Juni ist eine 68-jährige Frau in der Gemeinde Riacho dos Cavalos im Bundesstaat Parafba (NO) an Tollwut erkrankt, nachdem sie im April von einem Fuchs gebissen worden war. Es ist der erste Fall in diesem Bundesstaat seit 5 Jahren. Erstmals seit 2006 wurde ein Todesfall im Bundesstaat Río de Janeiro bestätigt. Ein 13-jähriger Junge war im Januar in Angra dos Reis von einer Fledermaus gebissen worden und ist im März verstorben. Neben Hunden, Katzen und Fledermäusen sind in Brasilien auch Affen (Krallenaffen), die häufig als Haustiere gehalten werden, Überträger der Infektion. Impfschutz beachten.
China
Anfang Juli wurde in der Stadt Bayan Nur im Westen der autonomen Region Innere Mongolei bei einem Hirten Beulenpest diagnostiziert. Er hatte sich zuvor in endemischen Gebieten aufgehalten. Murmeltiere stellen das natürliche Reservoir in der Region, regelmäßig kommt es zu isolierten Pesterkrankungen meistens bei Jägern. Das Risiko für Reisende ist gering.
Rumänien
Mitte Juni wurde im Kreis Buzau (0) der erste Fall von West-Nil-Fieber in diesem Jahr gemeldet. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Mückenschutz beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 24. Juni 2020
Malaysia
Bis Ende Mai wurden landesweit etwa 550 Chikungunya-Fälle gemeldet, 450 davon allein im Bundesstaat Perak (NW). Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es dort nur 13 Fälle. Im vergangenen Jahr wurden auf der malaysischen Halbinsel 990 Infektionen bestätigt, die meisten in den Bundesstaaten Perak und Selangor. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Nicaragua
In den ersten fünf Monaten des Jahres haben die Malaria-Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr stark zugenommen. In diesem Jahr wurden 12.210 Erkrankungen gemeldet, im letzten Jahr waren es nur 4.813. Besonders betroffen ist die Hafenstadt Puerto Cabezas (NO). Sehr guter Mückenschutz ist immer zu beachten, die Mitnahme einer Notfallmedikation kann für viele Teile des Landes sinnvoll sein.
Rumänien
Mitte Juni wurde im Kreis Buzau (0) der erste Fall von West-Nil-Fieber in diesem Jahr gemeldet. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Mückenschutz beachten.
Spanien
Anfang Juni ist ein Mann in der Stadt Salamanca an Krim-Kongo hämorrhagischen Fieber erkrankt. Er wurde im Mai in einem Pinienwald in der Provinz Salamanca (Region Kastilien und León) von einer Zecke gestochen. Neun Kontaktpersonen werden beobachtet. 2016 wurden die ersten zwei autochthonen Infektionen in Spanien bestätigt, seitdem gab es drei weitere Fälle. Bei parasitologischen Untersuchungen an Zecken in der Provinz Cáceres wurden 2011 die Erreger erstmalig in Westeuropa nachgewiesen. Die Übertragung des zu den Bunyaviridae gehörenden Erregers erfolgt gewöhnlich durch Zecken, gelegentlich aber auch von Mensch zu Mensch, z.B. nosokomial oder interfamiliär. Expositionsprophylaxe (z.B. Repellentien, bedeckende Kleidung) und frühzeitige Zeckenentfernung sind empfehlenswert. Kontakt mit Kranken meiden.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 10. Juni 2020
Australien
Bis Anfang Juni wurden im Bundesstaat New South Wales (SO) bereits 109 Infektionen mit dem Barmah Forest Virus registriert, das sind mehr als doppelt so viele wie in den Vergleichszeiträumen der letzten zwei Jahre. Im Bundesstaat Queensland (NO) wurden bis Anfang Juni bereits 208 Infektionen gemeldet. In den entsprechenden Zeiträumen der letzten fünf Jahre waren es durchschnittlich 142. Die Übertragung erfolgt durch Stechmücken der Gattungen Aedes und Culex, als Reservoir dienen wahrscheinlich Beuteltiere oder Vögel. Die Symptome ähneln denen der Ross River- und Murray Virus-Infektionen. Die Hauptübertragungszeit ist jährlich zwischen November und April, eine spezifische Therapie existiert nicht. Mückenschutz beachten.
Fidschi
Infolge des Zyklons Harold und den damit verbundenen Überschwemmungen sind in diesem Jahr bereits sieben Menschen an Leptospirose verstorben, betroffen sind die Inseln Kadavu und Viti Levu. 2019 waren es landesweit insgesamt zehn. Leptospiren gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Eine Aufklärung über den perkutanen Infektionsweg ist sinnvoll. Entsprechende Kontakte sind zu meiden.
Frankreich
Seit Mitte April wurden im Kanton Oyonnax (Region Auvergne-Rhône-Alpes) nahe der Schweizer Grenze zehn FSME-lnfektionen bestätigt. Es gab 16 weitere Verdachtsfälle. Alle Betroffenen wurden im Krankenhaus behandelt, es gab einen möglichen Todesfall. Bei etwa der Hälfte der Fälle wird eine Übertragung durch den Verzehr von Rohmilchkäse von Ziegen und Kühen vermutet. Entsprechende Produkte wurden zurückgerufen. Bisher wurden in Frankreich nur vereinzelte, durch Zecken übertragene Fälle aus den Regionen Auvergne-Rhone-Alpes und Grand Est gemeldet. Für den Aufenthalt in endemischen Gebieten ist eine Impfung zu erwägen.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom
Australien
In den Bundesstaaten Queensland (NO) und New South Wales (SO) wurden in diesem Jahr vermehrt Fälle der Ross-River-Krankheit gemeldet. Die Infektion wird durch Stechmücken übertragen und kommt in Australien regelmäßig vor. Expositionsprophylaxe gegen tagaktive Stechmücken durchführen.
Kenia
Das Risiko für Durchfallerkrankungen besteht landesweit, mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist weiterhin zu rechnen. Seit Mitte März sind im County Marsabit (N) an der Grenze zu Somalia mehr als 300 Menschen erkrankt und 23 verstorben. Hygiene beachten.
Martinique
Mit 3.236 Erkrankungen wurden bis Anfang Mai bereits mehr als doppelt so viele Dengue-Fälle gemeldet wie im gesamten Vorjahr. 1.003 Infektionen wurden bestätigt. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 1.530 Verdachtsfälle registriert. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Namibia
Seit Mitte Dezember 2017 gibt es einen landesweiten Hepatitis E-Ausbruch. Bisher wurden 7.642 Verdachtsfälle und 65 Todesfälle gemeldet, etwa 600 davon stammen aus diesem Jahr. Die Zahl der Neuinfektionen ist rückläufig, der Ausbruch ist aber noch nicht vorüber. Die Infektion erfolgt meistens über verunreinigtes Trinkwasser oder Nahrungsmittel. Die Krankheit ist in der Regel gutartig, lediglich Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe. Hygiene sorgfältig beachten.
Nepal
Presseberichten zufolge wurden landesweit in 51 Distrikten 65 Fälle von viszeraler Leishmaniasis bestätigt. Betroffen sind auch hochgelegene Gebiete, in denen die Krankheit bisher nicht verbreitet war, u.a. die Distrikte Kalikot, Humla, Dolpa und Okhaldhunga. Schutz vor den nachtaktiven Sandmücken (v.a. engmaschige Moskitonetze) beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 06. Mai 2020
Dominikanische Republik
Seit Anfang des Jahres wurden bereits 485 Malaria-Erkrankungen registriert, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es nur 112. 2019 wurden insgesamt 1.245 Infektionen gemeldet, vier Menschen sind verstorben. 2018 waren nur 480 Menschen erkrankt. Sehr guter Mückenschutz ist immer zu beachten, die Mitnahme einer Notfallmedikation kann für viele Teile des Landes sinnvoll sein.
Fidschi
Infolge des Zyklons Harold, der Anfang April die Region getroffen hat, haben verschiedene Infektionskrankheiten zugenommen. Mindestens 75 Dengue-Infektionen wurden bestätigt. Ein weiterer Anstieg der Fallzahlen wird erwartet. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Auf der Insel Kadavu wurden fünf Fälle von Leptospirose bestätigt. Ein weiterer Fall wurde in der Stadt Ba auf der Insel Viti Levu registriert. Die Erreger gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Entsprechende Kontakte mit Feuchtbiotopen und Binnengewässern sind zu meiden.
Mayotte
Mit bereits 3.533 bestätigten Dengue-Infektionen und 16 Todesfällen in diesem Jahr gibt es aktuell einen der größten Ausbrüche auf der Insel. Verursacht wurden die Fälle überwiegend durch den Serotyp DENV-1. Größere Ausbrüche gab es in den Jahren 1993, 2010, 2013 und 2014. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Mexiko
In diesem Jahr sind allein in der Hauptstadt Mexiko City 427 Menschen an Masernerkrankt, 105 Infektionen wurden bestätigt. Landesweit wurden ca. 1.365 Verdachtsfälle verzeichnet. Vor dem Aufenthalt im Ausland sollte immer auch der Standardimpfschutz überprüft und ggf. aufgefrischt werden
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 07. April 2020
Äthiopien
Seit Anfang März wurden in mehreren Distrikten der Region der südlichen Nationen, Nationalitäten und Völker (SNNP) 85 Gelbfieber-Verdachtsfälle gemeldet. Vier Menschen sind verstorben. Während der aktuellen Regenzeit könnten die Fallzahlen noch steigen. Für einen Aufenthalt im Land ist eine Impfung generell empfohlen. Bei Einreise aus einem Endemiegebiet ist diese vorgeschrieben, ausgenommen sind Kinder unter 9 Monaten. Während der aktuellen Regenzeit könnten die Fallzahlen noch steigen. Für einen Aufenthalt im Land ist eine Impfung generell empfohlen. Bei Einreise aus einem Endemiegebiet ist diese vorgeschrieben, ausgenommen sind Kinder unter neun Monaten.
Malaysia
Ende März wurde der erste Tollwut-Todesfall in diesem Jahr gemeldet. Ein fünfjähriges Mädchen ist infolge eine Hundebisses verstorben. Im vergangenen Jahr wurden sechs Fälle verzeichnet. Seit Juni 2017 wurden 22 Todesfälle im Bundesstaat Sarawak bestätigt und ein weiterer Mensch ist erkrankt. Bei mindestens elf Betroffenen wurden Hundebisse bestätigt. Es sind die ersten bestätigten Fälle in Ostmalaysia (Insel Borneo). Bis Anfang Juli 2019 wurde die Infektion bei mindestens 70 Hunden und einer Katze registriert. Aufklärungskampagnen wurden gestartet, außerdem sollen Hunde und Katzen geimpft werden. Es wird vermutet, dass das Virus durch streunende Hunde aus Indonesien eingeschleppt wurde. Nach verdächtigen Tierkontakten sollte umgehend eine postexpositionelle Versorgung eingeleitet werden.
Sri Lanka
Seit Anfang des Jahres sind bereits 1 .285 Menschen an Leptospirose erkrankt, das sind mehr als in den Vergleichszeiträumen der letzten drei Jahre. Am stärksten betroffen ist erneut der Distrikt Ratnapura (S). Im letzten Jahr wurden landesweit 5.903 Infektionen und mindestens zwölf Todesfälle gemeldet. Leptospiren gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Eine Aufklärung über den perkutanen Infektionsweg ist sinnvoll. Entsprechende Kontakte sind zu meiden.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 24. März 2020
Côte d'lvoire
Im März wurde die erste Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) bestätigt. Bereits im September 2019 wurde das Virus bei Routineuntersuchungen in Umweltproben im Distrikt Abidjan nachgewiesen. Durch das Auftreten des cVDPV2 wurde das Land von der WHO als Land mit potentiellem Risiko der internationalen Verbreitung des Erregers eingestuft.
Infolge dessen sollten alle Reisenden (Einheimische und Touristen), die sich länger als vier Wochen im Land aufgehalten haben, bei der Ausreise eine Impfung gegen Polio vorweisen können. Die Impfung muss zwischen vier Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Impfschutz beachten.
Guadeloupe
Seit etwa August letzten Jahres steigen die Dengue-Fallzahlen an. Seitdem wurden etwa 6.810 Fälle gemeldet, allein 2.540 davon seit Anfang dieses Jahres. Die meisten Infektionen wurden durch DENV-2 verursacht. 2009/2010 wurde ein großer Ausbruch mit etwa 44.000 Verdachtsfällen und 16 Toten gemeldet. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Mexiko
Presseberichten zufolge sind in diesem Jahr allein in der Hauptstadt Mexiko City 67 Menschen an Masern erkrankt. Offiziell wurden landesweit ca. 330 Verdachtsfälle verzeichnet. Vor einer Reise sollte immer auch der Standardimpfschutz überprüft und ggf. aufgefrischt werden.
USA
Mitte Januar wurde der erste importierte Fall außerhalb Asiens bestätigt. Ein Mann hat ein paar Tage nach seiner Rückkehr aus Wuhan (China) Symptome entwickelt. In einer Klinik in Seattle wurde das neue Coronavirus (SARS-CoV-2) nachgewiesen. Inzwischen wurden insgesamt ca. 46.450 Infektionen und 593 Todesfälle gemeldet. Auch lokale Erkrankungen wurden registriert. Besonders betroffen sind New York City und die Bundesstaaten Washington und Kalifornien. Reisende sollten den Kontakt zu Erkrankten meiden und besonders sorgfältig auf Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen achten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 11. März 2020
Brasilien
Seit Anfang Januar wurden im Nordosten des Bundesstaates Santa Catarina (S) sieben Gelbfieber-Infektionen gemeldet, ein Mensch ist verstorben. Anfang Januar sind in der Region Recife (Bundesstaat Pernambuco, NO) 14 Affen verendet. Die Todesursache wird überprüft, da gehäufte Todesfälle bei Affen auf das vermehrte Auftreten des Gelbfiebervirus hindeuten. Der Bundesstaat im Nordosten des Landes gilt bisher als Gelbfieber-frei. Seit Juli letzten Jahres sind landesweit 327 Menschen erkrankt, bei einem Todesfall im Bundesstaat Para (N) wurde die Infektion bestätigt. Zwischen Dezember 2016 und August 2017 wurde der größte Gelbfieberausbruch der letzten 30 Jahre verzeichnet. Derzeit wird noch für alle Reisenden eine Impfung empfohlen.
Indonesien
Presseberichten zufolge gibt es in der Provinz Nusa Tenggara Timur (Östliche kleine Sundainseln) einen Dengue-Ausbruch mit mehr als 2.700 Erkrankten und 32 Todesfällen. Schutz vor überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Kenia
Infolge starker Regenfälle haben die Malaria-Fallzahlen im Bomet County (W) zugenommen. Aufgrund der Lage auf etwa 1.960 m Höhe gilt das Malariarisiko in der Region als gering. Sorgfältige Expositionsprophylaxe beachten, bei Reisen in diese Region kann die Mitnahme einer Notfallmedikation derzeit sinnvoll sein. In Kenia ist das Malariarisiko regional sehr unterschiedlich. Die Wahl der Prophylaxemaßnahme richtet sich nach Reiseroute und aktueller Ausbruchslage ..
Paraguay
Seit Beginn des Jahres wurden bereits mehr als 137.420 Dengue-Erkrankungen gemeldet, 11.311 davon wurden bestätigt. 34 Menschen sind verstorben. Die meisten Infektionen stammen aus der Hauptstadt Asunción und ihrer Umgebung. Mitte Februar hat die Regierung den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Im letzten Jahr wurden mehr als 11.810 Verdachtsfälle und neun Todesfälle registriert. Es wurden die Dengue Serotypen DENV-1, DENV-2 und DENV-4 nachgewiesen. Mit 144.500 Erkrankungen und 251 Todesfällen erlebte das Land 2013 den schwersten Ausbruch seiner Geschichte. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 12. Februar 2020
Botswana
Im Januar sind in Maun zwei Menschen nach Hundebissen an Tollwut verstorben. Die Stadt im Norden des Landes ist der wichtigste Ausgangspunkt für Safaris in das Okavangodelta. Die Behörden haben die Bevölkerung zur Vorsicht aufgerufen. Nachdem vermehrt Infektionen bei Haustieren gemeldet wurden, sind etwa 15.000 Hunde und Katzen geimpft worden. Die Zunahme der Infektionen könnte mit der Dürre im vergangenen Jahr zusammenhängen. Wildtiere nähern sich bei der Nahrungssuche der Stadt und kommen in Kontakt mit freilaufenden Hunden. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten zu empfehlen.
Paraguay
Seit Beginn des Jahres wurden bereits mehr als 35.800 Dengue-Erkrankungen gemeldet, 927 davon wurden bestätigt. Vier Menschen sind verstorben. Die meisten Infektionen stammen aus der Hauptstadt Asunción und ihrer Umgebung. Aufgrund der Erkrankung von Präsident Mario Abdo Benítez und seiner Frau Silvana López de Abdo hat die Erkrankung im Land eine größere Aufmerksamkeit erlangt. Im letzten Jahr wurden mehr als 11.810 Verdachtsfälle und neun Todesfälle registriert. Mit 144.500 Erkrankungen und 251 Todesfällen erlebte das Land 2013 den schwersten Ausbruch seiner Geschichte. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten.
Sri Lanka
Seit Anfang des Jahres sind bereits 655 Menschen an Leptospirose erkrankt. Am stärksten betroffen ist erneut der Distrikt Ratnapura (S). Im letzten Jahr wurden landesweit 5.903 Infektionen und mindestens zwölf Todesfälle gemeldet. 2018 wurden landesweit 5.231 Erkrankungen registriert. Leptospiren gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Eine Aufklärung des Reisenden über den perkutanen Infektionsweg ist sinnvoll. Entsprechende Kontakte sind zu meiden.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 29. Januar 2020
Deutschland
Die Grippewelle hat in der zweiten Januarwoche begonnen. Die Grippeaktivität steigt weiter an, ist in den meisten Teilen des Landes aber erst geringfügig bis moderat erhöht. Seit Ende November 2019 bis zum 17. Januar wurden 13.350 labordiagnostisch bestätigte Fälle beim Robert Koch-Institut registriert. 32 Menschen sind verstorben. Die meisten Infektionen wurden durch Influenza A(Hl Nl) ausgelöst. Impfschutz und persönliche Hygiene beachten.
China
Anfang Januar sind in der Stadt Wuhan (Provinz Hubei) die ersten Menschen an einem neuen Coronavirus mit der vorläufigen Benennung 2019-nCoV erkrankt. Seitdem ist die Zahl der bestätigten Fälle auf ca. 5.970 gestiegen, die meisten davon stammen aus Wuhan. 132 Menschen sind verstorben. Insgesamt sind 31 Provinzen und die Sonderverwaltungsregionen Hongkong und Macau betroffen. Einzelfälle wurden u.a. in folgende Länder exportiert: Thailand, Vietnam, Japan, Südkorea, Taiwan, Singapur, Kambodscha, Sri Lanka, Nepal, Australien, USA, Kanada, Frankreich und Deutschland. Die Behörden haben die Übertragungsmöglichkeit von Mensch zu Mensch bestätigt. Die ursprüngliche Infektionsquelle wurde noch nicht gefunden. Reisende sollten besonders sorgfältig auf Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen achten.
Tansania
Mittels strikter Kontrollprogramme konnte auf Sansibar in den letzten 20 Jahren die Malaria drastisch zurückgedrängt werden. Seit Oktober wird eine deutliche Zunahme von Infektionen mit P. falciparum beobachtet. Besonders betroffen sind junge Erwachsene. Heftige Niederschläge während der Regenzeit haben die Ausbreitung der Überträgermücken begünstigt. Allen Reisenden wird derzeit eine Chemoprophylaxe empfohlen.
Uganda
Im Januar wurden vier Gelbfieber-Infektionen bestätigt, je zwei in den Distrikten Moyo (N) und Buliisa (W). Einzelfälle und kleinere Ausbrüche kommen immer wieder vor. Im vergangenen Jahr wurde zwischen März und Mai in den Distrikten Koboko (N) und Masaka (S) je eine Infektion bestätigt. Eine Impfung ist für alle Reisenden zu empfehlen und außerdem für die Einreise vorgeschrieben.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 15. Januar 2020
Benin
Die nördlichen und südlichen Landesteile gehören zum sog. "Afrikanischen Meningitisgürtel". Dort kommt es während der Trockenzeit (Dezember-April) regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Seit Anfang Dezember letzten Jahres wurden in der Gemeinde Banikoara im Department Alibori (N) 77 Erkrankungen gemeldet, dreizehn Menschen sind verstorben. Die Mehrzahl der Infektionen wurde durch Meningokokken des Serotyps C verursacht. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendlichen zwischen fünf und vierzehn Jahren. Impfschutz beachten.
China
Anfang Januar sind in der Stadt Wuhan (Provinz Hubei) 59 Menschen an einer Lungenentzündung erkrankt. Inzwischen haben die chinesischen Behörden bei 41 Patienten ein bisher unbekanntes Coronavirus nachgewiesen. Ein 61-jähriger Mann ist verstorben. Sieben Patienten sind schwer erkrankt, die anderen sind in einem stabilen Zustand. Alle Betroffenen wurden unter Quarantäne gestellt, mehr als 735 Kontaktpersonen werden überwacht. Die Behörden haben den Fischmarkt der Stadt geschlossen, nachdem zahlreiche der Infizierten diesen besucht hatten oder dort gearbeitet haben. Reisende sollten besonders sorgfältig auf Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen achten.
Katar
Im Dezember 2019 wurden drei Fälle von MERS-CoV gemeldet. Eine 67-jährige Frau ist erkrankt. Ihr 50-jähriger Sohn und eine weitere Kontaktperson haben sich infiziert, allerdings ohne Symptome zu entwickeln. Im letzten Jahr wurde Ende Mai, im März und April jeweils ein Fall registriert. Seit dem ersten Nachweis 2012 wurden in Katar 24 Infektionen gemeldet. Bisher gab es sieben Todesfälle.
Myanmar
Nach einer Pause von ca. acht Jahren wurden im vergangenen Jahr 26 Chikungunyalnfektionen bestätigt, es gab mindestens 71 weitere Verdachtsfälle. Die meisten Fälle stammen aus der Hauptstadt Naypyidaw, der Tanintharyi-Region (S) und dem Kachin-Staat (N). In 2019 wurden bei Reiserückkehrern in Italien, Frankreich, Spanien, Deutschland, USA, Japan, Laos und der Schweiz 25 Chikungunyalnfektionen gemeldet. Mückenschutz beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 18. Dezember 2019
Australien
In den Bundesstaaten New South Wales und Queensland im Osten des Landes gibt es derzeit zahlreiche Busch- und Waldbrände. Die Brände verursachen lokal zum Teil starke Luftverschmutzungen, auch Sydney ist betroffen. Gefährdet sind besonders Kleinkinder, ältere Menschen und solche mit chronischen Atemwegserkrankungen. Ihnen wird empfohlen, bei Spitzenbelastungen in geschlossenen Räumen zu bleiben und körperliche Anstrengungen zu vermeiden. Reisende sollten die lokale Medienberichterstattung aufmerksam verfolgen.
Mali
Anfang Dezember haben die Behörden drei Gelbfieber-Infektionen bestätigt. Zwei der Betroffenen sind verstorben. Untersuchungen haben ergeben, dass seit September weitere zwölf Menschen erkrankt sind, drei Infektionen endeten tödlich. Eine Infektion stammt aus dem Distrikt Kati (Region Koulikoro, SW), alle weiteren aus der Region Sikasso im Süden des Landes. Eine Impfung ist für alle Reisenden empfohlen und bereits für die Einreise vorgeschrieben.
Malaysia
Anfang Dezember wurde eine Erkrankung durch Impfstoff-abgeleitetes Poliovirus des Typs 1 (cVDPVl) bei einem drei Monate alten Jungen bestätigt. Es ist die erste Polio-Infektion seit 27 Jahren in dem Land. Alle Reisenden (Einheimische und Touristen), die sich länger als vier Wochen im Land aufgehalten haben, müssen bei der Ausreise eine Impfung gegen Polio vorweisen. Die Impfung muss zwischen vier Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Allen anderen Reisenden wird eine Impfung empfohlen.
Samoa
Mitte November haben die Behörden den nationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Seit Mitte Oktober wurden offiziell 5.331 Masern-Erkrankungen gemeldet. 75 Menschen sind verstorben, überwiegend Säuglinge und Kleinkinder. Die meisten Infektionen wurden auf der Insel Upolu registriert. Die Behörden haben im Rahmen einer Impfkampagne seit dem 20. November bereits 93% der Bevölkerung geimpft. Alle Reisenden ab Jahrgang 1957 müssen bei der Einreise eine Masernimpfung oder einen positiven Antikörpernachweis vorlegen.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 4. Dezember 2019
Äthiopien
Seit Anfang August wird ein Chikungunya-Ausbruch mit bislang etwa 54.480 Fällen in der Stadt Dire Dawa (NO) und der Region Afar (NO) gemeldet. Es wurden Mückenbekämpfungsmaßnahmen eingeleitet. Die ersten Infektionen wurden 2016 in Orten an der Grenze zu Kenia und Somalia registriert. Mückenschutz beachten.
Dominikanische Republik
In diesem Jahr wurden bereits ca. 16.385 Dengue-Erkrankungen und 34 Todesfälle registriert. Seit Ende August geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt ca. 1.560 Infektionen und ein Todesfall verzeichnet. Mückenschutz beachten
Nepal
Infolge heftiger Monsunregen mit Überschwemmungen sind besonders im Terai die Dengue-Fallzahlengestiegen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden seit Anfang des Jahres landesweit mindestens 14.660 Infektionen und sechs Todesfälle gemeldet. In den vergangenen Jahren wurden in Kathmandu nur Einzelfälle gemeldet, in diesem Jahr wurden bereits 1.519 Infektionen mit zwei Todesfällen registriert. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten.
Samoa
Mitte November haben die Behörden den nationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen und die Universität, alle Schulen und Kindertagesstätten geschlossen. Seit Mitte Oktober wurden offiziell 3.881 Masern-Erkrankungen gemeldet. 55 Menschen sind verstorben, überwiegend Säuglinge und Kleinkinder. Die meisten Infektionen wurden auf der Insel Upolu registriert. Die Behörden haben im Rahmen einer Impfkampagne seit dem 20. November bereits mehr als 58.000 Menschen geimpft. Alle Reisenden ab Jahrgang 1957 müssen bei der Einreise eine Masernimpfung oder einen positiven Antikörpernachweis vorlegen.
Venezuela
Mitte November wurde die erste Gelbfieber-Infektion seit 2005 bestätigt. Ein 46- jähriger Mann aus dem Bezirk Gran Sabana (Bundesstaat Bolivar) war bereits Mitte September erkrankt. Die Infektion ist in weiten Teilen des Landes endemisch. Eine Impfung wird allen Reisenden in betroffene Gebiete empfohlen.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 21. November 2019
Frankreich
Seit Anfang August wurden im Département Alpes-Maritimes (Region Provence-Alpes-Côte d'Azur) zwanzig Erkrankungen an West Nile-Fieber gemeldet. Anfang September wurde ein Fall im Département Vaucluse registriert. Anfang Oktober ist im benachbarten Departement Bouches-du-Rhône ein Mensch erkrankt. Eine weitere Infektion gab es im Oktober im Département Pyrénées-Orientales, zwei Erkrankungen seit Mitte September auch auf der Insel Korsika. Die Infektion kommt im Süden und Südosten Frankreichs sporadisch vor. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Reisende sollten sich vor Mückenstichen schützen.
Israel
In diesem Jahr wurden bis Mitte November ca. 1 .850 Masern-Erkrankungen und ein Todesfall gemeldet, im gesamten Vorjahr waren es nur 34. Die meisten Infektionen stammen aus Jerusalem, aber auch Tel Aviv ist betroffen. Impfschutz beachten.
Marokko
Im November ist ein Brite nach einem Aufenthalt in Marokko an Tollwut verstorben. Die Übertragung erfolgte durch einen Katzenbiss. Eine prophylaktische Impfung kann vor allem bei längeren Aufenthalten sinnvoll sein.
Vietnam
In Ho Chi Minh City sind seit September die Fallzahlen von Dengue-Erkrankungen gestiegen. Besonders betroffen sind Gebiete mit zahlreichen Baustellen, in denen Pfützen ideale Brutstätten für die Überträgermücken bieten. Seit Anfang des Jahres wurden landesweit ca. 77.355 Erkrankungen gemeldet. Elf Menschen sind verstorben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Fallzahlen gesunken. landesweit wurden im letzten Jahr ca. 184.740 Erkrankungen und mindestens 32 Todesfälle gemeldet. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 6. November 2019
Burundi
Malaria ist in den meisten Landesteilen verbreitet. In der Regel geht die Zahl der Erkrankungen während der trockeneren Monate von Mai bis etwa Oktober zurück. In diesem Jahr wurden allerdings durchgehend hohe Fallzahlen beobachtet, bislang waren es rund 7.233. 140 Erkrankungs- und 2.691 Todesfälle. 2018 wurde kein nennenswerter Ausbruch registriert. 2017 waren insgesamt etwa 6,8 Millionen Menschen erkrankt und mehr als 3.000 verstorben. 2016 wurden mehr als 8,2 Millionen Infektionen und mindestens 3.800 Todesfälle gemeldet. Eine Chemoprophylaxe ist dringend zu empfehlen.
Deutschland
Ende September haben die zuständigen Institute die erste durch Mücken übertragene West-Nil-Fieber-Infektion beim Menschen in Sachsen gemeldet. Ende Oktober wurde bestätigt, dass zwei Frauen aus Berlin und Wittenberg (SachsenAnhalt) bereits im Spätsommer erkrankt sind. Insgesamt wurde das Virus zwischen Juli und Mitte Oktober bei 53 Vögeln in freier Wildbahn und in Zoos nachgewiesen. Betroffen sind Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Hamburg. Seit Anfang Juli wurden in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen auch 27 infizierte Pferde gemeldet. Pferdehaltern in den betroffenen Gebieten wird empfohlen ihre Tiere zu impfen. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Mückenschutz beachten.
Dominikanische Republik
In diesem Jahr wurden bereits ca. 14.100 Dengue-Erkrankungen und 34 Todesfälle registriert. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt ca. 1.560 Infektionen und ein Todesfall verzeichnet. 2017 wurden ca. 1.360 Verdachtsfälle gemeldet. Drei Menschen sind verstorben. 2016 wurden ca. 6.645 Verdachtsfälle gemeldet.641 Erkrankungen verliefen schwer, es gab 39 Todesfälle. Mückenschutz beachten.
Tonga
Die Behörden haben im Oktober 107 Masern-Infektionen bestätigt. Die Mehrheit der Betroffenen sind Mitglieder einer Rugby-Mannschaft, die sich im September für Spiele in Neuseeland aufgehalten haben Der Indexfall hat sich dort infiziert. Impfschutz beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 23. Oktober 2019
Frankreich
Im Oktober wurde eine autochthone Zika-lnfektion in Hyères (Département Var, SO) bestätigt. Die betroffene Person hat bereits im August Symptome entwickelt. Eine sexuelle Übertragung konnte ausgeschlossen werden, auch gab es keine importierten Fälle in der Region. Der Hauptvektor Aedes aegypti kommt in Frankreich nicht vor. Aedes albopictus kann das Zika-Virus ebenfalls übertragen und ist seit einigen Jahren in Südfrankreich verbreitet. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Jamaika
Presseberichten zufolge wurden bereits ca. 6.000 Dengue-Verdachtsfälle registriert, 88 Menschen sollen verstorben sein. Offiziell wurden landesweit 4.937 Erkrankungen und zehn Todesfälle gemeldet. Bereits 2018 waren die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen, besonders betroffen waren die Monate Oktober und November. Insgesamt wurden 2018 1.082 Verdachtsfälle gemeldet. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Japan
Erstmals seit 2014 wurden im Oktober zwei autochthone Dengue-lnfektionen in Tokio bestätigt. Ein Mädchen und ein Junge derselben Schule sind erkrankt. Während der zweiwöchigen Inkubationszeit hatten sie die Stadt nicht verlassen. Die letzten autochthonen Infektionen wurden nach einer Pause von mehr als 60 Jahren im Sommer 2014 registriert. Während des zweiten Weltkrieges war die Erkrankung in Japan endemisch. Jährlich werden ca. 200 importierte Fälle gemeldet. Mückenschutz beachten.
Malawi
Im Oktober wurden innerhalb einer Woche zwei Fälle von Schlafkrankheit aus dem Vwaza Marsh Wildlife Reserve gemeldet. Im Juni dieses Jahres ist ein 36-jähriger Mann nach einem Angelausflug in das Nkhotakota Wildlife Reserve erkrankt. Bei Reisen in ostafrikanische Länder besteht ein geringes Risiko für die Schlafkrankheit. Schutz vor Tsetse-Fliegen (Überträger, tagaktiv) beachten. Bei Verdacht (Reaktion an der Stichstelle, unklares Fieber) sofort Arzt aufsuchen.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 9. Oktober 2019
Äthiopien
Seit Anfang August wird ein Chikungunya-Ausbruch mit bislang etwa 46.330 Fällen in der Stadt Dire Dawa (NO) gemeldet. Es wurden Mückenbekämpfungsmaßnahmen eingeleitet. Im März wurden in der Region Afar (NO) zehn Erkrankungen verzeichnet. Die ersten Infektionen wurden 2016 in Orten an der Grenze zu Kenia und Somalia registriert. Mückenschutz beachten.
Deutschland
Ende September wurde die erste durch Mücken übertragene Infektion mit dem West-Nil-Virus beim Menschen bestätigt. In Sachsen war eine Person an Gehirnhautentzündung erkrankt und wurde in einer Klinik behandelt. Anfang Juli ist im Tierpark Wittenberg (Sachsen-Anhalt) eine Schneeeule verendet. Es wird vermutet, dass das Virus in einer Mücke in Deutschland überwintert hat. Es war der erste Nachweis in diesem Jahr. Insgesamt wurde das Virus zwischen Juli und Mitte September bei 38 Vögeln in freier Wildbahn und in Zoos nachgewiesen. Betroffen sind Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Hamburg. Seit Anfang Juli wurden in Sachsen und Sachsen-Anhalt fünf infizierte Pferde gemeldet. Es wird allen Pferdehaltern in den betroffenen Gebieten empfohlen ihre Tiere zu impfen.
Frankreich
Mitte September wurde die erste autochthone Dengue-lnfektion für dieses Jahr in Vallauris (Departement Alpes-Maritimes, S) registriert. Inzwischen wurden dort vier weitere Fälle gemeldet. Etwa zeitgleich wurde auch in Caluire-et-Cuire (Département Rhône, W) eine Erkrankung verzeichnet. Es ist der erste Fall in der Region Auvergne-Rhône-Alpes und der bisher am weitesten in Norden nachgewiesene. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Neuseeland
Seit Mitte März steigen die Masern-Fallzahlen in Auckland an, bisher wurden 1.403 Erkrankungen gemeldet. Anfang Oktober haben die Behörden fünf Infektionen bei Schwangeren bestätigt, zwei der Frauen haben eine Fehlgeburt erlitten. landesweit wurden in diesem Jahr 1.681 Infektionen registriert. Die meisten Infektionen wurden auf der Nordinsel verzeichnet, auf der Südinsel sind besonders Teile der Region Canterbury betroffen. Vor einer Reise sollte immer auch der Standardimpfschutz überprüft und ggf. aufgefrischt werden.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 25. September 2019
Guam
Erstmals seit 75 Jahren wurde Mitte September eine autochthone Dengue-lnfektion bestätigt. Inzwischen ist die Zahl der Fälle auf sieben gestiegen. Die Gesundheitsbehörden haben den Serotypen DENV-3 als Ursache identifiziert. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern hat der Gouverneur den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Mückenschutz beachten.
Philippinen
Mitte September wurden zwei Infektionen mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) bestätigt. Betroffen sind ein dreijähriges Mädchen aus der Provinz Lanao del Sur (Insel Mindanao) und ein fünf Jahre altes Kind aus der Provinz Laguna (Insel Luzon). Auch in Umwelt- und Wasserproben in Manila und Davao wurde das Virus nachgewiesen. Die letzten Infektionen mit einem Wildvirus wurden 1993 registriert. Im Jahr 2000 wurde das Land als Polio-frei erklärt. Impfschutz beachten.
Spanien
Die Behörden haben im September einen autochthonen Dengue-Fall in Barcelona bestätigt. Es ist die zweite lokal erworbene Infektion in Katalonien, die erste wurde im November 2018 registriert. In den Regionen kommt der Vektor Aedes albopictus (Tigermücke) vor. Mückenschutz beachten.
Italien, Griechenland, Österreich, Deutschland
West-Nil-Fieber kommt in Italien sporadisch vor, besonders im Norden des Landes. Seit Mitte Juli wurden 28 Erkrankungen registriert. Zwei Menschen sind verstorben. In Griechenland wurden Mitte Juli die ersten Fälle in diesem Jahr gemeldet, bisher sind 194 Menschen erkrankt und 25 verstorben. In Österreich wurden seit Ende August vier Infektionen aus Wien und dem Wiener Umland gemeldet. In Deutschland wurden noch keine Erkrankungen beim Menschen verzeichnet. Insgesamt wurde das Virus zwischen Juli und Mitte September bei 37 Vögeln in freier Wildbahn und in Zoos nachgewiesen. Betroffen sind Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt. In Sachsen und Sachsen-Anhalt wurden auch fünf infizierte Pferde gemeldet. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Mückenschutz beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 11. September 2019
Brasilien
Ende August ist in der Stadt São Paulo ein 42-jähriger Mann an Masern verstorben. Seit Anfang des letzten Jahres wurden landesweit ca. 11.370 Erkrankungen und zwölf Todesfälle gemeldet. Besonders betroffen waren im Vorjahr die nördlichen Bundesstaaten Amazonas und Roraima. Erstmals seit 18 Jahren wurden im Juli 2018 auch im Bundesstaat Rio de Janeiro Infektionen registriert. Aktuell werden die meisten Fälle aus dem Bundesstaat São Paulo gemeldet. Die Ausbrüche gehen vermutlich auf aus Venezuela importierte Fälle zurück. Reisende sollten über Impfschutz verfügen.
Liberia
92 Verdachtsfälle von Lassa-Fieber wurden seit Jahresbeginn gemeldet. 25 Infektionen wurden bestätigt, 21 Menschen sind verstorben. Ende August haben die Behörden einen Ausbruch erklärt. Die Erkrankung ist in Liberia endemisch, aktuell sind jedoch auch Gebiete betroffen, in denen sonst keine Infektionen verzeichnet wurden. Die Übertragung erfolgt durch die Ausscheidungen von Mäusen auf anschließend vom Menschen verzehrte Lebensmittel. Die Viren können aber auch über Tröpfcheninfektion, Wundinfektion oder durch Sekrete direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Für Reisende besteht nur ein geringes Infektionsrisiko.
Schweden
Eine ungewöhnliche Häufung von bisher 690 Erkrankungen an Tularämie (Hasenpest) wird in diesem Jahr aus den Provinzen Dalarna, Gävleborg und Örebro im Zentrum sowie aus den Provinzen Västerbottens und Norrbottens im Norden gemeldet. Eine weitere Zunahme der Fälle wird erwartet. Die Tularämie ist eine auf der nördlichen Halbkugel verbreitete Krankheit von Wildtieren, vorwiegend Nagern. Die Übertragung erfolgt in der Regel durch Tierkontakte, sowie durch blutsaugende Insekten und Zecken. Gefährdet sind fast ausschließlich Personen mit entsprechenden Kontakten, wie z.B. Jäger. Reisende sollten Tierkontakte meiden und zusätzlich Schutz vor Mücken und Zecken beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 28. August 2019
Burundi
In diesem Jahr wurden bislang annähernd sechs Millionen Malaria-Erkrankungen und 2. 192 Todesfälle gemeldet. Somit ist etwa die Hälfte der Bevölkerung betroffen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen mehr als verdoppelt. Sorgfältiger Mückenschutz sowie eine Chemoprophylaxe sind dringend zu empfehlen.
Madagaskar
Mitte August wurden bereits die ersten drei Pest-Erkrankungen in dieser Saison etwa 50 km westlich der Hauptstadt Antananarivo gemeldet. Insgesamt gab es dreizehn Verdachtsfälle, darunter 9 Fälle von möglicher Lungenpest in Faratsiho (Provinz Antananarivo). Auf Madagaskar ist die Krankheit endemisch und tritt vermehrt in der Regenzeit auf. Bis April kann es deshalb weiterhin zu Infektionen kommen. Der überwiegende Teil der Patienten entwickelt in der Regel eine sog. Beulenpest. Laut WHO ist Madagaskar das Land mit den meisten Fällen weltweit. Das Risiko für Reisende ist gering. Schutz vor Flöhen beachten und Kontakt mit infizierten Menschen meiden.
Marshallinseln
Seit Anfang August wurden auf der Insel Ebeye (Kwajalein-Atoll) elf Dengue-lnfektionen bestätigt. Es gab 155 weitere Verdachtsfälle. Um eine Ausbreitung zu verhindern, haben die Behörden den Notstand ausgerufen und eine inländische Reisebeschränkung verhängt. Mitte August wurden zwei Verdachtsfälle in der Hauptstadt Majuro auf dem gleichnamigen Atoll gemeldet, inzwischen ist ihre Zahl auf über 30 gestiegen. Auch dort besteht eine Reisebeschränkung. Der letzte Ausbruch auf den Marshallinseln mit 1 .603 Fällen wurde 2011 registriert. Das von Mücken übertragene Dengue-Virus führt zu einem grippeähnlichen Krankheitsbild. Reisende sollten sich vor Mückenstichen schützen.
Türkei
Ende August wurden in Istanbul sieben Fälle von West-Nil-Fieber gemeldet. Es handelt sich um eine grippeähnliche Erkrankung, die besonders bei älteren Menschen tödlich verlaufen kann. Das West-Nil-Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Mückenschutz beachten.
Quelle: CRM – Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 14. August 2019
Côte d'lvoire
Ende Juli haben die Behörden einen Gelbfieber-Ausbruch im Distrikt Abidjan bestätigt. 89 Menschen sind erkrankt, es gab einen Todesfall. Maßnahmen zur Vektorbekämpfung wurden eingeleitet. Das Gesundheitsministerium hat ungeimpfte Personen zur Impfung aufgerufen. Für alle Reisenden ab einem Alter von neun Monaten ist bei Einreise eine gültige Gelbfieberimpfung vorgeschrieben und auch empfohlen.
Dominikanische Republik
In diesem Jahr wurden bereits 5.548 Dengue-Erkrankungen und acht Todesfälle registriert. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es nur 624 Infektionen. Presseberichten zufolge wurde in 21 der 32 Provinzen Dengue-Alarm ausgerufen. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt ca. 1 .560 Fälle und ein Todesfall verzeichnet. 2017 wurden 1 .359 Verdachtsfälle gemeldet. Drei Menschen sind verstorben. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Honduras
Anfang Juli hat die Regierung den nationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Maßnahmen zur Vektorbekämpfung wurden verstärkt. Seit Anfang des Jahres wurden ca. 49.325 Verdachtsfälle und 89 Todesfälle registriert. Es ist der größte Dengue-Ausbruch seit 50 Jahren. Besonders betroffen ist das Departamento Cortés, mit den Städten San Pedro Sula und Villanueva. Ein weiterer Anstieg der Fallzahlen während der aktuellen Regenzeit wird erwartet. 2018 sind landesweit 7.942 Menschen erkrankt, es gab drei Todesfälle. 483 Infektionen verliefen schwer. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Frankreich, Griechenland, Italien
Ende Juli wurde im französischen Département Var (Provence-Alpes-Côte d'Azur, SO) eine Erkrankung an West-Nil-Fieber gemeldet. West-Nil-Fieber kommt im Süden und Südosten Frankreichs sporadisch vor. In Griechenland sind in diesem Jahr bereits 34 Menschen erkrankt und drei verstorben. In Italien wurden in Padua (Region Venetien) bis Anfang August zwei Erkrankungen verzeichnet, außerdem wurde ein Fall in der Region Turin registriert. Die Infektion kommt in Italien besonders im Norden des Landes vor. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertraqen. Mückenschutz beachten.
Quelle: CRM - Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 24. Juli 2019
Kanada
Mitte Juli ist in der südwestkanadischen Provinz Britisch-Kolumbien ein 21-jähriger Mann an Tollwut verstorben. Er hatte Mitte Mai auf Vancouver Island Kontakt zu einer erkrankten Fledermaus. Tollwut bei Wildtieren und Fledermäusen ist in Kanada verbreitet. Unter den terrestrischen Tieren fungieren im Norden vor allem Füchse, im Süden Stinktiere und Waschbären, ansonsten Fledermäuse als Überträger auf Haustiere und Menschen. Nach verdächtigen Tierkontakten sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Laos
Seit Januar wurden ca. 14.000 Dengue-lnfektionen und 31 Todesfälle gemeldet.
Das sind die höchsten Fallzahlen in dieser Jahreszeit seit 2013. Im vergangenen Jahr wurden ca. 6.200 Fälle registriert, 14 Menschen sind verstorben. Auch die Hauptstadt Vientiane ist betroffen. Die meisten Fälle wurden in den Provinzen Attapeu und Champassak im Süden des Landes und in der zentralen Provinz Savannakhet verzeichnet. Das Dengue-Virus wird von überwiegend tagaktiven Mücken übertragen, der Krankheitsverlauf ist grippeähnlich. Reisende sollten sich vor Mückenstichen schützen.
Nigeria
Nachdem im September 2017 im Bundesstaat Kwara im Westen Nigerias zwei Mädchen an Gelbfieber erkrankt waren, wurden bis jetzt landesweit mindestens 4. 100 Verdachtsfälle gemeldet. In diesem Jahr wurden 1 .255 mögliche Infektionen mit einem Todesfall registriert. Die bestätigten 15 Erkrankungen stammen aus den Bundesstaaten Edo, Ondo und lmo. Eine Impfung ist für alle Reisenden ab einem Alter von
neun Monaten vorgeschrieben und auch empfohlen. In Nigeria sind viele gefälschte Impfausweise im Umlauf, deshalb hat die Regierung Anfang Juli einen elektronischen Nachweis eingeführt. Bei der Ausreise müssen alle Personen mit nigerianischer Staatsbürgerschaft bzw. Wohnsitz in Nigeria über einen elektronischen Nachweis einer Gelbfieberimpfung verfügen. Ausländische Touristen können weiterhin den internationalen Impfausweis im Papierformat verwenden.
Quelle: CRM - Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 03. Juli 2019
Australien
In mehreren Bundesstaaten, u. a. South Australia, New South Wales und Queensland wurden schon seit April ungewöhnlich viele Grippe-Fälle gemeldet. Auf Tasmanien wurden bereits mehr Infektionen registriert als im gesamten Vorjahr. Inzwischen hat sich die Grippewelle über das ganze Land ausgebreitet. Bis Ende Juni wurden landesweit etwa 100.500 Infektionen bestätigt, 2018 waren es zu dieser Zeit ca. 16.100. Es sind 192 Menschen verstorben. In der Regel beginnt die Grippesaison auf der Südhalbkugel im Juni. Risikoreisende sollten Impfschutz beachten.
Malawi
Im Juni ist ein 36-jähriger Mann nach einem Angelausflug in das Nkhotakota Wildlife Reserve an Schlafkrankheit erkrankt. Er wurde zur Behandlung nach Johannesburg (Südafrika) gebracht. Im Dezember letzten Jahres wurde in einer Klinik in Johannesburg die Infektion bei einem britischen Volunteer bestätigt. Der 24-Jährige hatte in einem Naturschutzprojekt im Vwaza Marsh Wildlife Reserve im Norden Malawis gearbeitet. Mitte November 2018 war die Erkrankung bei einer 66 Jahre alten Niederländerin diagnostiziert worden, die sich zuvor während einer Reise in verschiedenen Nationalparks im Norden Malawis aufgehalten hatte. Bei Reisen in ostafrikanische Länder besteht ein geringes Risiko für die Schlafkrankheit. Der Erreger wird durch Tsetse-Fliegen übertragen. Reisende sollten sich entsprechend schützen und bei Verdacht (Reaktion an der Stichstelle, unklares Fieber) sofort einen Arzt aufsuchen.
Réunion
Seit Anfang letzten Jahres gibt es auf der östlich von Madagaskar gelegenen Insel einen Dengue-Ausbruch mit mehr als 23.000 Infektionen und 15 Todesfällen. Die erste Welle hatte ihren Höhepunkt zwischen März und April 2018. Die zweite Welle hat im Januar dieses Jahres begonnen und ihren Höhepunkt Ende April überschritten. Bisher sind seit Jahresbeginn mehr als 16.000 Menschen erkrankt und neun von ihnen verstorben. Besonders betroffen sind die West- und die Südküste der Insel. Das Dengue-Virus wird durch Mückenstiche übertragen, die Erkrankung verläuft in der Regel grippeähnlich. Reisende sollten Mückenschutz beachten.
Quelle: CRM - Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 19. Juni 2019
Dominikanische Republik
Seit Anfang des Jahres wurden bereits 202 Malaria-Infektionen gemeldet. Im gleichen Zeitraum des letzten Jahres waren es nur 124. Sehr guter Mückenschutz ist immer zu beachten, die Mitnahme einer Notfallmedikation kann für viele Teile des Landes sinnvoll sein.
Neuseeland
Seit Mitte März steigen die Masern-Fallzahlen in Auckland (Nordinsel) an, bisher wurden 115 Erkrankungen gemeldet. landesweit wurden in diesem Jahr 215 Infektionen registriert, die meisten auf der Nordinsel. Auf der Südinsel sind besonders Teile der Region Canterbury betroffen. Vor einer Reise sollte immer auch der Standardimpfschutz überprüft und ggf. aufgefrischt werden.
Spanien
Presseberichten zufolge sind drei isländische Touristen nach ihrer Rückkehr an Chikungunya erkrankt. Die Familie hatte sich im Mai in der Provinz Alicante an der Costa Blanca aufgehalten. Es sind die ersten lokal erworbenen Infektionen in Spanien.
Das Chikungunya-Virus wird durch Stechmücken übertragen. Die Erkrankung verläuft grippeähnlich mit sehr starken Gelenk- und Muskelschmerzen. Reisende sollten Mückenschutz beachten.
Uganda
Der Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo breitet sich nach Uganda aus. Im Juni wurde die Infektion bei einem fünfjährigen Jungen bestätigt, dieser ist inzwischen verstorben. Er hatte sich zuvor mit seiner Familie in der benachbarten Demokratischen Republik Kongo aufgehalten. Das Kind und fünf weitere Familienmitglieder wurden in eine Ebola-Behandlungseinheit gebracht. Inzwischen ist auch die Großmutter verstorben und ein Geschwisterkind erkrankt. 27 ugandische Kontaktpersonen werden überwacht.
Quelle: CRM - Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 05. Juni 2019
Frankreich
landesweit wurden in diesem Jahr bereits 1 .289 Masern-Fälle registriert. Wie im vergangenen Jahr gehört die Region Provence-Alpes-Côte d'Azur zu den am stärksten betroffenen Gebieten. Seit November 2017 sind die Fallzahlen stark gestiegen. Im vergangenen Jahr sind 2.727 Menschen erkrankt und drei verstorben. 2017 wurden landesweit 519 Fälle verzeichnet, das sind etwa sechsmal so viele wie 2016. Die meisten Infektionen stammten aus den Regionen Lothringen, Nouvelle-Aquitaine und Okzitanien. Ende Juni 2017 war in Marseille ein 16-jähriges Mädchen verstorben. Impfschutz beachten.
Japan
Der Ausbruch von Röteln setzt sich auch in diesem Jahr fort, es wurden bereits mehr als 1 .300 Infektionen gemeldet. landesweit sind im vergangenen Jahr etwa 2.980 Menschen erkrankt. Besonders betroffen sind die Stadt Tokio und die Präfekturen Chiba, Kanagawa und Osaka auf der Insel Honshu sowie die Präfektur Fukuoka auf der Insel Kyushu. Vor einer Reise sollte immer auch der Standardimpfschutz überprüft und ggf. aufgefrischt werden.
Reunion
Seit Jahresbeginn wurden auf der östlich von Madagaskar im Indischen Ozean gelegenen Insel 13.000 Dengue-Erkrankungen und neun Todesfälle verzeichnet. Seit Anfang 2018 wurden über 20.000 lokale Infektionen und 15 Todesfälle bestätigt. Besonders betroffen sind die West- und die Südküste. Das Dengue-Virus wird von Mücken übertragen, die Erkrankung verläuft grippeähnlich. Reisende sollten sich vor Mückenstichen schützen.
USA (Hawaii)
An diversen Stränden der Insel Oahu, drittgrößte Insel des Hawaii-Archipels mit der Hauptstadt Honolulu, sind insgesamt etwa 1 .000 Menschen durch Kontakt mit Quallen verletzt worden. Am stärksten betroffen ist Waikiki. Reisende sollten entsprechende Warnschilder an den Stränden beachten.
Quelle: CRM - Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 22. Mai 2019
Australien
In mehreren Bundesstaaten, u.a. South Australia, New South Wales und Queensland werden für die Jahreszeit ungewöhnlich viele Influenza-Fälle gemeldet. Auf der Insel Tasmanien wurden bereits mehr Infektionen registriert als im gesamten Vorjahr.
Bis Mitte Mai wurden landesweit etwa 51.530 Grippe-Erkrankungen bestätigt, 2018 waren es zu dieser Zeit ca. 14. 100, davon sind 63 Menschen verstorben. Allein im März haben sich die Fallzahlen mehr als verdreifacht und im April verachtfacht. In der Regel beginnt die Grippesaison auf der Südhalbkugel im Juni. Risikoreisende sollten Impfschutz beachten.
Chile (Osterinsel)
Seit Anfang des Jahres wurden 22 lokal erworbene Dengue-lnfektionen auf der politisch zu Chile gehörenden, fast 4.000 km westlich der chilenischen Küste im Südostpazifik gelegenen Osterinsel bestätigt. Kurz nachdem der Vektor auf der Insel eingeschleppt wurde, gab es 2002 eine große Epidemie. Zu kleineren Ausbrüchen kam es in den Jahren 2006-2009, 2016 und 2018. Das Dengue-Virus wird von Mücken übertragen, die Erkrankung verläuft in der Regel grippeähnlich. Reisende sollten sich vor Mückenstichen schützen.
Philippinen
Ende April ist eine norwegische Touristin nach ihrer Rückkehr von den Philippinen an Tollwut verstorben. Sie hatte sich beim Spielen mit einem Hundewelpen infiziert. Tollwut kommt landesweit vor. Jährlich sterben etwa 200 - 300 Menschen an der Infektion. Die WHO hat im Februar vor gefälschten Impfstoffen gewarnt. Es mangelt im Land an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen.
Tansania
Seit Jahresbeginn wurden ca. 1 .900 Fälle von Dengue bestätigt, alle bis auf einen stammen aus den Küstenstädten Daressalam und Tanga. Zwei Menschen sind verstorben. Der Erreger kommt in Tansania regelmäßig vor. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Quelle: CRM - Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 08. Mai 2019
Mosambik
Infolge des Zyklons ldai im März wurden ca. 6.700 Cholera-Infektionen bestätigt. Acht Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen ist Beira City. Die WHO hat in einer großangelegten Impfaktion ca. 803.000 Menschen geimpft, zwölf Cholera-Behandlungszentren wurden errichtet. Ende April wurde das Land erneut von einem Zyklon getroffen. Im Norden des Landes hat der Sturm Kenneth mit den darauffolgenden starken Regenfällen zu schweren Überschwemmungen und der Zerstörung der Infrastruktur geführt. Eine erneute Zunahme der Fallzahlen ist daher nicht auszuschließen.
Infolge der Überschwemmungen steigt auch das Risiko für mückenübertragene Erkrankungen. Seit Ende März wurden mehr als 12.600 Malaria-Fälle registriert. Mehr als 474.000 imprägnierte Moskitonetze wurden bereits verteilt. Eine Chemoprophylaxe ist dringend zu empfehlen.
Schweiz
Seit Beginn des Jahres wurde bereits 155 Masern-Erkrankungen und zwei Todesfälle registriert. Im vergangenen Jahr wurden 49 Infektionen verzeichnet, 2017 waren es landesweit 105 Erkrankungen. Erstmals seit 2009 war im Februar 2017 ein Mensch an den Folgen der Maserninfektion verstorben. Impfschutz beachten.
Thailand
Ende April wurde in der Provinz Surin im Nordosten des Landes der erste menschliche Todesfall an Tollwut in diesem Jahr verzeichnet. Seit Anfang 2018 sind die nachgewiesenen Infektionen bei Tieren, besonders bei streunenden Hunden, stark gestiegen. Neben der Hauptstadt Bangkok sind besonders der Süden und der Nordosten des Landes betroffen. 2018 sind bis Mitte Oktober landesweit auch 17 Menschen verstorben. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen.
USA
Seit Mitte März sind im Oakland County (Bundesstaat Michigan) 43 Menschen an Masern erkrankt. Seit Oktober 2018 wurden in den benachbarten Bundesstaaten New York und New Jersey mehrere Ausbrüche gemeldet. landesweit sind in diesem Jahr in 23 Bundesstaaten bisher 764 Menschen erkrankt. Es ist der größte Ausbruch seitdem das Land im Jahr 2000 für masernfrei erklärt worden war. Reisende sollten über Impfschutz verfügen.
Quelle: CRM - Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 25. April 2019
Brasilien
landesweit sind die Chikungunya-Fallzahlen im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2017 und 2016 gesunken. Einige Bundesstaaten haben allerdings eine starke Zunahme der Erkrankungen verzeichnet. Diese Trends scheinen sich auch in diesem Jahr fortzusetzen. Im Bundesstaat Rio de Janeiro wurden bereits 13.000 Fälle gemeldet. 2018 waren es dort ca. 39.725 Infektionen und 18 Todesfälle. Mitte 2014 haben die Gesundheitsbehörden die ersten lokalen Infektionen gemeldet. Seitdem hat sich das Virus landesweit ausgebreitet. Es wird von Mücken übertragen, die Krankheit verläuft grippeähnlich mit sehr starken Gelenk- und Muskelschmerzen. Reisende sollten Mückenschutz beachten.
Deutschland
In diesem Frühjahr werden in Baden-Württemberg deutlich mehr Hantavirus-lnfektionen gemeldet als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Bis Mitte April wurden bereits 102 Fälle diagnostiziert, viele Erkrankte mussten in Kliniken behandelt werden. Das Virus wird durch die Ausscheidungen von infizierten Tieren (Mäusen) übertragen. Infektionsgefahr besteht beim Einatmen des Erregers, der bei der Gartenarbeit oder beim Fegen von Gartenhäusern und Kellern mit dem Staub aufgewirbelt wird.
Irland
Seit Beginn des Jahres wurden landesweit bereits 898 Fälle von Mumps verzeichnet. Etwa seit Anfang Oktober 2018 nehmen die Fallzahlen zu. Letztes Jahr wurden insgesamt 576 Erkrankungen gemeldet. Impfschutz beachten.
Mayotte
122 Infektionen von Rift Valley-Fieber beim Menschen wurden seit November letzten Jahres auf der Inselgruppe bestätigt. Sie liegt vor der ostafrikanischen Küste zwischen Mosambik und Madagaskar im Indischen Ozean. Die meisten Fälle stammen aus dem Zentrum und aus dem Nordwesten der Hauptinsel. In den betroffenen Gebieten sind auch zahlreiche Haustiere verendet. Die Übertragung des Virus erfolgt durch Kontakt mit infizierten tierischen Produkten oder Ausscheidungen, mit infektiösem Tierblut sowie durch Mückenstiche. Reisende sollten sich vor Mückenstichen schützen und direkten Kontakt mit Schlachtvieh bzw. dessen rohen Produkten meiden.
Quelle: CRM - Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 10. April 2019
Dominikanische Republik
Seit Jahresbeginn wurden bereits fast 1 .000 Dengue-Erkrankungen registriert. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt ca. 1 .560 Infektionen und ein Todesfall verzeichnet. Das Dengue-Virus wird durch Stechmücken übertragen, die Erkrankung verläuft grippeähnlich. Reisende sollten sich vor Mückenstichen schützen.
Malediven
In diesem Jahr wurden bisher etwa 1 .300 Dengue-lnfektionen gemeldet. Bereits seit Ende Oktober 2018 steigen die Fallzahlen landesweit an. Im November hat das Robert Koch-Institut mindestens sieben Infektionen bei deutschen Touristen registriert.
Seit Anfang des Jahres wurden auch 421 Fälle von Chikungunya gemeldet. Es ist der erste größere Ausbruch seit 2006.
Beide Erkrankungen werden durch Viren verursacht, die von Mücken übertragen werden. Mückenschutz beachten.
Südafrika
In diesem Jahr wurden bereits zwei Fälle von Tollwut in der Provinz Eastern Cape bestätigt und zwei weitere Verdachtsfälle in der Provinz Limpopo registriert. Im vergangenen Jahr kam es zu 16 Todesfällen, acht in der Provinz KwaZulu-Natal, sechs in der Provinz Eastern Cape und je eine in den Provinzen Mpumalanga und Free State. Die meisten Infektionen wurden durch Hundebisse verursacht. Reisende sollten bei entsprechenden Kontakten sofort einen Arzt aufsuchen, bei vorhersehbarem Risiko und längerem Aufenthalt ist eine vorbeugende Impfung empfohlen.
Mosambik
Infolge des Zyklons ldai, der Mitte März zu schweren Überschwemmungen und der Zerstörung der Infrastruktur geführt hat, wurden mehr als 3. 100 Cholera-Infektionen bestätigt. Sechs Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen ist Küstenstadt Beira. Die WHO hat in einer großangelegten Impfaktion ca. 750.000 Menschen geimpft. Hygiene beachten, Risikoreisende sollten geimpft werden.
Quelle: CRM - Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 27. März 2019
Brasilien
Hauptübertragungszeit für Gelbfieber sind die Sommermonate Dezember bis Mai. In der aktuellen Saison wurden bisher 57 Erkrankungen bestätigt, 13 Menschen sind verstorben. Vier Infektionen stammen aus dem Bundesstaat Parana, alle anderen aus dem Süden des Bundesstaates Sao Paulo. Zwischen Dezember 2016 und August 2017 wurde der größte Gelbfieberausbruch der letzten 30 Jahre verzeichnet. Nach einem kurzfristigen Rückgang der Erkrankungen wurden zwischen Dezember 2017 und April 2018 wieder vermehrt Infektionen gemeldet. Am stärksten betroffen war der Südosten des Landes. Derzeit wird noch für alle Reisenden eine Impfung empfohlen.
Nigeria
Seit Jahresbeginn wurden rund 6.000 Masern-Erkrankungen registriert, 15 Menschen sind verstorben. Es sind etwa doppelt so viele Fälle wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Impfschutz beachten.
Thailand
Fast 10.000 Dengue-lnfektionen und neun Todesfälle wurden seit Anfang des Jahres gemeldet. Mit ca. 136.000 Erkrankungen und 126 Todesfällen war im vergangenen Jahr ein deutlicher Anstieg der Fallzahlen gegenüber den Vorjahren zu verzeichnen. Besonders betroffen waren die Region um Bangkok und der Süden des Landes. In der Hauptstadt gab es ca. 2.400 Erkrankungen und einen Todesfall. Auch in der bei Touristen beliebten Region Phuket wurden zahlreiche Erkrankungen und mindestens zwei Todesfälle registriert. Reisende sollten sich vor Mückenstichen schützen. Die Erkrankung verläuft grippeähnlich.
USA
In den USA sind menschliche Tollwutfälle selten. Seit Beginn des Jahres wurden in New York City jedoch sechs Tollwut-Infektionen bei Tieren bestätigt. Vier Fälle in Manhattan, je eine weitere Infektion in der Bronx und auf Staten Island. Die Behörden haben die Bevölkerung aufgerufen, ihre Haustiere zu impfen. Jährlich werden in den USA etwa 35.000 Menschen aufgrund von verdächtigen Tierkontakten, überwiegend mit Fledermäusen, postexpositionell behandelt, rund 7.000 bis 10.000 Fälle von Tollwut bei Tieren (Waschbären, Stinktieren, Fledermäusen, Füchsen) werden registriert. Die Gefahr, sich während einer USA-Reise mit Tollwut zu infizieren, ist äußerst gering. Reisende sollten nach verdächtigen Tierkontakten umgehend einen Arzt aufsuchen.
Quelle: CRM - Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 13. März 2019
Polen
landesweit wurden seit Anfang des Jahres 314 Masern-Erkrankungen gemeldet, das sind etwa elfmal mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 2018 wurden insgesamt 349 Infektionen verzeichnet. Impfschutz beachten.
Saudi-Arabien
2012 ist ein neuartiges Coronavirus (MERS-CoV, kurz für Middle East Respiratory Syndrome Corona Virus) aufgetreten. Als Tierreservoir und somit als Ansteckungsquelle für den Menschen wurden Dromedare bestätigt. landesweit kam es seither zu 2.000 laborbestätigten Infektionen mit 768 Todesfällen. Seit Anfang des Jahres wurden 100 Fälle gemeldet, die meisten davon in der Stadt Wadi Al Dawasir (Region Riad) und in der Hauptstadt Riad. Eine Infektion zeigt sich meist in Form einer Lungenentzündung. Häufige Symptome sind Fieber, Husten und Schwierigkeiten beim Atmen. Reisende, die während oder nach einem Aufenthalt in den betroffenen Gebieten diese Symptome entwickeln, sollten umgehend einen Arzt aufsuchen.
Thailand
Seit Juni 2018 gibt es einen Ausbruch von Chikungunya im Süden des Landes. Im vergangenen Jahr wurden 3.656 Infektionen bestätigt. Seit Anfang dieses Jahres sind bereits 2.063 Menschen erkrankt. Besonders betroffen sind die Provinzen Satun, Narathiwat, Songkhla und Trang. Fälle gibt es auch auf der Ferieninsel Phuket. Die Erkrankung geht mit Fieber und sehr starken Gelenk- und Muskelschmerzen einher. Das Virus wird durch Stechmücken übertragen. Entsprechender Schutz ist anzuraten.
Vietnam
In Ho Chi Minh City wurden in diesem Jahr mehr als 6.730 Dengue-lnfektionen und ein Todesfall registriert. Dort waren bereits im September letzten Jahres die Fallzahlen gestiegen. Besonders betroffen waren Gebiete mit zahlreichen Baustellen, in denen Pfützen ideale Brutstätten für die Überträgermücken bieten. In der Provinz Khánh Hòa im Südosten des Landes wurden seit Ende letzten Jahres 3.275 Fälle verzeichnet, landesweit wurden im Januar mehr als 15.500 Erkrankungen registriert. Der Krankheitsverlauf ist grippeähnlich. Mückenschutz beachten.
Quelle: CRM - Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 27. Februar 2019
Frankreich
Seit Ende Januar wurden aus dem Wintersportort Val Thorens (Region Auvergne Rhône-Alpes) 25 Masern-Erkrankungen gemeldet. Auch zwei dänische Touristen sind nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub erkrankt. Seit November 2017 ist ein starker Anstieg der Fallzahlen zu beobachten. Im vergangenen Jahr sind 2.727 Menschen erkrankt und drei verstorben. 2017 wurden landesweit 519 Fälle verzeichnet, das sind etwa sechsmal so viele wie 2016. Die meisten Infektionen stammten aus den Regionen Lothringen, Nouvelle-Aquitaine und Okzitanien. Impfschutz beachten.
Indien
Seit September wurden landesweit ca. 12.200 Infektionen mit Influenza A(H1N1), der sogenannten „Schweinegrippe", gemeldet, es gab 377 Todesfälle. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Rajasthan, Gujarat, Punjab, Madhya Pradesh und Maharashtra. Reisenden ist ein Grippe-Impfschutz zu empfehlen.
Philippinen
Nach Angaben der Gesundheitsbehörden wurden seit Anfang des Jahres im Großraum Manila mehr als 2.930 Masern-Infektionen und 52 Todesfälle gemeldet. Auch in den anderen Landesteilen steigen die Fallzahlen an. landesweit wurden in diesem Jahr ca. 12.740 Erkrankungen und 203 Todesfälle registriert. 2018 sind landesweit ca. 21.810 Menschen erkrankt, etwa fünfmal so viele wie im Vorjahr. Impfkampagnen wurden gestartet. Impfschutz beachten.
Singapur
Da es im Stadtstaat keine terminierten Regenzeiten gibt, ist ganzjährig mit einem Dengue-Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden ansteigt. Seit Ende November war die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen gestiegen.
Seit Mitte Januar gehen die Fallzahlen wieder zurück, bisher sind 1 .446 Menschen erkrankt. Es gab zwei Todesfälle. Im vergangenen Jahr wurden 3.285 Infektionen verzeichnet. 2017 wurden 2.641 Fälle registriert. Das waren die niedrigsten Fallzahlen seit 2001. Reisende sollten sich vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken schützen. Die Erkrankung verläuft in der Regel grippeähnlich.
Quelle: CRM - Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 13. Februar 2019
Indien
In den Bundesstaaten Uttar Pradesh und Uttarakhand sind Anfang Februar mindestens 116 Menschen nach dem Konsum von gepanschtem Alkohol an einer Alkoholvergiftung verstorben. Mehr als 200 Personen wurden festgenommen. Häufig werden Spirituosen mit dem günstigeren Methanol gestreckt. Ereignisse dieser Art sind in Indien und anderen tropischen Ländern nicht selten. Alkohol aus obskuren Quellen birgt ein hohes Gesundheitsrisiko und sollte prinzipiell gemieden werden.
Kenia, Tansania
Seit Oktober letzten Jahres wurden im County Mombasa im Süden Kenias 272 Verdachtsfälle von Dengue-Fieber gemeldet, 133 Infektionen wurden bestätigt. In Tansania gab es seit August letzten Jahres in den Küstenstädten Daressalam und Tanga je 19 Verdachtsfälle, die meisten davon seit Anfang Januar. Das Virus wurde Ende der 1970er Jahre erstmals in Ostafrika nachgewiesen. Seitdem kam es immer wieder zu kleineren Ausbrüchen. Das Dengue-Virus wird von Stechmücken übertragen. Die Erkrankung verläuft grippe-ähnlich. Reisende sollten sich vor Mückenstichen schützen.
Südafrika
Die Behörden haben auch Ende des vergangenen Jahres wieder vor einer Zunahme der Malaria-Fälle während der folgenden Monate gewarnt. Bis Ende Oktober wurden bereits mehr als 16.000 Infektionen und 110 Todesfälle registriert. Das sind weniger als im Vorjahr, aber immer noch weit mehr als im Durchschnitt der Jahre 2007 bis 2016. Im Dezember letzten Jahres sind in der Gemeinde Orange Farm südlich von Johannesburg (Provinz Gauteng) drei Schwestern erkrankt. Zeitgleich gab es sechs bestätigte Infektionen und zwei Verdachtsfälle in Mogale City nordwestlich von Johannesburg. Beide Orte gelten als malariafrei. Keiner der Betroffenen hatte sich in einem Endemiegebiet aufgehalten. Sehr guter Mückenschutz ist immer zu beachten, entsprechend der Ausbruchslage und der Reiseroute ist die Mitnahme einer Notfallmedikation sinnvoll oder auch eine Chemoprophylaxe zu diskutieren.
Quelle: CRM - Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 30. Januar 2019
Ukraine
Zum Jahreswechsel wurden innerhalb einer Woche mehr als 2.300 Masern-Erkrankungen verzeichnet. Ein Kind ist verstorben. Inzwischen ist die Zahl der Infektionen auf 8.498 gestiegen, es gab fünf Todesfälle. Im vergangenen Jahr sind ca. 54.480 Menschen erkrankt, etwa 40% davon waren Erwachsene. Mehr als 2.550 Fälle wurden in der Hauptstadt Kiew verzeichnet. 2017 wurden insgesamt nur 4.782 Fälle gemeldet. Reisende sollten über Impfschutz verfügen.
Costa Rica
In der Provinz Puntarenas im Westen des mittelamerikanischen Landes sind im Januar innerhalb von elf Tagen 33 Menschen an Hepatitis A erkrankt. Eine Infektion über kontaminiertes Trinkwasser wurde ausgeschlossen. Infektionsquelle waren vermutlich verunreinigte Lebensmittel. Nahrungsmittelhygiene sorgfältig beachten, eine Impfung ist für alle Reisenden empfohlen.
Deutschland
Die Grippewelle hat in der zweiten Januarwoche begonnen. Die Influenza-Aktivität ist im Westen, Südwesten und Osten des Landes erst leicht bis moderat erhöht. Seit Ende November 2018 bis zum 22. Januar wurden beim Robert Koch-Institut 6.334 bestätigte Fälle registriert. 20 Menschen sind verstorben. Impfschutz und persönliche Hygiene beachten.
Ukraine
Zum Jahreswechsel wurden innerhalb einer Woche mehr als 2.300 Masern-Erkrankungen verzeichnet. Ein Kind ist verstorben. Inzwischen ist die Zahl der Infektionen auf 8.498 gestiegen, es gab fünf Todesfälle. Im vergangenen Jahr sind ca. 54.480 Menschen erkrankt, etwa 40% davon waren Erwachsene. Mehr als 2.550 Fälle wurden in der Hauptstadt Kiew verzeichnet. 2017 wurden insgesamt nur 4.782 Fälle gemeldet. Reisende sollten über Impfschutz verfügen.
Quelle: CRM - Centrum für Reisemedizin
Reisemedizin aktuell vom 16. Januar 2019
Dominikanische Republik
landesweit wurden im vergangenen Jahr 438 Malaria-Erkrankungen gemeldet, die Mehrzahl davon im Bezirk Santo Domingo Oeste (Provinz Santo Domingo im Süden des Landes). Ein Mensch ist verstorben. Sehr guter Mückenschutz ist immer zu beachten, die Mitnahme einer Notfallmedikation kann für viele Teile des Landes sinnvoll sein.
Jamaika
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Dengue-Fallzahlen 2018 stark gestiegen, besonders betroffen war der November. Insgesamt wurden 708 Verdachtsfälle gemeldet, 2017 waren es nur 177. Im letzten Jahr sind sieben Menschen verstorben. Die meisten Erkrankungen wurden in der Region Kingston and St. Andrew Corporation verzeichnet. Das Dengue-Virus wird durch überwiegend tagaktive Mücken übertragen.
Das Krankheitsbild ist in der Regel grippeähnlich. Reisende sollten Mückenschutz beachten.
Neukaledonien
Nachdem sich die Fallzahlen im Dezember im Vergleich zum Vormonat mehr als verdreifacht haben, wurde von den Behörden Ende Dezember 2018 erneut ein Ausbruch von Dengue bestätigt. Seit Jahresbeginn wurden bereits 143 Erkrankungen registriert. Im vergangenen Jahr sind ca. 2.090 Menschen erkrankt, es gab zwei Todesfälle. Am stärksten betroffen ist die Hauptstadt Noumea. Reisende sollten sich vor Mückenstichen schützen.
Schweiz, Spanien
In weiten Teilen der Schweiz steigen die Fallzahlen von Influenza seit Anfang des Jahres an, haben aber die Schwelle zur Epidemie noch nicht erreicht. Die Grippewellen der letzten Jahre hatten jeweils im Dezember begonnen.
Im Norden von Spanien haben die Fallzahlen in einigen Regionen (Baskenland und Kantabrien) die Epidemie-Schwelle überschritten. Auch auf den Balearen hat die Grippewelle Anfang des Jahres begonnen. Impfschutz beachten.
Quelle: CRM - Centrum für Reisemedizin