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Tipps für die homöopathische Reiseapotheke

Das ABC bei Sonnenbrand

Belladonna – Apis – Cantharis

Die Sonne lockt alle ins Freie. Garten, Schwimmbad oder Meeresstrand laden ein, sich  in die Sonne zulegen, gut eingecremt, versteht sich.

Hat man die Kraft der Sonne unterschätzt, droht der Sonnenbrand. Gut, die homöopathische Reiseapotheke griffbereit zu haben, wenn die ersten Beschwerden auftreten:

Bei einem leichten Sonnenbrand – Hitze, Rötung und Brennen – hilft Belladonna.

Atropa belladonna, die Tollkirsche, verdankt ihren Namen den venezianischen Damen im Altertum, die sich  Tollkirschenextrakt in die Augen tropften. So erweiterten sich die Pupillen, und den Schönheiten (bella donna, ital.: schöne Frau) war es ein leichtes, die Herren zu bezirzen. Das einige der Damen blind wurden, war sicher weniger auf die Liebe zurückzuführen, als auf die Wirkung der Tollkirsche.

Die Tollkirsche gehört zu den Nachtschattengewächsen, sie ist in Europa und Kleinasien beheimatet. Alle Pflanzenteile sind sehr giftig. Bereits geringe Mengen können tödlich sein.

Zurück zum Sonnenbrand: Schwillt die Haut an noch ohne Blasen zu bilden, gibt man Apis (Honigbiene), die Schwellung ist glasig, ähnlich einem Bienenstich.

Kommt es schon zu Blasen auf der Haut kann man die Beschwerden mit Cantharis lindern und die Haut heilt schneller und die Schmerzen gehen rasch zurück.

Sonnenstich

Auch bei zuviel Sonne auf dem Kopf, wenn dann der ganze Kopf glüht und klopft, lindert Belladonna die Beschwerden. Einen leichten Sonnenstich kann man mit Belladonna abfangen.

Ein Sonnenstich  entsteht durch lang andauernde direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf und Nackenbereich. Die Wärme führt zu einer Schwellung der Hirnhaut. Der Sonnenstich äußert sich durch Schwindel, Übelkeit, die zum Erbrechen führen kann und Nackenschmerzen bis hin zu Nackensteifigkeit.  Vorsicht! Gerade bei kleinen Kindern kann intensive Sonnenbestrahlung lebensgefährlich werden!

Sofortmaßnahmen: Den Patienten in den Schatten bringen, Kühlen des hochgelagerten Kopfes mit kalten feuchten Tüchern. Tritt – auch Stunden nach der Sonneneinwirkung – hohes Fieber auf, ist ärztliche Behandlung erforderlich.

Überanstrengung – Verletzung

Urlaub. Endlich mal wieder Zeit zum Fahrradfahren oder Wandern. Das Jahr über haben wir vielleicht zu wenig trainiert, aber im Urlaub legen wir gleich so richtig los – die Quittung kommt prompt.

Die Muskeln schmerzen, man fühlt sich wie zerschlagen und man weiss kaum noch, wie man liegen soll: hier hilft Arnica.

Die gelb blühende Arnica  (Bergwohlverleih), wird in der Volksmedizin bei Prellungen, Verstauchungen und Blutergüssen verwandt, häufig in Form von Umschlägen. Hierbei kann es allerdings zu Hautreizungen kommen.

Auch in der Homöopathie wird Arnica bei verschiedenen Verletzungen eingesetzt. Typisches Symptom für die Wahl dieses Mittels, ist das ausgeprägte "Zerschlagenheitsgefühl" mit Schmerzen in Armen und Beinen.

Arnica montana wird genutzt bei Gewalteinwirkungen aller Art, physischen oder psychischen und ihren Folgen.

Auch nach Operationen, lindert Arnica Schmerzen und Blutung. Gibt man Arnica schon vor einer Operation oder einem zahnärztlichen Eingriff, ist der Heilungsverlauf meist besser.

Wer kennt das nicht: überanstrengt kommt man von einer vielleicht zu groß gewählten Tagesetappe zurück. Man ist verschwitzt, findet den kühlen Abendwind zunächst erfrischend.

Als Folge  quälen den einen oder anderen Muskelschmerzen, häufig im Rücken, mit auffälliger Steifheit. Hier kann Rhus toxicodendron (Giftsumach) gute Hilfe leisten. Auffällig ist oft, dass Bewegung anfangs schmerzt, weitere behutsame Bewegung aber die Beschwerden lindert. Typischerweise haben die Betroffenen auch das Bedürfnis, ständig ihre Lage zu ändern und können nicht still im Bett liegen.

Akute Infekte

Ereilt einen im Urlaub, wenn der Stress des Alltags endlich nachlässt, ein Infekt, können homöopathische Arzneien, rechtzeitig gegeben, den Infekt schon im Beginn abfangen.
 
Beginnt so ein Infekt aus heiterem Himmel mit plötzlich einsetzendem hohem Fieber, ohne dass schon andere Symptome deutlich geworden wären, hilft Aconitum napellus.

Typisch: der Patient hat sich vorher unterkühlt, das Fieber entwickelt sich innerhalb von Stunden. Der bedauernswerte Urlauber schwitzt nicht ("trockene Hitze").

Aconitum, blauer Eisenhut oder Sturmhut genannt, ist eine bis 150 cm hohe Staude, die mit ihrer Blüte viele Gärtner erfreut. Alle wildlebenden Formen stehen in Europa unter Artenschutz.

Kommt es schließlich bei diesem Infekt zum Schweißausbruch, hilft Belladonna weiter. Atropa belladonna - die Tollkirsche – hilft bei starker Rötung und Hitze.

Es ist egal, ob es Hitze durch äußere Einwirkung ist, wie beim Sonnenbrand, ob die Hitze durch das Fieber bedingt ist, oder ob sich eine Entzündung durch feuerrote Haut zeigt.

Hitze kann auch ein Auslöser für die Erkrankung sein. Die Schleimhäute sind dabei trocken aber der Patient ist nicht durstig. Rechtsseitige Ohrenschmerzen und ein trockener Husten können dazukommen.

Ist man nass und kalt geworden und daraufhin erkrankt, ist Dulcamara, der bittersüße Nachtschatten, das Mittel der Wahl. Die Beschwerden auf diesen Auslöser hin, die Dulcamara zu heilen vermag, reichen vom Harnwegsinfekt über Durchfälle bis zu Husten und Erkältungsfieber.

Montezumas Rache (Durchfall)

Ein Tipp für alle, die nach einem Restaurantbesuch in fernen Gegenden spüren, etwas Falsches gegessen zuhaben: Arsenicum album D12 3x tgl und ein Tag Esspause können vor dem Schlimmsten bewahren.

Sind schon heftige Durchfälle eingetreten und Kreislaufschwäche tritt auf, kann Veratrum album helfen.  Menschen, denen diese Arznei hilft, haben oft großen Durst auf ganz kalte Getränke.  Achtung: vor allem bei älteren Menschen oder bei Kindern sollte man dann aber einen Arzt am Urlaubsort aufsuchen. Eine Austrocknung kann lebensgefährlich werden.

Magen-Darm-Beschwerden, Verstopfung und Kater

Einen leichten Magendarminfekt, der den Menschen nur wenig beeinträchtigt, heilt Ferrum phosphoricum.

Hat man beim Essen einmal über die Stränge geschlagen und reagiert der Magen empfindlich unter Stress, ist es einen Versuch mit Nux vomica, der Brechnuss, wert. Die Brechnuss (Strychnos nux vomica) ein  kleinwüchsiger Baum stammt ursprünglich aus Australien und Südostasien.  Die Pflanze ist giftig.

Nux vomica ist eine Arznei für die typischen Zivilisationssymptome – Verdauungsstörungen durch Stress, Mangel an Bewegung, übermäßigen Konsum von Nikotin, Kaffee, Alkohol und Süßem. Morgens geht es einem Menschen, der Nux vomica benötigt, am schlechtesten.

Wenn Sie auf Reisen zur Verstopfung neigen, bringt die Einnahme von Nux vomica  häufig Erleichterung.

Einnahme-Anleitung für alle genannten Arzneien bei den hier erwähnten akuten Beschwerden

Nehmen Sie jeweils Globuli (Streukügelchen) oder Tropfen in D6 oder D12. (Ausnahmen bestätigen die Regel: Arnica sollte man bei frischen Verletzungen in der Potenz C 30 geben.)

Bei heftigen Beschwerden je 3-5 Globuli im Abstand von 30 – 45 Minuten einnehmen. Lassen die Beschwerden nach, schrittweise auf stündliche, zwei stündliche bis schließlich dreimal tägliche Einnahme zurückgehen. Sind die Beschwerden ganz abgeklungen, beenden Sie bitte die Einnahme.

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