Das Prinzip der Mesotherapie
Die Mesotherapie ist eine über 60 Jahre alte Methode, die in Frankreich durch Dr. Michel Pistor entwickelt wurde. Er selbst hat den Begriff „Mesotherapie“ geprägt. Der Begriff „Mesotherapie“ leitet sich vom anatomischen Begriff „Mesoderm“ ab. Das Mesoderm ist das "Mittlere Keimblatt" (einer Embryo-Vorstufe), aus dem u.a. Bindegewebe, Muskeln und Knochen entstehen.
Die Mesotherapie setzt Mikroinjektionen mit feinsten Nadeln ein, die gerade die obersten Hautschichten erreichen. Durch den möglichen Einsatz elektronischer Injektionsgeräte in der Mesotherapie ist die Mesotherapie schmerzarm und schonend.
Dabei arbeitet die Mesotherapie nach dem Prinzip
„Wenig – selten – am richtigen Ort!“
Diese wenigen Stichworte fassen das Grundprinzip der Mesotherapie zusammen und beziehen sich auf die Art der Verabreichung von bestimmten Arzneien.
Anwendungsgebiete der Mesotherapie
Die Wirkungen der Mesotherapie können nach unserer Erfahrung beeindruckend sein. So wurde die Mesotherapie schon erfolgreich in der Schmerztherapie (bei akuten und chronischen Schmerzen) und bei internistischen Erkrankungen wie Anfälligkeit für Infektionen der Atemwege oder der Harnwege, Allergien, Darmstörungen und Erschöpfungszuständen eingesetzt.
Die Mesotherapie kann helfen, den Zeitpunkt der Notwendigkeit einer Operation im Bereich des Bewegungsapparates, zum Beispiel der Implantation eines künstlichen Gelenkes, erstaunlich weit in die Zukunft zu verschieben.
Die Mesotherapie wird auch in der ästhetischen Medizin eingesetzt. Hier ist zum Beispiel die mesotherapeutische Behandlung des Haarausfalls eine Anwendung, die auch in Praxen durchgeführt wird, die nicht in erster Linie ästhetische Behandlungen durchführen.
Nicht zuletzt ist der unerfüllte Kinderwunsch ein weiteres Einsatzgebiet der Mesotherapie.
Auch die Heilung psychischer Störungen kann die Mesotherapie fördern. Die in einigen Gegenden Deutschlands mittlerweile bekannte „Rauchfrei-Spritze“ ist ebenfalls eine bewährte Anwendung der Mesotherapie.
Funktionsweise der Mesotherapie
Die Mesotherapie wurde 1952 von dem französischen Arzt Dr. Michel Pistor entwickelt. Seine Methode sollte den therapeutischen Reiz möglichst nahe an den Ort des krankhaften Geschehens bringen.
In der Mesotherapie werden Medikamente in sehr geringen Dosierungen mit feinsten Nadeln in die obersten Hautschichten eingebracht. Es konnte gezeigt werden, dass die Arzneikonzentrationen in einem Gelenk, über dem zwölf Stunden zuvor mesotherapeutische Mikroinjektionen in geringsten Dosierungen erfolgten, höher sind als bei Gabe der üblichen hohen Dosierungen zum gleichen Zeitpunkt durch Injektion in den Gesäßmuskel.
Durch diesen Umstand können bessere Wirkungen bei zugleich weniger Nebenwirkungen erzielt werden. Bei sachgerechter ärztlicher Anwendung der Mesotherapie treten Nebenwirkungen selten auf. Allerdings kann es bei Anwendung der Mesotherapie zu einer Verschlimmerung der Beschwerden in den ersten Tagen nach der Behandlung kommen. Dieses Phänomen, dass wir das auch bei naturheilkundlichen Verfahren kennen, ist Ausdruck einer Reaktion des Körpers auf den therapeutischen Reiz und damit aus therapeutischer Sicht als positives Zeichen zu werten.
Die Mesotherapie arbeitet zumeist mit Procain, diesem wichtigen, in der Neuraltherapie eingesetzten örtlichen Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum). Anders als man vielleicht annehmen könnte, geht es beim Einsatz von Procain in der Mesotherapie nicht primär um seine vorübergehende schmerzstillende Wirkung. Vielmehr soll mit ihr ein therapeutischer Reiz gesetzt werden, dessen genauer Wirkmechanismus noch nicht hinlänglich geklärt ist. Es ist jedoch anzunehmen, dass bei der Mesotherapie viele Wirkprinzipien der Neuraltherapie zum Tragen kommen, die wir bereits seit 15 Jahren sehr erfolgreich in unserer Praxis einsetzen. (Lesen Sie hier Näheres zur Neuraltherapie).
Viele Berührungspunkte hat die Mesotherapie zudem mit der Akupunktur. So erfolgen mesotherapeutische Injektionen auch an klassische Akupunkturpunkte.
In der Mesotherapie finden klassische Naturheilverfahren und Schulmedizin zusammen: Sie ist die sanfteste Anwendung der Allopathie und das "am meisten schulmedizinische" Verfahren in der sanften Medizin. Allopathika (schulmedizinische Medikamente) werden – übrigens bei der Mesotherapie oft zusammen mit Homöopathika oder Phythopharmaka – in minimalen Dosen nach naturheilkundlichen Prinzipien in sanfter Injektionstechnik verabreicht – eine äußerst erfolgreiche Synthese der beiden Richtungen.
Durch den Einsatz elektronischer Präzisions-Injektionsgeräte kann die Mesotherapie besonders schmerzarm und schonend eingesetzt werden.
Verbreitung der Mesotherapie
In Frankreich üben mehr als 15.000 Ärzte täglich die Mesotherapie aus, mittlerweile ist sie dort Bestandteil der ärztlichen Ausbildung geworden.
Die Deutsche Gesellschaft für Mesotherapie e.V. mit Sitz in München hat über 1000 Mitglieder.
Trotz der weiten Verbreitung und der universitären Anbindung der Mesotherapie in unserem Nachbarland Frankreich ist die Mesotherapie in Deutschland leider noch kein allgemein anerkanntes Therapieverfahren: aus rechtlichen Gründen müssen wir darauf hinweisen, dass die Mesotherapie ein Verfahren der naturheilkundlichen Erfahrungsmedizin ist, das nicht zu den anerkannten Methoden der Schulmedizin gehört. Alle getroffenen Aussagen über Eigenschaften und Wirkungen sowie Indikationen der Mesotherapie beruhen auf den Erkenntnissen und Erfahrungswerten der Therapierichtung selbst und werden von der herrschenden Schulmedizin nicht geteilt.
Kostenübernahme bei der Mesotherapie
Die Kosten für die Mesotherapie werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Sie ist jedoch eine preiswerte Behandlungsweise.