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Gefahr für die OhrenMP3-Player

Es ist schon lange bekannt – die ersten Warnungen erklangen, als 1979 die ersten Disc-Man auf den Markt kamen. Die Nutzung von MP3-Player, Walkman oder der Besuch von Konzerten kann zu Hörschäden führen. Die Betroffenen werden immer jünger. Das regelmäßige Hören lauter Musik kann dazu führen, dass Menschen bereits im Alter von vierzig oder fünfzig Jahren taub sind.

Gefahr durch den Knopf im Ohr

Vor wenigen Jahren hat die Schweizerische Unfallversicherungsanstalt festgestellt, dass viele MP3-Player den von der Europäischen Union festgelegten maximalen Lautstärkepegel von 100 Dezibel teilweise stark überschreiten. Der Schallpegel einer Motorsäge wurde selbst mit Originalkopfhörern locker erreicht. Solche Schallpegel dürfen dem Gehör nur etwa eine Stunde pro Woche (!) zugemutet werden.

An Arbeitsplätzen muss ab einem Schallpegel von 85 Dezibel (dB(A)) ein Schallschutz getragen werden. Ein Schallpegel von 85 dB (A) über acht Stunden ist "äquivalent" zu einer Viertelstunde bei 100 dB (A) und zu 30 Sekunden bei 115 dB (A), berichtete Professor Dr. Heinrich Iro, Direktor der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Universitätsklinikums Erlangen

Die Pegelbegrenzung von MP3-Playern auf 100 dB (A) in der Europäischen Union ist im Grunde genommen nicht ausreichend: sie gefährden bereits das Gehör. Der iPod-Hersteller Apple hat bereits auf das Problem reagiert und stellt ein Software-Update zur Verfügung, das ermöglicht, die Maximallautstärke selbst festzulegen.

In den USA können iPods bis zu 115 Dezibel erreichen. Wobei der von vielen als "cool" empfundene iPod stellvertretend für alle MP3-Player steht. Besonders riskant ist es, wenn nicht die mitgelieferten Ohrhöhrer verwendet werden, sondern nachgerüstet wird. Besonders "In-Ohr-Hörer" (Earbud-Hörer) schädigen das Gehör.

In-Ohr-Hörer sind kleine Ohrhörer, die in das Ohr eingeführt werden. Sie können das Signal um sechs bis neun dB verstärken. Das ist ungefähr der Unterschied zwischen einem Staubsauger und einem Motorrad, so Dean Garstecki, Professor an der amerikanischen Northwestern University.

Das drohende Risiko exzessiver Lautstärke beim Gebrauch von In-Ohr-Hörern macht diese noch riskanter als die älteren, größeren mit Schaumstoff besetzten Ohrhörer, die früher Standard bei Walkman und Discman waren. Die ins Ohr gesteckten Hörer können Geräusche von außen nicht so effizient abblocken wie die gepolsterten Ohrhörer. Daher wird der Lautstärkenregler noch zusätzlich auf laut gestellt, um die Außengeräusche zu übertönen. Ein zusätzliches Übel ist, dass die lauten Töne der Ohrhörer direkt im Ohr produziert werden.

So  kommt es leicht zu einer erheblichen Überschreitung der erlaubten Dezibel-Grenze. Normalerweise bringen Verzerrungen die Benutzer dazu, die Lautstärke zurückzuschrauben, doch mit den zusätzlich gekauften hochwertigeren Kopfhörern ist der Sound kaum verzerrt. Zudem können die Geräte heute mit einer einzigen Batterie- und Akkuladung über Stunden sehr hohe Schallpegel erzeugen. Somit ist das Risiko im Vergleich zu Zeiten der ersten tragbaren CD-Player erheblich gestiegen, dass unkritische Nutzer ihr Gehör über Stunden exzessiven Lärmpegeln aussetzen.

Die Player werden von vielen Menschen auch auf dem Weg zur Schule oder zur Arbeit benutzt. Die Lautstärke wird oftmals lauter gestellt, um den Verkehrslärm zu übertönen. Somit stellt der Träger sein Gerät leicht so laut ein, dass es die Ohren schädigt. Generell sollte man seine Ohren niemals Schallpegeln über 91 dB für mehr als zwei Stunden täglich aussetzen.

Forscher der Bostoner Universität testeten sechs verschiedene, tragbare Discman. Die Ergebnisse waren schockierend. Es zeigte sich, dass die Player Lärmpegel zwischen 91 und 121 dB lieferten. Bei der Benutzung von anderen Kopfhörern als denjenigen, die mit dem Gerät mitgeliefert wurden, erreichten die Pegel sogar bis zu 139 dB – das entspricht ungefähr einem abhebenden Düsenflugzeug.

In einer australischen Studie sprachen Forscher auf den Straßen Melbournes und Sydneys 55 zufällig ausgewählte Passanten mit Musikabspielgeräten an. Die Forscher liehen sich die Geräte aus und maßen die Lautstärke, die der jeweilige Passant gerade eingestellt hatte. Die Messung ergab, dass 25 Prozent dieser Personen die Musik bei schädigenden Lautstärken abspielten und dadurch ihr Gehör gefährdeten. Die durchschnittliche Lärmbelastung wurde auf rund 80 dB festgelegt.

Bei einer Untersuchung eines  Forscherteams des britischen Gehörlosenbundes bei 18 bis 24-Jährigen stellte sich heraus, dass 39 Prozent der jungen Erwachsenen ihren Player durchschnittlich eine Stunde oder länger am Tag benutzten, um damit Musik zu hören. Ganze 42 Prozent der jungen Leute glaubten, dass sie die Musik bei exzessiver Lautstärke hören. Erschreckende 66 Prozent berichteten, dass sie häufig ein Piepen oder Rauschen im Ohr hören. Diese Geräusche können erste Anzeichen dafür sein, dass junge Leute die Player zu laut einstellen, so die Forscher. Es besteht die Gefahr für eine permanente Gehörschädigung.

Wenn es nach einer lauten Party oder dem Diskobesuch in den Ohren braust oder klingelt und der Kopf sich anfühlt, als müsste er gleich platzen, ist das zunächst noch kein Grund zur Panik: Schlafen Sie sich richtig aus und geben Sie den Hörsinneszellen die Gelegenheit, ihr Stoffwechselgleichgewicht wieder herzustellen. Ist es anderentags aber nicht besser und hören Sie immer noch Ohrgeräusche, sollten Sie schleunigst zum HNO-Arzt gehen.

Die Frage, ab wann Musik als Lärm zu bewerten ist, hat mit Geschmack nichts zu tun. Lärm ist, was dem Gehör auf Dauer oder sogar schon kurzfristig schadet. Lautstärke – der Fachmann spricht von Schalldruck – wird gemessen in dB (A), sprich Dezibel.

Der Schalldruckpegel ist eine technische und keine psychoakustische Größe. Ein Rückschluss von Schalldruckpegel auf die wahrgenommene Empfindung ist nur sehr eingeschränkt möglich. Ganz allgemein lässt sich sagen, dass eine Erhöhung bzw. Senkung des Schalldruckpegels tendenziell auch ein lauter bzw. leiser wahrgenommenes Schallereignis hervorruft. Als Faustformel gilt, dass 10 dB Unterschied etwa als doppelte bzw. halbe Lautstärke wahrgenommen wird.

Lärmbelastung bis 40 dB (A) gilt allenfalls als Störung, bis 60 dB (A) als ungefährlich. Ab einer Lärmbelastung von 85 dB (A) werden einige der in jedem Ohr befindlichen 30.000 Hörsinneszellen unwiederbringlich zerstört. Und zwar unabhängig von der Dauer der Lärmeinwirkung. Einen Geräuschpegel von 80 dB (A) – das entspricht dem Lärm in einer Flugzeugkabine – können die Sinneszellen acht Stunden am Tag ohne Schäden überstehen. Bei 88 dB (A) sind es nur noch 4 Stunden, bei 94 dB (A) – das entspricht einem normal eingestellten MP3-Player – setzt die Schädigung bereits nach einer Stunde ein.

Einem Lärmpegel von 105 dB (A) halten die Hörzellen nur knapp fünf Minuten ohne Verluste stand – ein Wert, den man mit einem laut eingestellten MP3-Player locker erreicht. Das Schlimme daran, Zellen, die durch Lärm bzw. den daraus resultierenden Sauerstoffmangel abgestorben sind, sind unrettbar verloren.

Kinder und Jugendliche sind besonders gefährdet!

Eine Tatsache verschärft das Problem: die Schmerzschwelle des Gehörs liegt bei Kindern und Jugendlichen höher als bei Erwachsenen, Schädigungen können jedoch auch bei Erwachsenen schon in Schalldruckbereichen entstehen, die noch nicht zwingend als unangenehm empfunden werden. Ab Erreichen der Schmerzschwelle (bei Erwachsenen etwa 120 dB (A)) reichen jedenfalls schon ganz kurzfristige Schalleinwirkungen (Spitzenpegel, z. B. Silvesterknaller, Spielzeugpistole direkt am Ohr abgefeuert u.v.a.).

Schützen Sie sich und Ihre Kinder mit der '60-60 Regel':

Hörexperten möchten erreichen, dass die Menschen die Lautstärkenregler leiser drehen. Wissenschaftler des Kinderkrankenhauses in Boston empfehlen, keinen MP3 Player jemals bei voller Lautstärke zu benutzen. Stattdessen sollte die Lautstärke nicht höher als 60 Prozent des Maximums eingestellt und das Gerät nicht länger als etwa 60 Minuten am Tag benutzt werden.

Schutz vor freien Radikalen und oxidativen Stress

Freie Radikale sind besonders reaktionsfreudige Teilchen, die durch „oxidativen Stress“ im Körper Schäden an Zellen verursachen. Daher werden freie Radikale schon lange für Alterungsprozesse und verschiedene Krankheiten verantwortlich gemacht. Freie Radikale und hoch reaktive Sauerstoffspezies (ROS) entstehen, sobald wir atmen. Ihre Bildung ist also unvermeidlich.

Was sind freie Radikale?

Freie Radikale und hoch reaktive Sauerstoffspezies (ROS) sind aggressive Moleküle die „hungrig“ nach einem negativen Teilchen, einem Elektron, sind. Sie holen sich die Elektronen quasi da, wo sie sie kriegen können. Diese Aufnahme von Elektronen wird in der Chemie „Oxidation“ genannt. Durch diese Oxidation verursachen die freien Radikale und ROS Schäden an Zellstrukturen. Es kommt zu Mutationen an der Erbinformation (DNA), Defekten an Zellmembranen, Veränderungen an Eiweißen, Lipiden (Fetten) und Kohlenhydraten. Solche Veränderungen können erhebliche Auswirkungen auf die Zelle haben.

Oxidiertes LDL-Cholesterin

Freie Radikale sind unter anderem verantwortlich für das Entstehen des „oxidierten LDL“. Oxidiertes LDL entsteht, wenn freie Radikale Elektronen vom LDL-Cholesterin abziehen. Dieses oxidierte LDL ist ein „unfreundlicher Zeitgenosse“: Es verletzt die Gefäßinnenschicht, lockt Abwehrzellen an den Ort des Geschehens, die das LDL aufnehmen und dann Schaumzellen bilden, die wiederum in die Gefäßwand eingebaut werden. Über die Beeinflussung von Wachstumsfaktoren und eine Zunahme der Verklumpung der Blutplättchen werden die Veränderungen der Gefäßwand und die Störung des Blutflusses beschleunigt.

Ein erhöhtes „oxidiertes LDL“ zeigt auch an, dass „oxidativer Stress“ im Organismus besteht.

Dies kann auch bei Menschen der Fall sein, die beschwerdefrei oder beschwerdearm sind. Deuten medizinische Befunde auf oxidativen Stress hin, sollte durch geeignete Maßnahmen versucht werden, den Zellstoffwechsel wieder auf das „Gleis der Gesundheit“ zurück zu führen: Solche Befunde können als Entgleisung des Zellstoffwechsels und Frühwarnsymptom für die Entstehung chronischer Erkrankungen bei vermeintlich Gesunden betrachtet werden.

Natürlicher Schutz vor freien Radikalen

Der Schutz vor der Wirkung der freien Radikale ist lebensnotwendig. Da die Entstehung von freien Radikalen in unserem Körper unvermeidbar ist, hat der Mensch im Laufe der Evolution einige wirksame Mechanismen entwickelt, die die freien Radikale schnellstmöglichst unschädlich machen. Für die wirksame Abwehr von freien Radikalen spielen „Antioxidantien“ eine Rolle, zu denen unter anderem die Vitamine A, C und E und das Coenzym Q10 gehören. Unter bestimmten Bedingungen gelingt dem Körper die Abwehr der freien Radikale nicht mehr ausreichend: zum Beispiel bei Nährstoffmangel, bei entzündlichen Vorgängen im Körper oder bei Dauerstress.

Oxidativer Stress hängt von unserer Lebensweise ab

Wer viel Stress hat, raucht oder unter chronischen Entzündungen leidet, hat mehr oxidativen Stress und damit einen höheren Bedarf an Antioxidantien. Gleiches gilt für Leistungssportler und Menschen, die schwer körperlich arbeiten und damit einen hohen Energieverbrauch haben. Auch bei Menschen, die übermäßig viel bzw. sehr energiereich essen, fallen vermehrt freie Radikale an. Zugleich sinkt etwa ab dem 40. Lebensjahr die körpereigene Bildung des schützenden Coenzym Q10. Auch bestimmte Medikamente, wie die Pille, Kortison oder Statine (Cholesterinsenker) können den Coenzym-Q10-Spiegel senken.

Malondialdehyd: Oxidativen Stress diagnostizieren

Ein diagnostischer Marker für das Vorhandensein von nennenswertem oxidativem Stress ist unter anderem das Malondialdehyd, das aus einer Blutprobe bestimmt werden kann. Diese Substanz ist das Stoffwechselendprodukt bei der „Peroxidation“ von Lipiden durch freie Radikale. Diesen chemischen Prozess kennen wir übrigens im Alltag als das Ranzig-Werden von Fetten.

Die Bestimmung des Malondialdehyds gehört zu unserem diagnostischen Spektrum beim Konzept der „Cellsymbiosistherapie nach Dr. Heinrich Kremer“, bei der durch verschiedene therapeutische Schritte unter anderem versucht wird, bei Bedarf die Konzentration an freien Radikalen und ROS in der Zelle zu senken und den Spiegel an schützenden Enzymen und Antioxidantien zu erhöhen.

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