Schützt Melatonin vor altersabhängiger Makuladegeneration?
Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist in Industrieländern eine der wichtigsten Ursachen für schwere Sehbehinderungen bei Über-50-Jährigen. Allein in Deutschland dürften rund zwei Millionen Menschen davon betroffen sein. Da eine Behandlung schwierig ist – für die trockene AMD gibt es nach wie vor keine schulmedizinisch anerkannte Therapie –, ist die Vorbeugung umso wichtiger.
Schützender Effekt von Melatonin
Nun haben amerikanische Forscher herausgefunden, dass die Einnahme von Melatonin möglicherweise das Risiko senkt, an einer AMD zu erkranken. So erkrankten Menschen ohne AMD unter Einnahme des vor allem Schlafhormon bekannten Melatonins nachweislich seltener an einer AMD. Zugleich entwickelten Patienten, die bereits unter einer trockenen AMD litten, unter der Einnahme von Melatonin seltener die kritischere feuchte Form, die sogenannte feuchte Makuladegeneration.
Auch wenn der konkrete Zusammenhang neu ist, gänzlich überraschend ist er nicht. Schließlich ist schon länger bekannt, dass Melatonin sich günstig auf einige Prozesse und Faktoren, wie oxidativer Stress, auswirkt, die bei der Entstehung der AMD eine Rolle spielen.
Was können Sie sonst zur Vorbeugung tun?
Wer seinen Augen etwas Gutes tun möchte, sollte vor allem aufs Rauchen verzichten. Denn Rauchen erhöht nachweislich das AMD-Risiko. Auch die Ernährung, das Körpergewicht und Sonnenlicht spielen eine Rolle. Mehr dazu erfahren Sie in unserem ausführlichen Beitrag zur altersbedingten Makuladegeneration.
Quellen
- Jeong H et al.: Melatonin and Risk of Age-Related Macular Degeneration. JAMA Ophthalmol. Online erschienen am 6. Juni 2024
- Hunt, L: Retrospektive Analyse. Melatonin senkt offenbar das Risiko für altersabhängige Makuladegeneration. Ärztezeitung online vom 7.6.2024