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Meditieren für die Darmflora

In unserem Darm schlummert ein großartiger Schatz: unsere Darmflora (= Darmmikrobiom). Jedes Gramm Darminhalt enthält mehr Mikroorganismen als es Menschen auf der Erde gibt. Insgesamt kommt unser Darm auf rund 1000 Bakterienarten. Je vielfältiger, umso besser für unsere Gesundheit.

Dass unsere Ernährung maßgeblich unsere Darmflora prägt, ist schon länger bekannt. Neu ist, dass Meditation unser Darmmikrobiom verbessern und Entzündungen entgegenwirken kann. Darauf deuten die Ergebnisse einer chinesischen Studie hin. Darin wurde die Darmflora tibetischer Mönche, die täglich zwei Stunden meditieren, mit der von Männern in der Umgebung der Klöster verglichen, die sich ähnlich wie die Mönche ernähren und auch sonst in vielen Lebensstilfaktoren wie Rauchen oder Alkoholkonsum übereinstimmten. Hier das Ergebnis.

Pluspunkte der Darmflora meditierender Mönche

Insgesamt zeigten die Mönche ein deutlich gesünderes Darmmikrobiom. In ihrer Darmflora fanden sich deutlich mehr Bakterien, die mit einer gesunden Psyche in Verbindung gebracht werden und bei psychischen Erkrankungen unterrepräsentiert sind. Konkret hatten die meditierenden Mönche deutlich mehr Bakterien der Gattungen:

  • Prevotella, die bei Depressionen unterrepräsentiert ist
  • Bacteroides, die mit ihren Stoffwechselprodukten den Darm, bzw. das Darmepithel, abdichten, Entzündungen entgegenwirken und bei Menschen mit Angst- und Essstörungen in geringerer Zahl vorkommen
  • Megamonas und einiger Faecalibakterien, die mit einer gesunden Psyche in Verbindung gebracht werden.

Auch wenn nicht vollständig ausgeschlossen werden kann, dass noch weitere Lebensstilfaktoren an den Unterschieden in der Darmflora beteiligt waren, deutet doch einiges darauf hin, dass Meditation ein relevanter Faktor für eine vielfältige und gesunde Darmflora sein kann.

Was haben Darmbakterien mit unserer Gesundheit zu tun?

Sollten sich die Ergebnisse in weiteren Studien bestätigen, könnte das über den Darm hinaus relevant sein. Schließlich ist eine ausgewogene und vielfältige Darmflora ein wichtiger Faktor für unsere Gesundheit. Gerät unser Darmmikrobiom aus dem Gleichgewicht, begünstigt das Allergien, Autoimmunerkrankungen, Darmentzündungen, Diabetes, krankhaftes Übergewicht und psychische Beschwerden wie Ängste und Depressionen. Es lohnt sich also, seine Darmbewohner zu pflegen: mit darmgesunder Ernährung, regelmäßiger Bewegung und vielleicht auch Meditation.

Mehr zur Bedeutung des Darms für unsere Gesundheit.

Quellen

(1)    Ärztezeitung online vom 22.03.2023: Studie mit Mönchen. Begünstigt Meditieren eine gesunde Darmflora?  
(2)    Originalstudie: https://gpsych.bmj.com/content/36/1/e100893


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