Schlaganfall durch Schlafstörungen?
Wer schlecht schläft hat ein deutlich höheres Schlaganfallrisiko. So das Ergebnis einer internationalen Studie („INTERSTROKE“) mit rund 4.500 Teilnehmenden. Ob zu kurzer, zu langer oder schlechter Schlaf: Insgesamt zeigten zehn verschiedene Schlafprobleme einen deutlichen Zusammenhang mit einem höheren Schlaganfallrisiko:
- kurzer Schlaf (< 5 Stunden)
- langer Schlaf (> 9 Stunden)
- schlechte Schlafqualität
- Probleme beim Einschlafen
- Probleme beim Durchschlafen
- ungeplante Nickerchen
- längeres Schlafen am Tag (> 1 Stunde)
- Schnarchen
- „Schnauben“
- Atemaussetzer
Wenn mehrere dieser Faktoren gemeinsam auftreten, kann das Schlaganfallrisiko nochmal signifikant steigen.
Fazit
Auch wenn die Studie keine Aussage darüber erlaubt, ob der schlechte Schlaf ursächlich für die häufigeren Schlaganfälle verantwortlich ist, könnten Schlafprobleme auf ein erhöhtes Schlaganfallrisiko hinweisen. Da Schlafstörungen weit verbreitet sind, lohnen sich weitere Studien. Sie könnten auch klären, ob sich durch schlafverbessernde Maßnahmen das Schlaganfallrisiko verringern lässt.
Was heißt das für Sie als Patient?
Insbesondere bei Rauchern und Patienten mit Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen oder Vorhofflimmern, die ohnehin ein höheres Schlaganfallrisiko haben, lohnt es sich, den Schlaf mit im Blick zu haben. Unabhängig davon sollten Schlafstörungen stets ernst genommen werden. Schließlich ist ein erholsamer Schlaf von entscheidender Bedeutung für die Regeneration von Körper und Geist sowie für eine hohe Lebensqualität.
Quelle
- Mc Carthy CE et al.: Sleep Patterns and the Risk of Acute Stroke: Results from the INTERSTROKE International Case-Control Study. Neurology, 2023; 100 (21) e2191-e22032023